Weihnachtsgrusskartenbild '04
Pfaffenhofen, im Dezember 2004

Liebe Verwandte und Freunde,

Den letzten Samstag haben wir backwütig in Augsburg mit Tante Rosi verbracht; die über 2 kg Resultate sind in Dosen ruhiggestellt; die Adventskalender leeren sich - es wird höchste Zeit, dem bald vergangenen Jahr Tribut zu zollen.

An uns sind stärkere Stürme nur vorbei geweht; das Hoffen und Bangen bei Onkel Jörgs Tod im April haben wir nur aus zweiter Hand mitbekommen; ebenso, als seine Frau Ezia ihm im September nachgefolgt ist; aber nun fühle ich die Leere, dass einer meiner treuesten Leser (und nettesten Onkel) nicht mehr ist. Adieu, Giorgio und Ezia!

Weihnachtsfloetenkonzert, 300 kBEin weiteres Schuljahr liegt hinter uns; Bettina hat den Sprung aufs Gymnasium (bravourös) geschafft und ist nun den Widrigkeiten des “G8" (also des ohne wirkliche Stoffstraffung auf 8 Jahre verkürzten bayerischen Gymnasiums) ausgesetzt; mit all den Fehlstunden aufgrund mangelnder Lehrerreserven und all den unausgegorenen Lehrplänen. Christoph begegnet in der dritten Klasse nun erstmals Noten; die meisten davon sind wirklich gut, nur die Ottografi hat es ihm gar nicht angetan. Zum Ausgleich langweilt er sich in Mathe. Miteinander spielen sie, vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit, begeistert Flöte. Christoph siedelt - Bettinas FotoAuch sonst kommen sie meist gut miteinander aus - nur wehe, es kommt noch ein (einzelnes) anderes Kind dazu, dann schnappen sie in ihre Geschlechterrollen. Die sind ganz typisch: Christoph interessiert sich ungeheuer für Kriegsführung und Material, während Bettina sich viel mehr für die, sagen wir, hauswirtschaftliche Seite begeistert. In Playmobil ausgedrückt heißt das: Ritterformationen vs. Bauernhof. Auch am Computer “siedelt” bloß einer, während die andere nur ihre Englischvokabeln einträgt und ansonsten lieber liest oder mit dem digitalen Kinderfotoapparat die Welt unsicher macht.

Gut beschäftigt sind auch die Großen: Joachim alterniert vom Entscheidungshilfeprogramm (Link für die Interessierten) über Datenbankerstellung für einen US-Modelleisenbahnvertrieb zu Kunden-Webseitenbau - es heißt “Heimarbeit”, wenn man das neben Haushalt und Kindern von zu Hause aus tut ... Meinereiner macht weiterhin in Patenten, da hat sich nichts geändert. Ein französischer Präsident hat den deutschen abgelöst und zeigt einen anderen Führungsstil, welcher aber wohl auf meine Tretmühle (-Laufrad-) keinen Einfluss hat.

OstseeWas haben wir dieses Jahr Neues gesehen? Pappenheim Tja, da wäre unsere Expedition in den Osten zu erwähnen: die Pfingstferien haben wir auf Usedom verbracht. Schön ist es dort, insbesondere war das Wetter gut und hat uns sogar in der Ostsee baden lassen - aber so weit zu fahren! Im Herbst waren wir eine Woche im Bayerischen Wald, wandern und (die Kinder) reiten, womit Christoph in den Osterferien nun auch angefangen hat, statt Fußball. Dazwischen haben wir eine große 100-Jahr-Feier im Garten veranstaltet (2x40, und 20 Jahre beisammen), sind im Altmühltal geradelt und gepaddelt und haben dort Ritterburgen besichtigt, haben mit Christa jede Menge Almen im Chiemgau erklommen, mit der Doppel in Vorauf gepuzzelt und mit Bruderherz samt Familie im Flussbett gespielt, haben unsere Freibadjahreskarte diesmal nicht richtig ausgenutzt (wobei keiner von uns traurig war, dass sich die Hitze des Vorjahres nicht wiederholt hat), und in der Schulerlochhöhle Obertonklängen und -gesängen gelauscht. Im Winter sind wir dank guter Schneelage mächtig langgelaufen und haben Burgen gebaut - darauf hoffen wir auch jetzt wieder, obwohl wir noch nicht sicher sind, ob wir zu Sylvester nach Vorauf fahren werden, denn dort erwarten uns ... Mäuse! Irgendwie haben die den Weg ins Haus gefunden, und so viel Gift wir auch seit dem Sommer einsetzen, sie kommen immer wieder. AlpbachalmLanglauf in InzellJetzt stinkt natürlich alles nach toter Maus. Aber das sind halt die kleinen Hürden, die einen aufhalten - auch nicht schlimmer als ein abgefallener Auspuff morgens um halb sechs in Wolnzach, nach dem Absetzen von Elke & Toni am Rasthof zur Reise nach Italien. (Gut, dass er erst in Wolnzach abgefallen ist, nicht auszudenken, das wäre auf der Autobahn passiert, wo ich doch danach ihre Kinder in die Schule bringen sollte; auch gut, dass da noch ein Auto samt Schlüssel herumstand ...)
Öha, über mir trappelt es, haben wir hier jetzt auch Kleinvieh im Gebälk, oder ist das auf dem Dach (oder werde ich langsam paranoid)? Müssen mal nachschauen. Daher nun mal Schluss für dieses Jahr.

Alles Gute für 2005, und zuvor noch ein friedliches Weihnachtsfest und viele gute Vorsätze zum Rutschen wünschen Euch allen