Pfaffenhofen, im Dezember 2006

Liebe Verwandte und Freunde, Bekannte und Unbekannte,

Weihnachten würde ich am liebsten auf der anderen Seite der Erdkugel verbringen, im Licht, ohne Tannenkränze und -bäume, ohne Plätzchen und Lebkuchen, und ohne Geschenke. Ich habe doch alles, außer guter Laune. Und die kommt bestimmt nicht von Stunden und Tagen vor dem Computer, beim Erstellen von Kalendern und Weihnachtsrundbriefen. Lasst mich bei den Pinguinen die Füße in den Sand stecken! - Aber halt, so geht das nicht, wo bleibt denn da die Stimmung? Ich übergebe die Feder an den Nachwuchs.

Also, wundert euch nicht, wenn die Perspektiven wechseln! Fangen wir doch mit den Neuheiten an:

  • Wir haben jetzt ein sonnengelbes Haus, was viel hübscher ist als das vorherige weiße;
  • dann sind da noch die Solarzellen, die unsere gesamte Süd-Dachhälfte bedecken und uns Strom und Warmwasser liefern; und
  • ein neuer hellblaugrauer Multipla, den wir gegen unseren dicken, alten, türkisen Multi getauscht haben.

Erstmal Schluss damit, denn es gibt noch sehr viel mehr über Ferien, Ausflüge und Schule zu berichten. Ich starte mit den Faschingsferien, in denen uns Sonja und Ines besuchten. Sie blieben vier Tage bei uns, bis wir sie wieder nach Velden gefahren haben. Ostern waren wir zu Besuch in Augsburg, wo wir um einen vogelfreien See liefen (Vogelgrippe!). In den Pfingstferien fuhren wir mit Familie Kublan wieder an die Nordsee, wo Mama und Elke Fahrräder mieteten und lange Ausflüge unternahmen, wie z.B. an der Küste entlang nach St. Peter-Ording oder zum Einkaufen. Zwischen Pfingsten und den Sommerferien schaffte ich den Sprung in die 7. und Christoph in die 5. Klasse Gymnasium. Als die Sommerferien dann endlich da waren, besuchten wir unsere Verwandtschaft in der Rhön. Dort gab es wirklich schöne Jugendherbergen, wie in Hilders. Von da an waren wir zwei Wochen daheim in PAF, bis wir für knapp drei Wochen wieder mal nach Vorauf fuhren. Leider war es die ganzen Ferien kalt, so dass wir nur einmal mit dem Fahrrad von Vorauf nach Inzell in das neue Naturfreibad fahren konnten.

Ich habe auch schon Plätzchen gebacken. Die Pinguinform hat zwei Euro gekostet, aber auf 100 Plätzchen verteilt sich das schon.

Doch nun zur Schule: ich habe am Gymnasium keine Probleme, im Gegensatz zu Christoph, der dort keine richtigen Freunde hat und nicht weiß, wo er sich in der Pause hinsetzen soll. Aber nun habe ich genug erzählt, mein kleiner Bruder will jetzt auch.

Ja, in die Schule gehe ich auch, aber ich habe auch noch etwas zu den Sommerferien zu sagen. In den zwei Wochen wo wir daheim waren ging ich zweimal mit Kevin (mein bester Freund) zelten. Das erste Mal mit Mama, am Baggersee. Das zweitemal nur mit Kevin. Am nahen Waldrand (keine Ahnung wo) zelteten wir, mit unserer Gruppe. Nach dem Zelt aufbauen und einräumen, führte uns der Gruppenführer zu einer Sandgrube wo wir über Baumstämme klettern konnten, die Abhänge hinauf und hinunter steigen konnten und die Aufpasser den Abhang hinunterschubsen konnten. Danach waren wir foller Sand. Am Abend war Aufregung weil jemand einen Fuchs gesichtet hatte. Trotzdem machten wir unsere Nachtwanderung. Am Morgen gingen wir zurück. Also, das wars dann.

Na, dann melde ich mich wieder zurück. Wir haben natürlich noch dasselbe Haus, nur außen ist es jetzt etwas anders. Das Baugerüst hat uns im heißen Juli ordentlich Schatten gespendet, und wir konnten ganz neue Arten von Spinnen entdecken, die sich darauf wohl fühlten. Nur das mit den Sommerferien war wirklich ärgerlich, denn ich hatte unbezahlten Urlaub genommen, auch in der Hoffnung, ich könnte mit viel Bewegung meinem im Januar auf Glatteis gebrochenen Sprunggelenk wieder Beine machen. Da es mir vom letzten endlosen Winter her noch langt mit Schnee und Eis, hoffe ich dieses Jahr endlich auf die versprochene Klimaerwärmung. Auch versprochen ist ein neuer Bahnfahrplan. Die ICE-Trasse ist endlich fertig, und ab Mitte Dezember soll es Züge geben, die in 24 Minuten von München nach Pfaffenhofen fahren. Nach über 10 Jahren Baustellen und Verspätungen wäre das zu schön (um wahr zu sein). Hoffentlich stellt unsere Schildbürgerverwaltung noch Fahrradständer in der Nähe der Bahnsteige auf, sonst verliere ich die ganze gewonnene Zeit mit Fußmärschen.

Auf der Haustierfront hat sich neben Spinnen und Silberfischchen auch etwas getan: zu unserem letztjährigen Jungvogel, der sich dann doch als Männchen entpuppt hat, haben wir noch ein (jetzt wirkliches) Weibchen dazuerworben. Schussel ist viel größer als die anderen, und findet bisher keinen rechten Anschluss. Dafür spielt sie gern und ausgiebig, sogar mit der hohlen Hand, wenn sie unter einem Tuch verborgen ist. Sie hofft wohl, das ist eine Nisthöhle ...

Das Schlusswort erhält jetzt unser Papa:

Tja, die Höhepunkte des vergangenen Jahres wurden bereits erwähnt, es bleibt mir nur noch anzumerken, dass es mir immer noch gut geht. Meine altersbedingten kleinen Wehwehchen, unnötige Mehrfacharbeit im Job, nörgelige Bahnfahrerinnen, frühpubertäres Rumgezicke und Hausaufgabenunlust gepaart mit Computerspielexzessen ertrage ich einfach mit einem Lächeln und viel wohlproportioniertem Optimismus. Da das nächste Jahr auf jeden Fall lustiger wird als dieses, hoffe ich, dass auch Eure Mundwinkel nicht in den Keller hängen.

Alles Liebe und die besten Wünsche für 2007 senden Euch



Zu guter Letzt: Teil 1 von Bettinas Comic-Serie "Muschel und Schnecke"; bitte anklicken zum groß sehen: