Fuerteventura November 2014

1.11.2014, Samstag

Das mit dem Wecker hat schon mal gut geklappt um halb vier. Ich war eh wach...

Auto abgegeben, zum Terminal 1B gefahren worden, eingecheckt, Breze und Muffin gefrühstückt (war immerhin schon halb sechs), gewartet, und um sieben fast ohne Verspätung losgeflogen. Gute viereinhalb Stunden harte Sitze mit Beinfreiheit und Käsesandwich später die Insel erreicht. Die Koffer sind auch da und schon treffen wir die erste Mitwandererin, die mit uns auf die Reiseleiterin wartet. Busfahrt durch wüstenartige Landschaft mit Bauruinen am Meer entlang. Blick auf das Hotel von damals (Januar 1992), das liegt schon genial am Strand. Das Hotel Las Marismas in Corralejo ist aber auch sehr schön. Riesige Anlage mit Unmengen Sukkulenten (kaktusähnliche und andere dickblättrige Gewächse von z.T. riesigen Ausmaßen). Unser Appartement ist schon fertig und wir werfen uns sofort in kühlere Klamotten; 27° bei hoher Luftfeuchtigkeit sind doch leicht unangenehm. Der kleine Supermarkt hat wegen Inventur und überhaupt Samstag Nachmittag zu, deshalb stiefeln wir "zweimal um die Ecke" gefühlte 2 km zum großen Supermarkt in der Mall am Glockenturm, in welcher ich gleich einen Sonnenhut erstehe. 7 Liter Wasser und einigen Beißkram später fallen wir aufs Sofa und mümmeln Chips, Croissants, Guacamole und Tomaten, dann kippe ich um und schlafe erstmal eine Runde (komplett erschlagen). Dann wollen wir uns Richtung Pool aufmachen, doch vorher muss noch eine nette Taube mit Croissantbröseln gefüttert werden. Inzwischen hat es zugezogen und ist längst nicht mehr so heiß. Mit Fotoapparat ziehen wir herum und ich gehe dann auch ins (nicht gerade warme) Poolwasser, wo sich schon drei skandinavische Geschwister balgen. Die Abendstimmung ist fantastisch, als ob am Horizont ein Vulkan Feuer speit. Danach duschen wir (und ich schaffe es, den Duschkopf so fallen zu lassen, dass er meine Klamotten nass spritzt), ruhen noch ein wenig und gehen dann zu den anderen Wikingern ins Restaurant. 20 Leute sind wir, die Namen merken wir uns nie. Büffet mit südeuropäischen Nachspeisen (viel Zucker und parfümierter Geschmack) und die übereinstimmende Meinung (bis auf uns), dass die 13 km morgen durch die Dünen doch gar nix sind. Wohaa, wir werden ja sehen.

So, jetzt ist es 21 Uhr Ortszeit, wir sind steinmüde, ab in die Heia!

2.11.2014, Sonntag

Unruhige Nacht wegen ungewohnt und Terrasse zur Straße (dem Briten, der mitten in der Nacht was von seinen big balls gegrölt hat wünsche ich ebensolche, aber in dunkelblau, und dem Hupkonzertveranstalter gleichfalls). Um halb sieben war ich ganz ohne Wecker wach und konnte den genialen schwarzblauen Morgenhimmel fotografieren. Halb acht gab es dann Frühstück und zu unserem Glück waren wir pünktlich, denn die paar Tropfen, die uns vor unserer Haustür begrüßt hatten, gingen in einen Wolkenbruch über. Der erste Regen auf Fuerteventura seit 22 Jahren, naja, seit vielen Wochen. Und er wollte nicht aufhören! Wir (Wikinger) waren eine Stunde lang fast allein im Speisesaal, bis der Regen (der zwischendrin auch noch hagelte) weniger wurde. Dabei schien aber die Sonne! Um neun gab es dann die Kennenlernrunde und um kurz vor zehn waren wir on the road Richtung Dünen. Erstmal durch abbruchreife Neubauten, die wohl der Finanzkrise zum Opfer gefallen sind, dann auf einen Weg aus Sand und Lavasteinen durch eine Ebene mit kratzigen Kleingewächsen, bis es hügeliger wurde. Zwischendurch immer wieder Fotostopps, das Licht war aber auch klasse. Die letzten Wolken verzogen sich und es wurde wahnsinnig schwül, bis endlich etwas Wind aufkam. Nach 6 oder 7 km gab es einen Schwenk nach links zum Meer hin und nach dem Erklimmen einiger hoher Dünen und dem Überqueren der Hauptstraße kamen wir ihm auch näher. Hoppala, da spazieren ja lauter Nackedeier :) - na wenn es ihnen Spaß macht ... Bei einer Imbissbude gibt es Mittagrast. Durch unsere schiere Zahl (16 Frau 4 Mann) vertreiben wir ein paar andere Gäste und machen es unter den Sonnenschirmen gemütlich. Baden trauen wir uns dort nicht; es wehen rote Flaggen (= Lebensgefahr) und die Brecher rauschen mit großer Wucht herein. Aber Reiseleiterin Helga verspricht uns, dass wir bei den Riu Hotels baden können. Das tun wir dann auch. Das Wasser ist herrlich, 23°, wunderbar türkis ... Leider lässt sie uns (inklusive Umziehen) nur 20 Minuten, so dass es ein kurzes Vergnügen ist. Aber morgen auf Los Lobos soll es eine längere Gelegenheit geben. Danach geht es weiter zu dem Laden, den sie und ihr Mann im Ort haben, "Extreme Animals". Joachim hat schon seit einiger Zeit ein T-Shirt von ihnen mit der Skelettziege ("extreme walking"); so eines bekommen wir am Ende der Woche alle, plus Wikinger-Aufdruck. Nach etwas Einkaufen (morgen Mittag Selbstverpflegung auf dem Nachbarinselchen) und Eis essen treibt es alle zurück im Hotel unter die Dusche (bzw mich zuerst in den Pool, der aber wegen tiefstehender Sonne schon wieder kalt ist). Etwas ruhen, lesen, dann gibt's Abendessen, und schließlich Bericht schreiben und schlafen.

3.11.2014, Montag

Die Nacht war wieder unruhig, was soll's. Heute ist Tag der Nachbarinsel. Kurz nach neun laufen wir los, die 2 1/2 km bis zum Hafen. Dort erwartet uns ein "Glasbodenboot" (ein Katamaran mit Aussicht zur Seite unter Wasser), man sieht aber nicht viel und die Luft ist oben auch besser. Wir setzen in 20 Minuten nach Los Lobos über, steigen halsbrecherisch aus (aber das Einsteigen nachmittags bei Niedrigwasser wird noch viel schlimmer ) und finden uns in einer kahlen Steinewelt. Nach allgemeinem Dumping und historischem Informieren geht es ab quer (äh längs) über die Insel. Zuerst kommen wir am alten Fischerhafen vorbei (da darf jetzt offiziell niemand mehr wohnen, aber manche Häuser schauen schon sehr modern aus), wo es nebenan eine türkisblaue Badebucht gibt. Am liebsten würde ich gleich dort bleiben, schließlich habe ich das Schnorchelzeug dabei, aber die Insel will ich auch sehen. Dann geht's richtig in die Wüste. Überall nur spitzige Lavasteine, Hügel und Ebenen voll. Fast keine Pflanzen. Erst nach einer Stunde Wandern kommen wir an einer kleinen Agaven-Oase vorbei, die aber sehr nach Waldsterben aussieht. Das liegt aber daran, dass jede Pflanze nur einmal blüht und sich dann auch per Ableger vermehrt, die vom Blütenstängel abgeworfen werden. Ich sammle ein paar Ableger und buddle ihnen Löcher an feuchten Stellen; sie sollen einen guten Start ins Leben haben 0:). Joachim spielt derweil Bambam und reißt einen vertrockneten Blütenstamm aus. Danach geht es weiter zum Leuchtturm am Nordende. Das ist eine burgartige Anlage, hinter der sich auch ein Cachelein findet ;) Oben machen wir im Wind Brotzeit, Helga füttert uns noch mit leckerem kanarischen Ziegenkäse, dann geht es wieder runter und auf der Westseite nach Süden. In der Mitte trennen sich die Wege: die Hälfte der Mannschaft (darunter Jo) gehen zum Vulkankrater hoch, der Rest will lieber baden und/oder Pause machen. Ich nehme mir vor, bei der fakultativen Vulkanwanderung morgen mitzumachen, und gehe zum Strand. Mit Taucherbrille, Schnorchel und Sonnenschutz-T-Shirt bin ich schnell im schwindenden Wasser und umkreise einmal die Bucht. Hinten links gibt's Felsen mit hübschen Fischen - da muss ich ja meine akkulahme Unterwasserkamera holen. Aber erst mal der Cache "For the rest of your life", idyllisch 300 m von unserem Lagerplatz gelegen. Kaum bin ich da, laufen auch schon die Vulkanier ein. Gut, dass sie auch baden wollen; so kann ich schnell noch meine Fotorunde drehen (aber die Fische verstecken sich jetzt). Ein paar Kekse später sind wir auch wieder an der Mole und warten auf die Rückfahrt. Ich setze mich ganz nach vorne auf die verspritzten Sitze (aber heimwärts saut es nicht) und genieße den Fahrtwind. Unterwegs checke ich mein I-net. Die Kayaktour-Veranstalter fahren am Freitag nach Los Lobos. Blöd (und mir außerdem zu weit und zu gruselig, 5 km übers offene Meer). Entlang dem Einkaufsboulevard in Corralejo erkläre ich Irmi, was Geocaching ist, und schon sind wir wieder am Hotel, wo ich nach Kayaktouren frage: Dienstag an der Küste, Freitag Los Lobos. Und letztere wird wegen Wetter nicht stattfinden. Menno. Also sage ich Helga die Vulkantour ab (Jo geht aber mit), und melde mich allein zum Paddeln mit Schnorcheln an. Immerhin, beim Abendessen meint Andrea, sie möchte auch mitkommen. Hoffentlich klappt die Buchung morgen früh.

4.11.2014, Dienstag

Heute trennen sich unsere Wege. Jo geht mit Helga und dem Rest vom harten Kern Vulkane besteigen (und Ziegenkäse probieren und Streifenhörnchen füttern und Kuchen essen - Rückkehr um halb fünf statt den versprochenen halb drei) und ich geh kayaken und schnorcheln. Um halb zehn stehen Andrea und ich vor dem Hotel und warten, bis auf die Fußsohlen mit Schutzfaktor 30 eingeschmiert; kurz vor zehn kommt der Kayakbus endlich. Wir fahren wirr im Ort hin und her und sammeln noch vier Leute auf. An der Hafenbucht laden wir dann ab, werden eingewiesen in den Umgang mit den übergroßen Seekayaks (ich bin natürlich der einzige Idiot ohne Sonnenbrille, dafür mit heißem Neoprenanzug ) und starten los. Einmal nach links zum Hafen, bis vor zur Lanzarote-Fähre, noch ein wenig hin und her und quer gegen die Sonne über die Bucht, dann sind wir nach ca 1 h wieder am Ausgangspunkt. Die Arme ziehen. So ein Zweier-Sit-on-Top manövriert sich schon sehr schwerfällig. Ich hüpfe sofort in meine Schnorchelausrüstung und plantsche los. Das Wasser ist herrlich und dank Neoprenshorty wird mir um den Bauch auch nicht kalt. Leider ist es sehr aufgewühlt und trübe vom Sand; die Fotos werden nix rechtes. Eine Schlange mit Leopardenmuster sehe ich, das ist ein Aal, und viele Zebrastreifenfische. Um halb eins stehen wir wieder angezogen am Auto, laden die Kayaks auf und werden zurück verteilt. Das Hamburger Ehepaar will am Freitag nach Lobos paddeln, das ist mir viel zu weit. Also verabschieden wir uns. Zurück im Hotel esse ich erstmal ein paar Kekse, eine Banane und Schokolade, und schlafe nach ein bisschen Zeitung auf dem Sofa ein. Irgendwann kommen die Zimmermädchen und grüßen freundlich, ich bleibe müde weiter liegen. Habe zwar keinen Sonnenbrand, aber doch zu viel Sonne abbekommen. Um halb fünf mache ich mich noch auf einen Spaziergang auf, und finde an der Rezeption die Wanderer. Schlüsseltausch :) Während der Runde durch den Ort und Strand geht die Sonne unter und macht schöne Stimmungen. Beim Abendessen regnet es mal wieder und mein zum Trocknen aufgehängtes Zeug wird wieder nass. Zefix. Morgen geht's in die Inselmitte. Mal sehen, was unsere Füße dazu sagen; Jo hat jetzt auch an der anderen Fußsohle eine Blase.

5.11.2014, Mittwoch

Ausschlafen! Es geht erst um viertel nach neun los. Im Bus bis hinter den Flughafen nach Süden zum Salzmuseum, wo auch noch aktiv Salz aus Meerwasser gewonnen wird. Die Innendisplays sind recht langweilig, deshalb gehen wir bald raus, die Fragen vom Earthcache beantworten und den Tradi am Walskelett finden. Währenddessen zieht eine Wolkenwand auf und beginnt zu nässeln. Die ganze Wikingertruppe rennt wieder ins Gebäude und dann zum Bus. Mit dem fahren wir dann 200 m Luftlinie zu dem Cafe, wo Reiseleiterin Helga hinwollte, aber das macht erst um zwölf auf, und jetzt ist es elf. Also brechen wir eben gleich zur Wanderung auf. Der Regen hat praktisch aufgehört, und es geht entlang der Küste nach Süden. Wir kommen an einer Villa vorbei, die hier am Rand des Dorfes in der Mondlandschaft (und der Einflugschneise) für 250 k€ zum Verkauf steht, und Helga klärt uns auf, dass die Häuser hier außer Wasser und Strom nichts haben. Keine Isolation, keine Heizung, keine Klimaanlage. Muss man nicht haben ... Der Weg schlängelt sich als staubige steinige Piste die Küste entlang auf und ab; es fühlt sich an, wie auf dem Mars. Bis auf den donnernden Ozean links. Hoch und runter, hin und her, bis wir, nach einer Pause bei einem Steinmännchenbauer, an unserem Zwischenziel ankommen: einer Wirtschaft mit Schwanentretbooten in einer etwas ruhigeren Bucht. Dort gibt es (um halb drei) spanische Leckereien mit viel Fisch und Meeresfrüchten, um die wir uns vorsichtig herumessen. Danach treibt es mich ins Meer an dem schwarzsandigen Strand mit den runden Steinen. Leider bin ich die einzige, der bedeckte Himmel hält die anderen ab, obwohl das Wasser schön warm ist. Dann spiele ich halt alleine in den hohen Wellen! Plötzlich sind alle draußen und wollen weiter. Ich hüpfe aus dem Wasser und in meine Klamotten, und schon geht es landeinwärts weiter. In dem Tal floss mal ein Lavastrom entlang und hat bizarre Gesteinsformationen hinterlassen. Es sieht aus wie Mordor mit Ziegen. Nach ca. 3 km sehen wir unseren Bus warten, am Parkplatz von einem (prä?-)historischen Einheimischendorf, die die von der Lava hinterlassenen Höhlen mit Häusern aus Lavasteinen überbaut haben. Zuerst sieht man nur wenige, und plötzlich fällt einem auf, dass da Dutzende Gebäude stehen. Zum Abschied gibt es noch einen Regenbogen, und um sechs Uhr sind wir wieder am Hotel. Zum Abendessen ziehe ich nach dem Duschen mein T-Shirt verkehrt herum an (innen außen), und alle merken es (sogar Jo, aber erst bei der Nachspeise) … :O

6.11.2014, Donnerstag

Sieben Uhr, der Himmel verfärbt sich hellblau, die Knochen schmerzen noch vom Vortag - heißa, der Tag kann beginnen. Zum Frühstück sind wir mit zwei anderen Wikingern die ersten. Kurz nach neun holt uns der Bus nach Betancuria ab. Wir fahren eine Stunde lang eine kurvige Strecke, machen auf der Passhöhe vor dem Ort noch eine kleine Foto- (und Caching) Pause, dort stehen nämlich Skulpturen der beiden Könige von vor 600 Jahren, und rennen im Ort gleich ins Museum, weil wir die ersten sein wollen bei den Multivisionsshows. Aber außer uns ist eh keiner da. Der 3D Unterwasserfilm ist zu dunkel und die Effekte erzeugen Kopfschmerzen, aber sonst ist es sehr nett. Wir probieren uns durch die insulären Marmeladen (Kaktus schmeckt wie Gummibärchen) und besuchen danach den Aloe Vera Shop, wo uns auch vorgeführt wird, wo der Saft herkommt. Ich kaufe eine Handcreme, weil meine Haut von dem vielen Wasser schon abblättert, und bekomme eine junge Pflanze mit in die Tüte. Ob die wohl angeht? Dann geht es los zur ersten Wanderung, in eine Schlucht, an deren Ende mal ein Stausee war, und jetzt nur noch ein Schlammfeld. Das ist mal ein grüner Spaziergang: Palmen, blühende Büsche, Schilfgras, und viele Opuntien-Kaktusse, etliche davon mit Früchten. Ich mache mir, wie Mitwanderer Winnie, eine ab (einfach abbrechen) und entstachle sie. Aber denkste. Das Biest hat Mikro-Haarstacheln, und bis ich das merke, habe ich sie schon überall. Verdammt, aua, nicht schon wieder. Winnie schmeißt seine Frucht runter, ich sammle sie auf, und weil sie blutet (ja, rot suppt), wickle ich beide in je ein Taschentuch, was mich vor weiteren Stacheln bewahrt (nicht aber Jo, der sie mir abnimmt und in seine Westentasche steckt, die jetzt rosa Flecken hat). Das Tal endet spektakulär mit einer Treppe nach der Staumauer (wo wir an einer Kapelle Brotzeit machen) und fantastisch ausgeschliffenen Felsen. Als wir wieder im Flachen sind, wartet der Bus auf uns und bringt uns ca. 4 km weiter nach Ajuy. Wir kommen in einer schwarzsandigen Bucht an, und nachdem ich feststellen musste, dass ich bei diesem Seegang tatsächlich nicht baden gehen will (und dafür versuche, die Riesenwellen zu fotografieren), steigen wir die Klippe hoch (einen Earthcache gab es auch noch), bewundern dabei das Lavagestein auf dem sandigen Meeresbodensediment, und marschieren oben in einer steinig-kahlen Marslandschaft an den Grotten vorbei zu einem Felsentorbogen im Meer. Fotos, Fotos, Fotos!!! Auf dem Rückweg steigen wir auch zu den Grotten hinunter - das sind ordentlich große Höhlen, die leider im hinteren Bereich (wo das Meer nicht hinkommt) als Klo benutzt werden. Der Rückweg geht schneller, aber weil jetzt die Sonne schöne Lichtreflexe aufs Wasser zaubert, hänge ich beim Fotografieren gleich wieder hinten. In Ajuy schauen wir uns noch den Tunneleingang an (der aber auch ekelhaft stinkt), während die anderen schon einkehren. Abfahrt um halb fünf, und kurz vor sechs sind wir wieder am Hotel. Duschen, Socken waschen, beim Abendessen für die fakultative Wanderung morgen (erst um halb elf! Vorher Zeit für Minigolf!) anmelden, neun Uhr Heia, lesen und schreiben.

7.11.2014, Freitag

Pünktlich um halb acht sind wir beim Frühstück, schließlich haben wir vor der Wanderung noch Großes vor ;) Nach dem Essen, um halb neun, holen wir die drei Minigolfschläger für uns und Katrin, und um neun treffen wir uns wieder an der Rezeption (vorher sollen wir nicht wegen Lärm). Der Parcours liegt total nett angelegt in einem Flügelgarten des Hotels, mit vielen Palmen und einem künstlichen Wasserlauf. Es geht ganz einfach los, geradeaus ins Loch über den kurzhaarigen Kunstrasen, und wird über die 10 oder 12 Stationen immer schwieriger, bis zum Monster mit dem Kegelberg, in dem das Loch oben drin ist. Wir sind alle drei nicht schlecht, aber Jo ist meist einen Tick besser als wir Mädels und geht bald in Führung. Erst am Monsterberg erwischt es zuerst ihn und dann mich (nach 9 Schlägen machen wir Schluss), so dass Katrin mit ihm gleich ziehen kann. Pech für mich. Am Ende gewinnt sie mit zwei Punkten Vorsprung. Genau um zehn geben wir die Schläger wieder ab und ziehen uns für die Wanderung um. Die Taxis kommen erst um viertel vor elf, aber es ist ja nicht sehr weit. Wir marschieren von Helgas Wohnort zwischen den Vulkanbergen nach Villaverde, um dort Mittag zu essen. Helgas Mann hat den Hund gebracht (einen jungen Golden Retriever), der läuft jetzt mit. Wenn man genau hinschaut, sieht man zwischen dem Lavageröll junges Grün sprießen; in zwei Wochen blüht hier bestimmt alles. Nach Passieren eines Ziegenhofes mit grauenhaft stinkenden halbverhungerten Wachhunden sehen wir nach einem Hügelanstieg ein einsames Pferd, und es uns auch. Es kommt uns entgegen, auf die Straße, und scheint zu betteln. Da man seine Rippen zählen kann, füttere ich es mit meinen letzten vier Haferkeksen, die ihm sichtlich munden. Es lässt sich auch ganz zutraulich streicheln, und ich reibe es mit Ulrikes Wasser ab (das es nicht trinken kann oder will). Genau um eins sind wir beim Restaurant "Horno" (sprich Orno - Ofen), wo wir langwierig bestellen und noch länger zum Essen und zahlen brauchen. Dafür ist es ziemlich lecker. Meine fritierten Auberginen mit Palmhonig sind schon fast eine Süßspeise, und Katrins Vulkan-Schokokuchen ist eine Sünde :P Um halb vier sind wir per Taxi wieder am Hotel, und ich will gleich zum letzten Mal ins Meer. Jo und Katrin kommen mit, aber nicht rein (dafür fotografiert Katrin wie wild), und ich habe beinahe blind (ohne Kontaktlinsen oder Brille) einen Heidenspaß in den Brechern. Leider erwischt mich einer beim Herausgehen und ich lande bäuchlings im Sand. Beim Versuch, denselben aus dem Badeanzug zu waschen, werde ich noch mehrfach überspült und umgeworfen. Würde auch Spaß machen, wenn es nicht so weh täte. Auf dem Rückweg schauen wir nochmal bei Helgas Shop Extreme Animals vorbei, wegen einem Platz für einen Geocache. Wir finden einen sehr guten hinter dem Plakat mit den Extreme Animals Motiven, aber es ist niemand da, mit dem man sprechen könnte. Beim Abendessen sagen wir es dann halt Helga. Im Anschluss ans Essen, diesmal in Wikinger-Animals-Verkleidung, gibt es eine Fotosession und gemütliches Beisammensein mit Trinkgeld-Übergabe und Ansprache von Ulrike (die ist da Profi) an Helga. Jo überreicht ihr auch den Ziegen-Stein, nicht ohne einen frechen Spruch ("ähnelt der Reiseleiterin, äh, dem Shop-Maskottchen"). Nach etwas Ratschen verziehen wir uns kurz nach neun. Das Bett ruft, und einpacken müssen wir auch noch; morgen um neun holt uns der Bus zum Flughafen ab.

8.11.2014

Abschied :(( Frühstück wie immer um halb acht, gepackt haben wir schon bis auf Kleinigkeiten, um neun sitzen wir zu viert im Kleinbus auf dem Weg zum Flughafen. Dort erwartet uns eine Riesenschlange. In ungeordneten Reihen nebeneinander stehen wir uns die Beine in den Bauch, aber als wir eingecheckt haben, geht der Rest recht schnell. Noch ein paar Mitbringsel und um kurz nach elf sitzen wir auf Gangplätzen im Flieger. Das Salamisandwich ist noch scheußlicher als das Käsebrot vom Hinflug, aber dafür gibt es mehr zu trinken. Und Flugfernsehen. Ein Winterfilm - das brauchen wir jetzt überhaupt gar nicht. Nach knapp vier Stunden (Rückenwind?) sind wir in MUC, verlieren die Zeit aber wieder beim Warten auf den Transfer zum Auto. Heimkommen, auspacken, Brot auftauen - der Alltag hat uns wieder ;'(

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