Urlaubsblog Utah 2011

 

17.8.11 08:28  

Diesmal trauen wir uns in die Hitze. Am 18. August geht es los, mit dem Flieger bis Atlanta, und dann am nächsten Morgen weiter nach Las Vegas, wo wir unser Wohnmobil in Empfang nehmen werden. Gebucht ist dieses - mal sehen, was wir bekommen ...

Eine geplante Reiseroute gibt es auch (google maps) - damit wir sie bei Bedarf umwerfen können :-).
Haben wir ja auch getan. Der tatsächliche Reiseverlauf ist hier.

Letzte Vorbereitungen 
17.8.11 11:28  

Der erste Campingplatz ist fürs nächste Wochenende gebucht (Snow Canyon), alle Adapterstecker und Ladegeräte sind wieder aufgetaucht (ha!), und weil's heute nacht hier schon so warm war, hat mich (Co.) der Gedanke überfallen, ich könnte ja mein Einmannzelt aus Moskitonetzgestell  mit Planenüberwurf mitnehmen zum draussen Schlafen. Mal sehen, ob noch Platz ist in den Seesäcken ^^

Und dann kann es endlich aufgehen in die Gegend, wo wir schon vor 18 Jahren beschlossen haben, dass wir sie "beim nächsten Mal" besuchen müssen. Manchmal muss man halt langfristig denken ^^

 

Atlanta, 30°, der Schweiß rinnt 

18.8.11 22:39 

Die erste Etappe ist geschafft. Nach 10h unterhaltsamem Flug mit Entertainment-Center in der Lehne vor einem (wir haben zur Einstimmung den Film von Paul dem Alien gesehen - Area 51 wir kommen!) mit nettem Service, genießbarem Essen und vor allem immer reichlich zu trinken, haben wir es auch in zwei Stunden durch das Labyrinth der Immigration und ins Airport-Hotel mit WLan und Pool geschafft. Jetzt ein bisschen Beine strecken und die Gegend erkunden (da ist ein McD keine 200 m weg), und morgen vormittag geht es dann weiter nach Las Vegas. 

 

Freitag morgen 19.08. 06:00 

Die Nacht war kurz, weil laut wegen der Klimaanlage im Zimmer. Bei dem Gedröhne geht der nahe Flughafen total unter. Deswegen sind wir 2 Alten um halb 6 losgezogen, den Ausblick auf den beleuchteten Airport zu genießen. Draussen war alles nass - hat wohl etwas geregnet in der Nacht - die Temperatur ist aber immer noch über 25°, schwitzzzz... 

Ach ja, das erste "Döschen" haben wir bei der Gelegenheit auch gleich gehoben. 

Gleich neben dem Drive-In vom McD - da ist doch tatsächlich um die Uhrzeit schon Betrieb

 

19.08. Going West

19.8. 12:40 Atlanta Zeit: 1/2 h wlan umsonst gesponsort von den Erfrischungsgetränken in den roten Flaschen - also nutzen. 

Transfer und Checkin problemlos, aber bei der security merkt Jo dass er einen falschen Boardingpass hat. Also retour und umtauschen. Jetzt hoffen wir nur dass der vertauschte Mensch auch mitgekommen ist, nicht dass unser Seesack mit seinem Namen drauf ausgeladen wird. Inzwischen dürften wir über Texas sein - Infos gibt es keine, auch nix zu essen oder trinken; aber wir haben vorgesorgt :D. 

 

Weil das hier mit den Fotos so mühsam ist (html von Hand), habe ich ein Album auf Picasa angelegt: https://picasaweb.google.com/Coerelle/USA2011?authkey=Gv1sRgCMbOmsL-xdawOw#

 

 

22.8.11 06:19  kurze Zwischenmeldung

Kein wlan, nirgends. Also schnell ein Lebenszeichen per Datenroaming. Alles im grünen Bereich; nach Snow Canyon am Wochenende waren wir heut in den Kolob Canyons (zu Zion NP) und dann noch Slot Canyoning in den Kanarra Falls. Es ist (immer noch) heiss, tags über 30Grad. Morgen gehts via Cedar City nach Red Rocks (ja!) vor Bryce. 

 

 

WLAN! 

22.8.11 17:55 

 

So, hier kommen nun die gesammelten Erinnerungen der letzten 3 Tage, seit der Landung in Las Vegas bis Kanarraville. Fotos gibts wieder auf Picasa.

 

19.08.11 12:00 

HA! Ne halbe Stunde zu früh in Las Vegas. Dafür ist die Schlange am Taxiausgang eine mit Extralänge. Und das bei einer Affenhitze, unerträglich, nach dem ersten zig von den 4 zigzags mit je 100m sind wir komplett durchgeschwitzt - und die ganze Zeit auch noch die Seesäcke schleppen. Aber nach gefühlten Ewigkeiten sitzen wir endlich samt Gepäck in einem Taxi mit Chinamusik und sind auf dem Weg zu Cruise America ... auch wenn der Fahrer nicht wirklich weiß wo das ist...

 

19.08.11 13:20 

Jetzt heißt's warten, für zwei Uhr stehen wir auf der Liste, aber es wird fast drei bis wir das Ding endlich entern. Bullenhitze. Das Womili ist ne ziemliche Schepperkiste, der Tank ist auch fast leer, sieht richtig abgewohnt aus. Aber egal. Gepäck reinwerfen und ab zu Walmart, Futter fassen. Das dauert länger als geplant, so richtig aufgeräumt war der Laden nicht 

 

19.08.11 17:43 

Soooo, nach Kreditkartenschlamassel (das vierte Mal benutzen an einem Tag war wohl zuviel) ist unser Schnuckelchen jetzt auch vollgetankt und ab gehts Richtung Utah - bloß raus aus dieser Sauna. Der Freeway ist eine einzige Schlaglochpiste, trotzdem heizen wir mit den erlaubten 75 mph (soweit es Motorisierung, Wind und Gradient zulassen), da wir ja noch bei Tageslicht am Snow Canyon ankommen wollen. Im Zwielicht donnern wir durch enge Canyons (Virgin River), eng verfolgt von einem bösen Truck - Videospielfeeling, bloß wenn man mal die Bande touchiert, ist es "Game Over" für immer ... 

 

19.08.11 21:35 Utah-Zeit 

Wir sind da, es ist zwar schon stockdunkel, aber wir haben nach nur einmal Campground umkreisen unseren Platz gefunden und das Womili angestöpselt. Die Klimaanlage läuft und das Gepäck findet langsam den Weg in die Schränke. Kühler wird es trotzdem irgendwie nicht. Die Duschen am Campground haben Zahlenschlösser und sind 200m weit weg. Gottseidank kennt unser Nachbar die Kombination und so können wir uns beim zweiten Versuch nassmachen. Aber auch um 23:00 ist es noch warm genug, dass die Haare auf dem Rückweg wieder trocknen. 

Cordula schläft im Freien mit Isomatte und Leinenschlafsack auf dem Tisch, wir restlichen drin. Was für eine Nacht, die Temperaturen fallen nicht unter 30° ... 

 

20.08.11 6:30 oder ist es doch 5:30 oder wie spät ist es eigentlich - der Jetlag schlägt jetzt voll zu. Es hellt sich auf, die Farbe der Felsen ringsum, ja da sind welche, haben wir gestern gar nicht mehr registriert, wechselt langsam von grau zu rot. Die Luft draußen ist wieder atembar, es ist sogar richtig angenehm. Wir erklären die Nacht für beendet und frühstücken alle im Freien. Unsere Nachbarn müssen ihr Womili heute abgeben, deshalb erben wir 2 große Tüten Lebensmittel und Klopapier. 

 

20.08.11 9:00 

Wir brechen auf zu unserer ersten Wanderung. Die 2 km zum Trailhead fahren wir allerdings mit dem Womili. Nicht etwa weil wir zu faul wären, sondern weil wir nachher gleich noch weiter wollen. Die Temperaturen sind mittlerweile wieder in unvorstellbare Höhen vorgestoßen, aber wir sind jetzt da, also wird auch gelaufen - jawoll! 

Der erste Teil des Weges, der Butterfly-Trail, läuft noch halbwegs im Schatten, dann Sonne und plötzlich stehen wir vor der Lava-Tube. Super! Runterklettern, Taschenlampe raus (als Cacher sind wir ja ausgerüstet ;-) ) und rein in die Höhle. Angenehm kalt! Ach ja, natürlich gibts genau hier einen Earthcache, so ein Zufall aber auch :D. Danach gehts zum Aussichtspunkt und dann spontane Planänderung, anstatt den Weg zurückzulaufen, machen wir die Runde über die West-Valley-Road, den 3-Pond-Trail und den Petrified-Dunes-Trail zurück zum Womili. HotHotHot, trotzdem haben wir die Landschaft genossen. Cookiepause im Juniperschatten und als Highlight über Slickrock - die besagten petriefied dunes - querbeet steil bergauf und wieder runter und wieder rauf - schwitzzzzz. Um 11:30 glücklich wieder am Parkplatz. Gluck-Gluck - Pause ... 

 

20.08.11 13:00 

Wir sind wieder shopping, weil über Mittag ists noch heißer geworden. Außerdem ist das fast Frustshopping, weil wir vorher noch beim Cinder Cone Trailhead waren, um einen Micro zu heben. Pustekuchen, nix wars, nur Glassplitter, zwischen dem Lavagebrösel und Spinnennetze ... also ein Stück weiter gehatscht, zu einem anderen Micro am Abzweig zum Diamond Valley. Da ist Baustelle und an der angeblich richtigen Position frisch umgeackert; deshalb hat Cordula nur die Hinweistafel mit einem Diamanten (rumliegende Radkappe) verschönert. Die restlichen Cachemöglichkeiten haben wir uns dann geschenkt, einfach zu heissss. Also Shopping und siehe da 2 Stunden im klimatisierten Smiths sind doch auch ganz nett. 

 

20.08.11 15:00 

Wieder am Campground. Alleine! Womili anstöpseln, Klimaanlage volle Pulle und während die Karre kühlt, sitzen wir unter unserem shade und mömpfen frische Melone mit O-Saft und die restlichen Coockies. Dann kehrt Ruhe ein, na zumindest Cordula schläft ne Runde, Betti wäscht die erste Stinkewäsche, während Joachim mit der Rangerine ratscht - Arbeitsteilung halt. Cordulas mitgebrachte Weltfunkuhr (die boshaft an der deutschen Zeit klebt) hat ein Thermometer eingebaut. Im Womili mit Klimaanlage 31° Draussen 37,5°. Was, nur? Fühlt sich nach deutlich über 40 an, aber schon sowas von deutlich ... Nach ner Stunde ist die Wäsche trocken und um halb 7 gibts Abendessen. Der bei CruiseAmerica von einer anderen Familie erworbene Sandwichmaker wird ausgiebig getestet - schleck, lecker. Zur Verdauung unternehmen die Alten noch einen kleinen Spaziergang, schließlich sind 3 DNFs am Tag Minimum ... ja richtig, auch den offiziellen Statepark Tradi haben wir nicht gefunden, dafür aber wunderbare rosarote Schluchten. Zurück am Womili heißt es duschen, noch eine Dose alkoholfreie Eselspisse für die ganz Harten (na, immerhin kühl) - nennt sich Bud light.

Direkt neben uns (am angeblich längsten Pullthrough) hat sich inzwischen eine Großfamilie breitgemacht mit einem Riesentrailer mit 4x4-Zugmaschine und nochmal so einer Zugmaschine mit zwei Golfbuggys dran. Ihr (Enkel)Sohn übt schon mal auf einem elektrifizierten Bobbycar ... Ein kleiner Ratsch mit dem Familienoberhaupt aus Las Vegas, dann Schlafen. Morgen gehts weiter Richtung Norden. 

 

21.08.11 6:30 

Die Nacht war besser als die letzte. Cordula schläft zwar wieder draussen auf dem Tisch, kommt aber gegen 4 in den Alkoven wegen Kreuzweh und -kalt. Auch die Temperaturen am morgen sind angenehm, mit 23° angenehm kühl. 

 

21.08.11 8:50

Nach einem üppigen Frühstück mit Cerealien aller Kulör und angetautem Brot mit Marmelade und O-Saft wird das Womili abfahrbereit gemacht. Ein kleines Späßchen noch mit dem Wasseranschluss (erst abstellen, dann abstöpseln) und Joachim ist auch nicht mehr trocken. Zur Rache beschließt er, dass eine Zange hermuss, mit der man den Anschluss auch öffnen kann. Die erwerben wir auch prompt in St. George, zusammen mit etlichen Litern Kribbelwasser. Dann nehmen wir die Abkürzung durch den Ort und düsen auf der I 15 vorbei an "Browse - no Services" (wie passend zum Kolob-Canyons Teil des Zion NP. Dort fallen wir zunächst im Visitor-Center ein, wo neben dem Nationalparkpass auch ein Geologie-T-Shirt und 4 Packerl Colorado-Plateau Postkarten (leider keine Briefmarken) mitgenommen werden. Gegen 11 (und ein Cachelein später) schrauben wir uns die 5 Meilen Scenic Drive hoch, fotografieren und rollen wieder hinunter bis zum Taylor-Creek-Trail, wo wir in gut zwei Stunden ein Bächlein 50 mal (mitgezählt!) überqueren, um schließlich unter einem werdenden Doppel-Arch anzukommen: ein herrlich kühler Alkoven, und drüber ein Felsbogen, unter dem schon etliches Gestein weggebrochen ist. Zurück brauchen wir trotz sengender Sonne nicht so lange, es geht wohl netto bergab. Im Womo wird noch ein bisschen Eis geschlachtet, bevor wir nach Kanarraville weiterfahren, wo wir auch prompt im ausgesuchten RV-Park noch ein Plätzchen im Grünen bekommen. Dieses genießen wir jedoch gar nicht, denn es wartet ja der Kanarra Falls Canyon - und hier dürfen wir (minus 1, da Chris nicht mehr mag) endlich ins Wasser - Slot-Canyoning. Das ist gar nicht zu beschreiben, wie viel Spaß das macht: immer wieder ab ins knöchel- bis (selten) knietiefe eisige und mehr oder weniger reißende Wasser (mit fest liegenden Steinen, das macht es einfacher), dann wieder auf die Wegfragmente neben dem Ufer, alles mit rosa Steinen und rosa Sand, und dann kamen tatsächlich richtige Narrows, Slots mit wenig Licht und dafür einem Wasserfall, den man mithilfe einer Ein-Balken-Leiter mit draufgenagelten Brettstücken (am unteren Ende hingen weitere Bretter sowie Nägel ^^) und einem seitlichen Führungsseil bewältigen konnte, Das ging auch sehr gut, nur der große Stein am oberen Ende strapaziert die Hosen, die keinen Spagat aushalten. Noch weiter oberhalb davon (und noch einen Wasserfall später, so die Erinnerung nicht trügt) gäbe es einen Cache, aber da wir Chris versprochen haben, dass wir gegen sieben zurück sind (und es schon sechs ist), gehen wir nur ein bisschen weiter und drehen dann wieder um. Hinunter hat es sogar noch mehr Spaß gemacht, da man ja jetzt wusste, was einen erwartet; nur der Nasenblutanfall von Joachim trübte die Stimmung (und den Creek) etwas. 

Kurz vor halb acht laufen wir wieder am Womili ein; die Kinder verziehen sich zum Duschen und Cordula kocht Rice-a-Broccoli mit Extranudeln (Fehlgriff im Delirium, mit Sour Cream und Knoblauch wieder wettgemacht) und dazu Hühnchenfilet. Dann dürfen auch die Alten duschen, während die Jungen abspülen. 

Ein WLAN-Suchversuch verläuft erfolglos, dann muss die Welt halt noch auf unseren Bericht warten. Joachim fällt (erschöpft nicht nur von den ca. 20 km sondern auch vom Blutverlust) schon um halb zehn ins Bett und hinterlässt noch 4 leere Akkus, für die gerade kein Ladegerät zu finden war. Dieses Gefährt ist doch gar nicht so groß, wieso verschwindet ständig alles Mögliche? Auch weitere Suche fördert nur das 12V-Ladergerät zu Tage - na, dann halt morgen während der Fahrt; ist doch nicht so schlimm. 

 

 

22.8. 9:50

 

Fast abfahrbereit in Kanarraville. Nach einer kühlen Nacht (der Leinenschlafsack war definitiv nicht mehr ausreichend, deshalb zog Co. einen winzigen Zipfel von Jo.s Schlafsack über ihren Rücken, woraufhin Jo. fast erfror) stehen wir wieder früh auf, also gleich nach Sonnenaufgang um sieben ^^, und gehen die örtlichen Caches aufsuchen. Leider wieder nicht sehr erfolgreich (einer von 3, aber einfach am Straßenrand lieblos ins Gebüsch geschmissen). Frühstück im Freien heute mit heißem Tee (einer der Becher sprang beim Einfüllen). Oma anrufen, dabei festgestellt, dass uns jemand eine SMS geschickt hat, dass er "in 5 minutes to church" wäre - ?!? Muss an den Vorbesitzer der Nummer von Cellion gegangen sein. Dann die nette Vermieterin wieder getroffen und von ihr den Code zum WLAN bekommen - juhu, das verzögert die Abfahrt um mindestens 1 Stunde ;-) . 

 

 

22./23.8.

25.8.11 02:29 

 

22.08.11 11:30 

Wir haben es nach Cedar City geschafft, immerhin fast 10 Meilen weit. Womili darf tanken, während wir mit einem Rumänen ratschen. Danach weiter zum Smiths, wieder mal einkaufen, Wasser und so ...

 

22.08.11 13:00 

Quickshopping beendet und auf gehts Richtung Cedar Breaks NM. Wir schnaufen langsam die Straße entlang, es geht stetig bergauf und die Karre fährt als würden hinten noch 10 andere dranhängen. Tun sie auch, deshalb fahren wir regelmäßig an den turnouts raus und lassen die Meute vorbei. 

 

22.08.11 14:00 

Am Zion-Overlook auf fast 3000m Höhe machen wir Mittagspause mit Sandwiches und einem phantastischen Ausblick, und 2 Caches hats hier auch, beide gefunden :-).Während wir 2 Alten in Campingstühlen draußen sitzen, futtert die Jugend im Womili. Immer wieder kommen Autos vorbei, halten an, jemand springt raus, macht schnell ein Foto und schon düsen sie wieder ab. Ach ja diese Hektik in der heutigen Zeit. Nix für uns. Nach einem Pudding zum Dessert und etwas Obst gehts weiter mit 20mph aufwärts zum NM. 

 

22.08.11 20:30 

Wir stehen am Campground vom Cedar Break NM und verfolgen den Sonnenuntergang. 3200m hoch und endlich nicht mehr so warm, eigentlich schon fast wieder zu kalt ... Wir haben spontan beschlossen zu bleiben, es ist nämlich wirklich hübsch und irgendwie ist heute unser minutiös ausgetüftelter Zeitplan durcheinandergekommen. Also Womili eingeparkt - steht sogar fast gerade - und ab zu Fuß ne halbe Meile erstmal zum Visitor Center. Einer der Youngranger dort ist lustig und wir ratschen ne Weile. Dann gehts ab auf den Rampart trail, ein 4 Meilen hin-und-zruck Wanderweg oben an der Abbruchkante entlang, die natürlich nicht gerade ist, sondern auch rauf und runter geht. KEUCH - die Höhe fordert einen ganz schön, aber die Ausblicke sind einfach phantastisch! Vater und Sohn drehen nach der Hälfte an einem Aussichtspunkt wieder um, die andern beiden laufen die Runde ganz aus. Eigentlich hätten die, die zuerst wieder am Womo sind kochen sollen, aber mit Infotafeln lesen (über die CCC (googelt gefälligst selber)) und Duschtürschlosskombination erfragen und dann kommt auch noch die Campgroundrangerine vorbei und überall muss man ratschen. Naja kaum geduscht, schon sind auch die Mädels wieder da und schreien Hunger. Also gibts FixundFertigfutter, Reis mit was drin und Zucchinis. Gegessen wird draussen, den Nachtisch (ne Tafel Hersheys Dark Chocolate Fudge) dann drin, es wird kühl. Jetzt warten wir auf die Dunkelheit und dann gehen wir Sterne gucken, hier solls ganz viele geben - keine Lichtverschmutzung :-). 

Wegen der Vorhersage von nächtlichen 9 Grad hat sogar Cordula beschlossen, einen "richtigen" Schlafsack zu verwenden - jetzt sind wir mal gespannt, WIE kalt es wird. 

 

23.08.11 6:50 

Sonnenaufgang. Es ist hell draussen und kalt, eisig, ach was, die Antarktis im Winter ist warm dagegen: 12°C [brr]. Was haben wir gefroren, na gut ich hab gefroren und das trotz Schlafanzug, langer Unterhose und Sweatshirt unterm Schlafsack. Die Klamotten sind natürlich auch eiskalt - ahhh, so ne tiefgekühlte Unterhose weckt doch gleich die Unternehmungslust. Draussen ists noch kälter als drinnen, der Weg zum Klohäusl aber eisfrei. Nachdem Chris den Tisch auf dem er ja schläft endlich freigemacht hat gibts Frühstück - jawohl wir essen drinnen, ncht wegen der Kälte, wir sind ja keine Weicheier, aber die Sonne blendet an unserem Grilplatz ... Zum Ausgleich gibts heisse Schokolade für alle. 

 

23.08.11 9:00 

Wir sind unterwegs! Noch 2 Viewpoints abzuklappern, keiner da ausser uns, wir haben ein National Monument für uns allein! Als höchsten Punkt geht die Straße auf 3223m (laut GPS) und dann abwäääääärts Richtung Panguitch. An der Birch Knoll halten wir kurz an, da das Klappern immer lauter wird. Zufälligerweise ;-) liegt da auch ein Döschen, diesmal finden wir es sogar, eine andere 10 Meilen vorher hatte sich zu gut versteckt. Nachdem die Ladung endlich entklappert ist rauschen wir weiter talwärts, am Panguitch Lake mit seinen Recreation Möglichkeiten vorbei (Tretboot mit Aussenborder und Sonnensegel) weiter nach Panguitch. Dort rechts ab, der Bryce Canyon ruft schon. 

 

 

23.08.11 11:30 

Aber zuerst zum Red Canyon. Campground Site #23, fast eben, nur Chris's Schlafplatz hat Schlagseite in die falsche Richtung, aber er rollt ja auch am besten Vorher gabs noch schnell einen Stop an einem Viewpoint mit Dose - Broom Hole. Es ist wieder ganz schön warm gut 30°, aber wir haben einen Platz im Halbschatten und ein bischen Wind hats ja auch und ein paar Wölkchen ... Wir wollen was essen und dann ab zum Wandern. Joachim ist kurz weg, um die Envelope mit 15$ Campgebühr einzuwerfen und kommt nicht wieder. Eine halbe Stunde später taucht er endlich auf, ratschen mit der netten Rangerin dauert eben ... vor allem wenn die Zeit hat, weil nur 1/4 der Plätze belegt sind. Kurze Diskussion, gemma jetzt oder gemma später. Das Boss-Monster beschließt: Wir gehn jetzt, denn wärmer wirds nicht. Also um 13:00 auf auf marsch marsch Richtung Visitor center. 

 

23.08.11 15:45 

zum Visitor Center ists ne 1/2 Meile, dann der Pink Ledges Trail, auch ne halbe Meile, der Hoodoo Trail ne 1/4 Meile und das ganze wieder zurück. Aber es lohnt sich! Tolle Sidecanyons, Hoodoos, Felsformationen aller Art und Bäume und überall darf man rumwühlen - ist ja kein Nationalpark hier. In einem der Sidecanyons liegt sogar ne Dose :) .Kaum haben wir die Trails hinter uns, beginnt es zu donnern, ja, die Wolken sind deutlich fetter geworden ... die Kids laufen deshalb direkt zurück zum Womili, denn da sind die Fenster auf zum durchlüften ... Wir Alten gehen erst ins VC und dann besuchen wir noch die kleine Red Arch - wie schön, auch mit Dose - auch wenn da kein markierter Trail hochführt. Es donnert weiter, also zurück zum Campground, wo die Jugend sich im Womili verschanzt hat. Cookies, Campingstühle, was zu trinken und raus in den Schatten auf unseren Grillplatz. Während wir Kekse mömpfen, belästigt uns ein Chipmunk Hörnchen, völlig unscheu! Da es von uns nix kriegt verschwindet es im Motorraum unseres Womilis - ahhh der hiesige Marder, na  warte. Cordula springt auf, öffnet die Klappe und scheucht ihn raus. Wird zwar nicht viel helfen, aber mal sehen. Nur schade, dass der Highway so nah und laut ist, sonst wärs perfekt ... grad eben fängts an zu tröpfeln ...

 

 

23./24.8.

25.8.11 13:10 

 

23.08.11 21:30 

Immer wieder tröpfeln und grummeln, immerhin haben wir es geschafft einen Riesentopf voll Nudeln mit Hackfleischtomatenmaissauce im Freien zu futtern. Vorher waren Joachim und Cordula noch auf einem kleinen Spaziergang (mit Dose), inklusive einen Überflutungstunnel unter dem Highway durchkriechen um abzukürzen (hätten wir früher nie gemacht - cachen verdirbt eben :-) ) Auf dem Rückweg finden wir noch einen Mini-Chuckwalla (Eidechse), eine Mini-Arch und eine Mini-Schlange. Jetzt sitzen wir im Womili, sortieren die Bilder und Videos (grausam viele!!) auf dem Netbook, es fängt richtig an zu regnen... 

 

24.08.11 8:30 

Beinahe hätten wir verschlafen, es ist schon 1/4 nach 7 als wir aus den Federn kriechen. Dabei wollten wir heute früh los, vom Campground aus wandern, da wir um 12:00 die site räumen sollen. Also reduziertes Frühstück - Cereals only - das Aufräumen, abspülen und Womili zur Abfahrt fertig machen überlassen wir Chris, der will nicht wandern. Wir schaffens tatsächlich. Ab auf den Trail um 8:30. 

 

24.08.11 12:00

Boa eh, was sind wir gut in Form! Die 8,4 km und 350 hm haben wir glatt in 3h bewältigt. Inklusive jede Menge Fotostops. Der Buckhorn-Trail windet sich zuerst in Serpentinen im Schatten nach oben, an der Abzweigung zum Golden-Wall-Trail liegt die erste Dose, wir gehen aber den Buckhorn weiter bis zum Gipfel (da liegt auch eine Dose) - grandiose Aussicht (da verzeiht man direkt die Gratwanderung)! Zurück zur Abzweigung und den Golden-Wall-Trail weiter in unzähligen Kurven rauf und runter durch die Hoodoo-Landschaft in rot und orange.

Da wir jetzt auf der Südseite sind hats Sonne - puhhh. An der Abzweigung zum Castle-and-Bridges-Trail liegt die dritte Dose der Runde. Wir gehen aber den kürzeren Weg zurück zum Highway und dann zurück zum Campground. Um 1/2 12 sind wir am Womili und tatsächlich um 12 nach einem kurzen Dump-Stop on the Road to Bryce, bzw. zum Rubys Inn, denn heute wollen wir mal wieder mal Komfort: Duschen, Strom und Internet. Nur irgendwie piepst der Motor so komisch beim Anlassen - hat sich dieses blöde Chipmunk-Vieh tatsächlich darin ein Nest gebaut? Beim Fahren spinnt die Gangschaltung, oder zumindest haben wir den Eindruck - und das ansonsten dauerleuchtende "Motor"-Zeichen ("don't worry, this only goes off with highest octane gas" ) blinkt manchmal und manchmal ist es ganz aus - ?!? Trotzdem erreichen wir um halb eins Ruby´s RV Park und checken auf Site 94 ein. 

 

24.08. 19:15 

Nach einem etwas vertrödelten frühen Nachmittag wegen Gewitter haben wir es doch noch geschafft, mit dem Shuttlebus ein paar Viewpoints anzusteuern und uns einen Überblick über die morgige Runde zu verschaffen. Es gibt hier fast keine Amerikaner mehr, dafür jede Menge Deutsche, Franzosen und Niederländer o.O. Der riesige RV Park füllt sich langsam mit lauter Cruise America Wohnmobilen - wir können unseres nur noch anhand der Stellplatznummer finden ;-). Neben uns sind auch Deutsche, aber hinter uns dafür eine nette amerikanische Kleinfamilie aus New Jersey (zum ersten Mal im Westen!), die uns Aufklärung in Bezug auf leckere einheimische Biere verspricht und uns dann tatsächlich eine Flasche echtes Utah-pale-ale schenkt. Leider ist das Internet wegen zu vielen Usern massiv unzuverlässig >:(, aber wenigstens reicht es für rudimentäre Sachen wie abrufen der E-mails aus. 

 

24.08 20:35 

Unter den Kindern breitet sich langsam Langeweile aus, denn Christoph hat all seine Nintendo DS Spiele durchgespielt sowie fast all seine Bücher schon gelesen während Bettina sich immer mehr über ihr derzeitiges Spiel aufregt (ist ganz lustig anzuhören :P ). Auf dem Campground fängt gerade das 3. Gewitter dieses Tages an und allmählich werden die Nachbarn auch etwas ruhiger. Soeben hat uns Cordula verlassen um einen Nachtspaziergang zu machen, den der Rest der Wohnmobils aus Angst vor Bitz und Donner nicht mitmachen wollte.  Joachim blättert gerade mit einem theatralischen Ausdruck auf dem Gesicht in seinen Caches herum während Bettina doch noch ihr Spiel weiterspielt und ich jawohl ich, Christoph, schreibe zum erstem Mal etwas in diese Aufzeichnung. Doch leider gibt es nicht mehr viel zu schreiben -.- schaade grad hat es angefangen Spaß zu machen. Tja hilft leider nichts wir werden uns jetzt einen gemütlichen Abend machen (ohne Mum die grad ohne GPS cachen gegangen ist xD-- falsch Sohn, war bloß fotografieren und Leute gucken ^^) und uns auf die anstregende Tour durch den Bryce Canyon vorzubereiten. See ya, bis zu meinem nächsten Eintrag :P

 

24.08 22:35 

Die (deutschen) Nachbarn lärmen und das Internet geht nicht ]:( . 

 

25.08 05:00 

Internet geht :-) 

 

 

25.8. - Bryce Canyon 

26.8.11 05:41 

 

25.08.11 6:30 Der Weckruf Bettinas trompetet durchs Womili. Alles aufstehen, wir wollen ja das erste Shuttle um 8 erwischen, zumindest aber das zweite ... Frühstück gibts wieder drinnen, es ist ganz schön frisch draußen. Danach beginnt der allgemeine Aufbruchstumult, doch nach etlichen Verwirrungen und gegenseitigen Anschnauzereien sind wir überpünktlich zum zweiten Shuttle an der Haltestelle. 

 

25.08.11 9:00 

Da unser Trailhead einer der letzten Stops des Shuttle ist, haben wir die gestrige Rundfahrt nochmal gemacht. Wir waren die einzigen Fahrgäste. Aber jetzt stehen wir an der Kante und starten zusammen mit gefühlten 1000 Anderen hinab in den Canyon. 

 

25.08.11 12:30 

Es ist vollbracht! 10 km und fast 500 hm bei durchaus sommerlichen Temperaturen. Angefangen haben wir ja in der Karawane beim Startpunkt am Sunrise-Point des Queens-Garden-Trail. Sehr schönes Geschlängel zwischen den Hoodoos und es geht fast nur bergab :-)]. Danach die Abzweigung zum Navajo-Loop-Trail und schon werden die Menschenmassen weniger. Ein weiterer Zubringer führt uns zum Peekaboo-Loop-Trail, den wir einmal komplett ablaufen. Phantastische Landschaft, nur der olfaktorische Faktor ... es ist ein Pferd und Hiker Rundweg und die Biester kacken überall hin. Es stinkt zum Himmel! Trotzdem genießen wir die Formationen und das stetige Auf und Ab in steilen Serpentinen. Nach der Runde gehts zurück zum Navajo-Loop-Trail und dort den Teil mit der Wall-Street wieder hinauf zum Sunset-Point. Die Wall-Street ist viel weniger eng, als wir sie in Erinnerung haben, leider, dafür hats wieder Menschenmassen und mindestens die Hälfte davon deutschelt, der Rest sind Schweizer, Österreicher, Holländer, Franzosen und ein gelegentlicher Ami.

 

25.08.11 13:10 

Wir sind wieder am Womili. Jetzt aber Turbo. Alle ab zum duschen, denn die Restrooms machen in 20 Minuten zu zwecks Reinigung. Danach heißts Wäsche waschen, natürlich nur die Alten, die Jugend ruht sich im Womili, teils geräuschvoll ;-), aus. Nach dem Aufhängen zwischen den Bäumchen draußen gehen die Alten das vorbeiziehende Gewitter bewundern (und nebenbei cachen :o) ) , die Jugend ruht weiter, nimmt aber wenigstens die trockene Wäsche ab. 

 

25.08.11 16:15 

Aufregung am Womili. Joachim kommt an und weckt die Jugend. Husch husch, schnell los zum Essen, bis 5 gibts noch Cowboy-Lunch-Buffet  und Cordula sitzt schon und wartet. Alles im Laufschritt rüber zu Rubys-Inn-Restaurant und dann gibts Völlerei im Eiltempo. Es ist aber auch lecker. Schleck! Endlich mal ein Querschnitt durchs Wildwest-Essen (marinierte Schweinestückchen! Stampfkartoffeln! braune Soße!) ohne dass man Angst vor 500 g Steak haben muss. Nach dem Essen schlendern wir noch durch den Souvenir-Shop und dann langsam

wieder zurück zum Womili. Nur Cordula hechtet noch über die Straße und besichtigt die Souvenirshops von "Old Bryce" - ohne einen Penny in der Tasche, da müssen die vielen netten Steinchen vom Rock Shop halt dableiben (selbst finden ist eh schöner). Den restlichen Abend bewundern wir das Gewitter, das die Rodeo-Besucher durchweicht, stecken sogar den Laptop aus, nach dem es keine Sekunde von uns entfernt eingeschlagen hat, sortieren aber die Fotos weiter und überprüfen immer wieder mal den Zustand des örtlichen wlans (wie ein Blinker: geht - geht nicht - geht ...). Es regnet bis spät nachts. 

 

Bilder: 118 -143 auf Picasaweb

 

 

26.8. Bryce -> Kodachrome Basin State Park 

28.8.11 03:48 

 

26.08.11 7:20 

Dank der nächtlichen Wolkendecke liegt die Frühmorgentemperatur bei erfreulichen 17° im Womili-Badschrank. Wir lassen es langsam angehen, denn die Strecke zum Kodachrome Basin SP ist recht kurz und wir wollen ja nicht vor dem täglichen Gewitter da sein, sonst müssen wir noch wandern ... 

 

26.08.11 9:00 

Nach Frühstück, Womili abfahrbereit machen und von den Nachbarn verabschieden kommt der Moment der Wahrheit. Zickt die Karre oder nicht? Beim Anlassen ein heftiger Quietscher und sie läuft. Wir verlassen den Campground und machen noch einen kleinen Abstecher zum Fairyland-Point, nochmal in den Bryce runtergucken. Außerdem kann sich das Womili auf der Strecke überlegen, ob es will oder nicht, denn noch sind wir in der Zivilisation, noch dazu nahe an einer Werkstatt. Aber keine Beschwerden. Deshalb düsen wir los in unbekanntes Land, auf dem "Scenic Byway" no. 12 . 

 

26.08.11 10:00 

Wir stoppen kurz am Trailhead zur Mossy Cave. Ein gut 500m langer Trail führt an einem FLUSS entlang zu einem kleinen Wasserfall und zu einer moosbewachsenen Höhle. Niedlich! Nach Inspektion der örtlichen Restrooms (der Tee muss raus) fahren wir weiter über Tropic und Cannonville zum Kodachrome SP. 

 

26.08.11 12:30 

In Cannonville wird erst noch der örtliche Grocery Store geplündert und das Visitor Center besucht, bevor wir dann zum SP Eingang fahren (einfach der Teerdecke folgen, es ist die EINZIGE geteerte Straße hier...). Die Rangerine hat noch jede Menge freie Stellplätze und fragt uns, ob wir Full Hookup wollen. Was? Das ja ganz neu! Klar wollen wir! Strom und Wasser sind schon praktisch ;). Wir beziehen unseren Platz, mal Probe stellen und ein paar Sandwiches mümmeln. Das tägliche Gewitter ist schon da und grummelt ein paar km im Norden bedrohlich über der Abbruchkante zum Basin vor sich hin. Wir haben Sonne und Hitze. Also doch wandern ...  

 

26.08.11 15:30 

Wir sind zum Trailhead des Panorama-Trails gefahren und dann ebendiesen zur Hälfte gewandert, inklusive kleinem Anhängsel durch Märchenfelsen, genannt Secret Passage. Heiß, heiß, heiß! Die Sonne knallt runter und wir laufen durch roten Sand, den die Pferde aufgewühlt haben. Anstrengend ohne Ende. Es gibt zwar ein paar nette Stationen so am Rand (z.B. "Indian Cave" mit streichelweichem Sandstein, in den schon etliche ihre Handabdrücke gerieben haben, und der "Hat Shop", an dem wir keine Hüte finden und dafür unsere in einen Baum hängen) und die Landschaft und Ausblicke sind auch grandios, aber die meiste Zeit ist der Trail selbst ziemlich fad und weich und sandig, staubig, braunrot. Hatte ich schon erwähnt, dass es heiß ist? Nach 4,8 km sind wir wieder am Parkplatz, erst mal ausstauben und dann zu einem nahen winzigen Campingladen auf ein Eis. Da sitzen wir nun zu dritt - Chris ist im Womili geblieben - auf der Veranda des Western Stores im Schatten und schlecken unser Eis und kommen nebenbei mit anderen Urlaubern ins Gespräch, aus München, sie hat in PAF jahrelang gearbeitet, ach ja, die Welt ist halt doch ein Dorf :D . Wir besichtigen noch gegenseitig unsere Fahrzeuge (sie haben eine niedliche Miniausgabe von unserem, für 3 Personen), dann ziehen die weiter nach Escalante und wir installieren uns auf unserer anscheinend ganz neu angelegten Campsite. 

 

26.08.11 19:30 

Jo und Co laufen vom Campground aus noch den Angels-Palace-Trail: 2,5km auf einem Hochplatau entlang mit phantastischen Ausblicken in den State Park. Es ist bewölkt und der Wind bläst, man kanns aushalten. Nach der Rückkehr heißt es erstmal den Staub abspülen. Auf dem Weg zur Dusche kommt man unweigerlich mit Einheimischen ins Gespräch; Co quatscht mit dem Camp Host, also denen, die den Platz bewachen und versorgen: Rentner aus Florida, die das als Nebenjob im Sommer machen. Danach ist Essen kochen angesagt, heute gibts kühle Meat-Balls mit roter Sauce (der Wind hat die Gasflamme unbemerkt ausgeblasen), alte und neue Nudeln und Salat. Wir futtern draußen, es wird langsam kühler.

 

26.08.11 21:00 

Konnektivitätscheck: hier gibt es kein Netz, gar keines. Nichtmal Notfalltelefon. Faszinierend. 

 

Fotos:144  - 185 bei Picasaweb

 

 

27.8. Kodachrome -> Escalante Petrified Forest 

28.8.11 04:55 

 

27.8. 6:45 

Es wird hell. Schon wieder ein schöner Tag. Draußen sitzen viele kleine Vögelchen in den Sonnenblumen und schauen, ob es schon Kerne gibt. 

 

27.8. 9:00 

Nach dem Frühstück und vergeblichem Warten auf einen jungen Mann, der mit der wichtigen Sitzung nicht fertig wird, gehen Cordula und Betti nochmal den Angel's Palace Trail. In der Morgenstimmung wirkt es wieder ganz anders. Eigentlich wollen wir gar nicht weg, aber Plan ist Plan ;o) und deshalb schwingen wir uns gegen 11:00 auf die Straße Richung Escalante, fallen dabei nochmal in Cannonville zum Vorräteshoppen ein (unglaublich, was bei vier Leuten in einem Tag so weggeht), und nehmen auf dem Weg zwei Caches mit; der zweite lag kurz hinter dem 7700 ft Gipfel unserer heutigen Strecke, die zumeist durch ein bergiges Flusstal à la Dreiseengebiet (Ruhpolding-Reit im Winkl) geführt hat; nur gut 1200 m höher. Witzig, wie sich die Landschaften im Kleinen manchmal gleichen. 

 

27.8. 12:30 

Wir laufen im Escalante Petrified Forest National Monument ein und beziehen dort unter Auswahlqualen einen Stellplatz ohne Komfort (kein Wasser, kein Strom, dafür Sonne und gerade). Wieder ein schöner ziemlich neuer Campground, nur der Teil für RVs ist ziemlich kahl und die Zufahrtstraße steinig und steil, so dass es uns da nicht sonderlich gefällt. Deshalb nehmen wir Stellplatz Nr. 13 (den will wohl keiner) zwischen Zelten, da haben wir nur leichte Schräglage nach links vorne. 

 

27.8. 15:30 

Zu heiß zum Wandern, deshalb gibt es den Postkartenmarathon. Ca. 20 Karten werden geschrieben, ein paar Briefmarken haben wir jetzt noch. Zum geistigen Abkühlen gibt es zwischendrin Schokoeis und Weintrauben, was zu Flecken auf ein paar Karten führt - was soll's ;-). Ein Versuch mit dem E-Phone führt zu der überraschenden Erkentnis, dass es hier freies wlan gibt - na sowas. Die Kinder nutzen die Gelegenheit und chatten mit Michi, der ihnen erklärt, was sie gerade am Minecraft-Server verpassen- die Folge: ein starker Heimweh- und Langeweileanfall. Endlich ziehen ein paar Wolken auf, daraufhin packen es die Mädels und hüpfen auf den Trail zu den versteinerten Bäumen, das Gegrummel vom Himmel tapfer ignorierend. Hinauf geht es prima, wieder ein netter sich windender Pfad ca. 50 Höhenmeter auf den nächsten Buckel, mit ein paar "Sehenswürdigkeiten" wie Lichen (Flechten) unterwegs. Ganz oben begegnet man drei steinernen Baumstämmen - und übelst finsteren Wolken. Als zwischen Blitz und Donner nur noch 7 Sekunden liegen 8-O, werden alle Pläne für den erweiterten Teil des Trails schnell über Bord geworfen und wir hüpfen den Anstieg wieder hinunter. Unten ist wieder alles friedlich; nur eine 

italienische Familie am Trailhead fragt sich (und dann uns), ob sie hochsteigen sollen; wir raten ab. 

Da es immer noch brutheiß ist, sind wir durchgeschwitzt. Betti zieht direkt zur Dusche ab, Cordula will sich Chris fangen und mit ihm ab in den See; aber weil er sein Spiel gerade nicht speichern kann, kommt er nicht mit. Das Wasser ist herrlich, wie Chiemsee (außen kühl und innen kalt), und die warme Dusche danach auch. Am Womili ist Chris traurig, dass er nicht dabei war, deshalb ziehen C&C gleich nochmal in den See und plantschen eine ganze Weile zwischen Seeblumen (keine -rosen). 

Inzwischen hat sich das Gewitter zur Gänze verzogen und Joachim will auch die versteinerten Bäume sehen - oder wollte er nur zum Cache da oben? Jedenfalls läuft er den kompletten Trail und macht uns den Mund wässrig mit Schilderungen von den vielen Steinchen, die in dem steilen Trailwurmfortsatz noch zu sehen wären. Aber jetzt ist es zu spät - das Essen ist schon fertig und hier wird es recht früh wieder dunkel: um halb neun ist es schon stockfinster. Morgen früh wollen wir nach Escalante weiterfahren, dort in einem RV Park einen Platz reservieren und den Escalante River laufen - hoffentlich wird das etwas kühler! 

 

27.08 20:40 

Mit Leselampe auf dem Laptop kann man die Tastatur erkennen - das ist gut! Aber die vielen Insekten, die auf dem Bildschirm landen (und auf der Schreiberin), die sind schlecht. Also allmählich Zeit für Shutdown. Nur im Womili ist es viel zu heiß zum Schlafen - mal wieder eine Nacht im Freien? Werde ich hier von Blutsaugern gefressen? Mal sehen ... 

Fotos 186 - 204 bei Picasaweb

 

 

29.8. Internet zum Frühstück 

29.8.11 17:51 

 

Nach einem vergnüglichen Tag am Calf Creek (Bericht folgt) sind wir jetzt wieder on the road Richtung Nordosten (Boulder, Torrey). Aber zunächst gibt es Frühstück mit genialer Aussicht im Kiva Koffeehouse :P. 

 

 

28.8. Calf Creek 

30.8.11 01:01 

28.08. Rückblick

Nicht draußen zu schlafen war eine gute Idee, denn es fing nach stundenlangem Wetterleuchten gegen zwei an zu regnen und hörte bis morgens nicht mehr auf. Wir packten also unsere 7sachen zusammen und verließen den gemütlichen See, um in Escalante beim Visitor Center einzufallen. Der nette Ranger erklärte uns mehrere Trails und zeigte uns das Wetterradar; danach waren wir aber auch nicht schlauer. Auf dem Weg zum eigentlich geplanten Escalante River Trail stoppten wir noch am Post Office (geschlossen wegen Sonntag, aber zumindest unsere europäischen Postkarten konnten wir einwerfen) und dann bei den Escalante Outfitters, wo wir freundlich begrüßt wurden, uns weitere Trailinfos einholten (nämlich dass nach den vielen Regenfällen der Escalante River jetzt ganz trüb ist, so dass man nicht sieht, wo man hintritt), und noch ein Focacciabrot zum Sandwiches machen abstaubten :-).  Daraufhin fuhren wir zum Calf Creek, pflanzten uns dort auf einen ziemlich geraden Platz noch vor der Flussdurchquerung und brachen auf zu den Lower Calf Creek Falls (3 Meilen einfach). Unterwegs lockerten die Wolken auf, so dass es uns wieder ziemlich warm wurde. Der Trail führt abwechslungsreich über größere und kleine Felsbrocken und durch Sand, entlang einem total grünen Tal, bis man nach ca. 180 Höhenmetern an dem Wasserfall in einem kühlen Kessel ankommt. Dort gab es erstmal Brotzeit, dann ging Cordula die Füße kühlen. Leider gischtet es am Fall ziemlich, und es wird auch reichlich tief - man sollte Badesachen dabei haben. Auf der Felskante östlich vom Fall läuft die Gischt herunter und sammelt sich zu einem warmen Bächlein - herrlich. Der Sand an dem Pool lädt zum Spielen ein, und genau das haben wir dann auch getan; an dem Damm, den schon andere errichtet haben, weitergebaut und Kleckersandburgen errichtet, die seltsamerweise ;-) den Hoodoos hier in der Gegend verflixt ähnlich sehen.

Zurück ging es dann mit einem Cache-Fehlversuch (50 Meter noch -  da rauf?!?) recht schnell, und der Rest des Nachmittags wurde wieder angenehm mit Wolkenbetrachten und mit dem Camp-Host ratschen vertrödelt. An dem Platz gibt es neben "furchtbar niedlich" Squirrels auch Kolibris und wilde Truthähne, die mussten natürlich aufs Foto.

Nach dem Abendessen ratschten Jo und Co noch mit der Münchner Familie mit drei Kindern (denen wir schon am Escalante Reservoir begegnet waren), die tapfer mit Auto und Zelt unterwegs ist, und sich jetzt vor einer weiteren Gewitternacht fürchtete. Aber die Nacht blieb wunderbar still und wurde sogar ziemlich kühl. 

Fotos 205  bis 222 auf Picasaweb

 

 

29.8. Calf Creek -> Capitol Reef NP 

30.8.11 06:41 

 

29.08. 7:15 

Fröstelnd aufgewacht und an die rote Wand geschaut - schon wieder mit allem versöhnt. Zu den Restrooms gepilgert und nach einem kleinen letzten Ratsch sowohl mit dem Host (der uns vor dem kommenden langen Wochenende warnt) als auch mit den Münchnern hungrig um 9 Uhr aufgebrochen und am Kiva Koffeehouse, ein paar Meilen zurück auf dem Hwy 12, mit grandioser Aussicht (inklusive etlichen Turkey Vultures) köstlich Burritos, Pancakes und Spiegelei gefrühstückt. Jetzt stimmt die Tagesbilanz wieder - der Tag gestern war mit 12 $ einfach zu billig ;). 

 

29.08.11 11:01 

Wir sind unterwegs den Hogback entlang: den Highway 12 haben sie hier direkt auf den kurvigen Grat zementiert, rechts gehts runter, links auch - waaaaas für eine Aussicht. Den hiesigen Cache an einem Aussichtspunkt finden wir nicht, aber die Aussicht entschädigt. Langsam gehts runter nach Boulder, wo wir kurzentschlossen rechts abbiegen auf den Burr-Trail, der ja bis zur NP-Grenze Capitol-Reef geteert ist. Das ist aber auch schon alles, denn die Breite läßt doch stellenweise zu wünschen übrig und die Kurven und Steigungen (bzw. Abfahrten) - eieiei. Nur gut, dass sehr wenig Verkehr ist, dann läßt sich die Straße wenigstens voll ausnutzen ... Die ständigen Schauer haben stellenweise auch ganz schön Sand auf der Straße hinterlassen. Nach gut 11 Meilen ist unser erstes Ziel, ein winziger Slotcanyon, erreicht. wir laufen 50m den Wash hinunter und dann in den Slot, der nicht mal 100m lang ist. Aber einfach zauberhaft! In den Eingang scheint schräg die Sonne und beleuchtet die Bäume. Nach ein paar Minuten gehts den gleichen Weg zurück und dann mit Womili weiter zum Ausgang des Long-Canyons wo sich eine phantastische Aussicht auf die nächste Stair des Staircase eröffnet. Hier drehen wir um und jetzt gehts die ganzen 17 Meilen nach Boulder wieder rauf - Juhuu!

 

29.08.11 13:00 

Das Anasazimuseum in Boulder streichen wir wegen akuten Desinteresses, Kulturbanausen, die wir halt sind, und düsen rauf, rauf, rauf auf den Boulder Mountain, den höchsten Hügel hier in der Gegend, einen erloschenen Vulkan. Wir würden ja lieber unten rum fahren, aber es gibt halt nur diese eine Straße. Oben am Summit in über 2600m liegt ein mickriges Döschen, das wir noch schnell mitnehmen. In der Gipfelregion hats jede Menge Campgrounds und Trails, überall stehen Schilder am Straßenrand. Die Abfahrt nach Torrey eröffnet ein Panorama der Extraklasse: Blick auf das Capitol-Reef. Unbezahlbar - für alles andere haben wir Mastercard ;-). In Torrey hats 2 RV-Parks, den, zu dem wir eigentlich wollen, finden wir nicht, dafür einen General-Store zum Vorräte auffüllen, also nehmen wir halt doch den an der Kreuzung. Na ja, 30$ für Straßenlärm und Licht vom Hotel gegenüber und einen Restroom mit nur einer Schüssel bei den Jungs und 2 Schüsseln OHNE Trennwand bei den Mädels ... dafür hats full Hookup und Internet. Das Nachmittagsgewitter warten wir im Womili ab, mit DS- spielen, Fotos sortieren und schlafen.

 

29.08.11 18:00 

Wir sind nochmal losgezogen, zuerst zum Visitor-Center und dann weiter zum Trailhead der Hickman Bridge. Die 2-Meilen Rundtour nehmen wir heute noch mit. Der Aufstieg zur Natural Bridge ist auch nicht wirklich schwierig, aber vor lauter fotografieren kommen wir nicht so recht vorwärts. Die Brücke selber ist ganz schön groß. Der Rückweg geht nur ein wenig schneller. Es geht zwar jetzt bergab, aber die Motive sind nicht weniger geworden. Vor der Rückfahrt zum Campground noch schnell ein Abstecher zum Panoramapoint. Capitol-Reef im Sonnenuntergang - WOW!

 

29.08.11 21:30 

Womili installiert, Abendgegessen (Sandwiches, schleck) und jetzt teilen wir uns die einzige Dusche mit 4 anderen inzwischen angekommenen Womilibesatzungen; wer zuerst drin ist und zusperrt kann in Ruhe duschen, die andern müssen draußen warten - Sch...spiel. Mal sehen, wie lange es dauert, bis wir alle vier sauber sind. 

Morgen geht es dann zum Wandern in den Nationalpark, Übernachtung ist in Fruita im NP Campground geplant, und dann übermorgen weiter zum Goblin Valley. Danach entscheidet sich, ob wir auf der geplanten Route bleiben (eher nicht) oder nach Escalante zurückfahren. 

 

Fotos 223  bis 264 auf Picasaweb

 

 

30.08. Capitol Reef NP 

2.9.11 05:34 

 

Nachts regnet es. Aber das eine Handtuch, was draußen hängt, tut dies auf der windabgewandten Seite vom Womili über dem Außenspiegelhalter. Trocken, hihi. Wir werden von Sonnenstrahlen im Gesicht geweckt, um zwanzig nach sieben - so spät?!? Wieder einmal verzögert sich der Aufbruch, bis wir mit Frühstücken (mit Toast-auf-Grill-Bereiter), aufräumen und mit Nachbarn ratschen fertig sind. 

Aber um 10 Uhr geht es zum Chimney Rock. Es ist schon wieder reichlich warm, deshalb laufen wir nur auf Plateauhöhe, schießen ein Foto von dem Schornsteinfelsen und noch ein oder zwei von dem überhängenden Felsen, von wo das erstere Bild aufgenommen wurde ("nicht so weit vor, der bricht ab!" ;-), und eilen wieder zum Cache- äh Wohnmobil hinunter.

Danach steht der Grand Wash (aka "Big Cleanup" - ein Virtual Cache) auf dem Programm: eine Schlucht, durch die erst vor kurzem wieder eine Flashflood gebraust ist, was wir messerscharf aus den ganzen geknickten Gewächsen folgern), mit hundert oder mehr Meter hohen Wänden und natürlich tollen Felsformationen, mit einerseits löchrigem roten Sandstein und andererseits eher grauen Kalksteinfelsen. Um dorthin zu gelangen, müssen wir allerdings das Womili erst parallel zur Straße zwischen den Autos einparken - das gelingt in einem Zug. Wir sind gut; im Team einfach unschlagbar. Zum Zurückfahren zum Fruita Campground dürfen wir allerdings auf dem Highway wenden; natürlich kommt gerade jetzt ein Nationalparkranger vorbei. Wir grüßen freundlich.  

Die Fahrt zum Campground dauert ein wenig, weil die Straße (vom scenic drive, der damit auch versperrt ist) gerade neu geteert wird. Wir dürfen mal wieder hinter einem "pilot car - follow me" herfahren. Am Campground gibt es noch jede Menge Auswahl an Plätzen; wir nehmen Nr. 10: schön gerade und nahe an den Restrooms. Die Anlage ist parkähnlich, mit Grasflächen, die bewässert werden, und alten Bäumen. Als wir nach dem Mittagessen warten, dass ich die Gewitterwolken verziehen, gucken sogar noch ein paar Rehe vorbei. 

Gegen drei langt es uns mit warten, und zu dritt (ohne den Nintendo-Meister) hatschen wir zum Visitor-Center, um uns den dortigen Film hineinzuziehen und vielleicht noch ein paar gute Tips abzustauben. Die Stimmungen und Ausblicke entlang der kurzen (1.2 Meilen) Strecke waren wieder prächtig, und als wir um fünf (nach etwas Obst pflücken im Orchard) zurück sind, beschließen wir, gleich vor dem Motivationsverlust zum Cohab Canyon hinaufzusteigen. Wieder so eine prächtige Schlucht; nur diesmal donnert es schon gefährlich nahe, als wir noch beim Aufstieg sind. Oben laufen wir bis zu einem großen Pilzhoodoo, den wir 5 Minuten zu lang umkreisen, denn genau in diesen Minuten erwischt uns beim Abstieg der Platzregen. Während die Kinder etwas schneller sind und sich schon unter einem Dächlein verestecken, sind Co (mit Kamera) und Jo von den Wolkenstimmungen gehandicapt und müssen erst noch etliche Bilder machen (im neu entdeckten "High-Dynamic-Range"-Modus und normal). Unten sprintet Co ohne Rücksicht auf Verluste (nass ist nass, ist doch egal) ins Wohnmobil; Chris kommt bald nach. Der Rest wartet, bis der Regen nachlässt, und beschwert sich dann über das Gemüffel von den nassen Klamotten im Womili. Pff; dann gibt es halt eine Runde Socken und T-Shirts auswaschen; nur trocken wird das Zeug heute in unserem kühlen Flusstal nicht mehr.

Nach einem eher frugalen Abendessen mit amerikanischen Bratwürsten und ohne Kartoffelbrei, der sich zu gut versteckt, sind alle müde. Nur die Bilder müssen gleich wieder durchgesehen werden (mitsamt Enttäuschung über "HDR" - alles flau und kontrastlos), und natürlich der Reisebericht geschrieben, ehe die Erinnerungen verblassen. Das hält bis nach zehn Uhr auf. 

 

Fotos 265 - 306 auf Picasaweb

 

 

31.8. Fruita -> Goblin Valley SP 

2.9.11 06:40 

 

Das früh aufstehen, um bald in Tal der Kobolde zu gelangen, hat nicht geklappt. Aber beim Ratschen mit den Nachbarn (aus München, mit 4 Teenagern) haben wir uns für mittags ebendort verabredet :-). Nach einem Minispaziergang über schlammige Wege entlang dem Fremont River (die Bewässerung der Obstbäume!) packen wir es dann aber doch am späten Vormittag, und verlassen die dunkelroten Felsen Richtung Nordosten. Unterwegs herrscht ziemliche Einöde, unterbrochen von grauen Hügelketten und grünen Tälern, durch die der weiterhin sandig-rote Fremont River fließt. In Hanksville werfen wir ein halbes Auge auf den im Internet gefundenen RV Park, beschließen aber, dass wir in diesem Kaff nicht tot über dem Zaun  hängen wollen und sicher etwas anderes finden werden. Gegen eins kommen wir nach gefühlt endloser Fahrt am Eingang des Goblin Valley an - kein Ranger da, Mittagspause. Dann fahren wir halt ohne zu zahlen rein und nehmen uns nur eine Bezahltüte mit, um sie mit unserer Campingplatznummer zu beschriften. Aber Pustekuchen - an allen Sites hängt ein gelber Zettel "reserved" - leicht Panik kommt auf. Schließlich gibt es doch noch ein Plätzchen für uns, das vorletzte der Loop, gleich zwischen Dumping Station und den Restrooms - egal, das nehmen wir. Bei den Restrooms ist auch die Rangerine am Putzen, der erklären wir, dass wir jetzt da sind und sie freut sich. Ach, das ist immer nett hier ;-). Und dann meint sie, dass die "reserved" Schilder für das kommende Labour Day weekend gelten (wir hätten nur näher draufschauen müssen). Naja, lesson learned. Unseren Platz behalten wir jetzt, der ist schön gerade.

Dann gehts auf ins Koboldstal, ca. eine Meile weiter Richtung Süden. Trotz stechender Mittagssonne sind wir von den Hunderten (Tausenden?) von manns- bis haushohen Steinskulpturen begeistert und machen viel zu viele Fotos. Co und Chris wird es bald zu heiß und sie finden eine schattige Halbhöhle am Rand des Tals, wo sie sich verstecken. Nach weniger als einer halben Stunde tauchen jedoch Jo und Betti auf - Versteckspiel gewonnen! Chris marschiert daraufhin zum überdachten Lookout am Parkplatz, während der Rest den offiziellen State Park Cache suchen geht. Der ist ziemlich unzugänglich versteckt, auf dem Weg dahin kommt man ganz schön ins Klettern und Rutschen, aber es macht einen Heidenspaß. Zuletzt schauen wir noch nach Norden ins freie Tal hinaus, aber da fängt es an zu stürmen und wir werden sandgestrahlt (leider auch die Kameras). Zurück am Campingplatz gibt es eine ganze Dose (1.4 l) Eis gegen Hunger und Hitze. Tatsächlich sind inzwischen auch unsere Nachbarn von Fruita da, und so trudeln wir hinüber und verabreden uns zum Schafkopfen und danach über den "adventure trail" nochmal zu den Goblins laufen. Die Schafkopfrunde wird lustig: im Wohnbus der Münchner werden bei laufender Klimaanlage (mit Generator) in zwei Gruppen etliche Spiele nach "Münchner Regeln" gespielt (nach denen spielen wir auch, bloß den Farbwenz lassen wir lieber weg; jetzt wissen wir auch wieder, warum), und dann die Gruppenmitglieder neu verteilt. Am Schluss wundert sich jeder, dass die Gruppen keine Nullsumme haben (von der Gewinn/Verlustzählung), aber insgesamt stimmt es doch :-). 

Um halb sechs sind wir bereit für den abendlichen Spaziergang. Der "adventure" (eigentlich "entrada") Trail führt auf einem (trockenen) Wasserpfad durch halbversteinerte Dünen, windet sich dabei vielfach hin und her und lädt zum Herumspringen und ähnlichem Blödsinn ein. Die Jugend eilt voraus, hinterher laufen die beiden Fotografinnen (die Mütter) und interpretieren ein Wegzeichen falsch, so dass sie viel weiter im Bachbett laufen als vorgesehen und erst mitten in den Goblins wieder auftauchen (statt am Parkplatz). Joachim allerdings wundert sich über das Ausbleiben seiner besseren Hälfte und bleibt am offiziellen Trailende, statt im steinernen Vergnügungspark herumzuhüpfen. Die anderen neun haben eine Riesengaudi, laufen rauf und runter, setzen sich auf die Kobolde und machen Weihnachts- und Blödelbilder. Zurück geht es im Halbdunkel wieder durch die Dünen, der Himmel überzieht sich mit rosarandigen Wolken, dann sieht man auch noch den Mond am Horizont und später (nach dem Abendessen) unendlich viele Sterne - dass ist ein wahnsinnig schöner Fleck dieses Planeten! 

Das Abendessen nehmen wir im Freien zu uns, an unserem durch einen Pavillon mit zweiseitig engmaschigem Gitter wind- und sonnen geschützten Brotzeittisch, den wir mit einer Taschenlampe beleuchten, die von einer (vollen) Klorolle gehalten wird. Richtig romantisch, bis zu dem Moment, als Chris versehentlich seinen Wasserbecher umschüttet und neben dem Tisch auch Bettinas Flipflops beregnet. Als Betti dann auch noch eine Riesenspinne entdeckt, die zielstrebig auf den Tisch zumarschiert und an ihm verschwindet, ist der Abend gelaufen. Wir räumen ab. 

Cordula versucht noch, den fantastischen Sternenhimmel zu fotografieren, aber trotz 60 Sekunden Belichtungszeit ist von der Milchstraße nix zu sehen - ach verstehe, das sind 60 mal 1 s, und dann wird das Rauschen herausgefiltert - doof. 

Aber nun ist es zu spät zum Berichtschreiben. Nur noch schnell die Fotos auf den Klapptop retten, wer weiß, was unseren Kameras morgen im Little Wild Horse (Slot) Canyon zustößt - die Rangerin hatte uns erklärt, dass wir dort mit unserem RV gut hinkommen müssten; dann wollen wir den Trail zumindest teilweise auch gehen. 

 

Fotos 307 bis 350 auf Picasaweb

 

 

01.09. Goblin Valley -> Escalante 

3.9.11 00:55 

 

Um 6:30 hat Bettina einen Wecker gestellt gehabt, damit wir zeitig mit den anderen in den Little Wild Horse Canyon gehen können, ehe die Sonne zu hoch steht. Nach einem ganz normalen Morgen (aufstehen, frühstücken, etc.) haben wir uns dann am Visitor Center alle 10 in unser Womi gequetscht und sind abgefahren. Die Wanderung in den Canyon war sehr schön und der Girgl hat gesagt, dass es aussieht wie der Antelope Canyon. Leider sind diesmal gleich 2 Unglücke passiert, nämlich dass Christophs Hose bei einem Klettereinsatz zerrissen ist und er sich bei einem Sprung ins Wasser den Knöchel verletzt hat. Dafür ging es den anderen umso besser. Die beiden anderen Jungs sind überall in den Engstellen herumgeklettert, während anderes fußfaules Volk sich ein Basislager eingerichtet und dort Kekse gegessen haben, während sie die beiden Streifenhörnchen beobachtetenn die in dem "Tal" leben. Nach dem gemeinsamen Rückweg haben wir uns dann getrennt und sind bis abends um fünf zurück nach Escalante gefahren wo wir tatsächlich noch einen Hook-up Platz am See erwischt haben. Als wir dann zu Abend gegessen haben, kamen 2 Enten und haben uns doch tatsächlich auf den Essplatz geschissen, dumme Viecher -.-. Der Abend war auch wie immer, aber Cordula ist noch im See baden gegangen.  

 

Fotos 351 - 378  auf Picasaweb

 

 

02.09. Escalante 

 

Gemütliches Aufwachen um acht, es ist frisch und die Sonne scheint. Wunderbar. Nach dem Frühstück laufen Betti und Co nochmal den Petriefied Forest Trail, diesmal aber ganz. Tatsächlich liegen sogar am normalen Weg noch viele Steinhölzer, die wir bei der Gewitterdrohung letztes Mal übersehen haben. Danach gehen Co und Chris baden und Betti duschen, während Jo sich abspülenderweise mit dem Wasser beschäftigt. Internet haben wir auch wieder, und diesmal ist sogar Stef auf Skype online, was zu einem ausführlichen Gespräch führt. Daheim scheint nicht so gutes Wetter zu sein ;-). 

Dann fragen wir bei der Rangerine, welche Plätze bis morgen noch frei wären, und entscheiden uns bei der Riesenauswahl von 3 Plätzen für unsere altbekannte Nr. 13 - zwar kein Schatten, aber da steht man halbwegs gerade. Mittags schwingen wir uns auf zum Einkaufen, O-Saft auffüllen und Chris' kaputte Hose ersetzen. Zum letzteren kehren wir bei "Utah Canyons" ein, wo wir uns recht schnell für eine Shorts und etwas weniger schnell für eine Slot Canyon Tour für morgen entscheiden (die "Dry Fork Coyote" Tour :-) ); dafür lassen wir die Fahrerei zum und damit auch den Grand Canyon (von oben) aus. Chris kann leider nicht mit, außer sein verdrehter Fuß wird bis morgen erheblich besser, aber das ist irgendwie nicht zu erwarten. Dann muss er halt den ganzen Tag allein am Campground herumhängen (ohne Strom!).

Nach dem Einkaufen fahren wir noch zum Escalante Heritage Center, um dort einen Cache zu heben, der aber nicht da ist. Dafür lesen wir die Schautafeln über den Treck der Mormonensiedler durch die Hole in the Rock Road. Beim Fotografieren der großen Schaubilder tritt Co blind in ein Pflanzloch und knickt um; danach tut der rechte Knöchel ziemlich weh. Aber nur nix zugeben, keiner hats bemerkt, und mit Ibuprofen, Heparinsalbe und kalten Umschlägen geht das sicher bis morgen weg! 

Zurück am Campground beziehen wir unseren alten Platz, und stehen diesmal mit zwei untergelegten Hölzern mit nur ganz wenig Rangieren auch um einiges weniger nach links geneigt als letztes Mal. Der Rest des Tages vergeht mit Routenplanung (Zion direkt oder noch eine Zwischenstation?) und Fotosortieren (HDR hat bei den meisten Slot Canyon Bildern nicht geklappt bzw ist scheußlich geworden >:| - das muss noch geübt werden). 

 

Fotos 379 - 384 auf Picasaweb

 

 

03.09. Escalante 

4.9.11 05:13

 

Diesmal wieder ein nicht ganz so gemütliches Aufwachen, Bettis NintendoDS-Wecker klingelt schließlich um 6:30, damit man auch ja rechtzeitig um 8 am Campingplatzausgang steht, wo der Guide uns abholen kommt. Also ein schnelles Haferschleimfrühstück (wenigstens etwas Warmes nach der doch etwas zu kühlen Nacht - zumindest Jo und Betti haben gefroren), noch schneller durchs Bad und schon kommt der Guide mit dem Allradantrieb. Chris schläft derweil noch ne Runde, da sein Fuß immer noch nicht besser ist, aber als Ausgleich für die verpasste Wanderung darf er den Dreck der anderen aufräumen und abspülen :D. Der Rest fährt zur gleichen Zeit auf einer staubigen Dirtroad - und das mit 70 mph, da der Guide alle Quads und Jeeps überholt, die vor ihm sind. Für die einen ist es eine Horrorfahrt, die anderen haben sichtlich Spaß daran, denn sowas schafft man mit dem geliehenen Klapperwomili ja nicht. 

 

8:50 

Endlich am Parkplatz angekommen! Sofort wird losgelaufen, es geht einigermaßen steil und felsig bergab... Ein Glück, dass es kein rutschiger, sondern eher ein klebriger Stein ist, auf dem man ohne Probleme schief laufen kann :-). Im Wash angekommen, führt uns der Guide erstmal in die Narrows des Dry-Fork-Canyon, in dem ein Baumstamm oben im Slot hängt - hoch über unseren Köpfen. Das demonstriert uns nochmal die Gefahren der Flashflood, die doch sehr verheerend sein kann. Auf dem Weg erklärt uns der Guide noch einiges über die Pflanzen und Tiere, die es sich in dem Wash bequem gemacht haben, es geht hauptsächlich um Wasser, also muss frau nicht sonderlich aufpassen und sucht sich erstmal ein Schattenplätzchen. Als es dann endlich weitergeht, kommen wir am Ende von Peek-a-Boo vorbei - eine 6 Meter hohe fast glatte Wand, in der sporadisch Trittstufen eingegraben sind. Gut, dass wir da erst später runter müssen!

 

9:30 

Wir erreichen den Eingang von Spooky, yay! Der Hatsch durch die Sonne war ja lang genug. Schon nach ein paar Metern wird es durchaus eng, ein Glück, dass frau obenrum Stoßdämpfer hat, die sich gut nützen lassen - so schaffen wir es dann durch den teilweise nicht mal 30cm "breiten" Slot =D. Wir sind also fröhlich am uns-durch-den-Canyon-quetschen, als der Guide anhält und verkündet: "It's gonna be a bit difficult here." Na super, diesmal also etwas anstrengender ... Eine enge Stelle, bei der man mit schwungvollen Hüpfern einen Meter auf die nächste Stufe kommen soll - indem man sich hinter einem mit dem Fuß an der Wand abstützt. Für uns alle kein Problem, der Guide ist etwas erstaunt und erzählt Betti erstmal, dass er schon öfter über 20 Minuten mit anderen Gruppen an der Stelle hing, weil die sich etwas doofer angestellt haben. Hehehe, das freut uns doch XD. 

Die Freude hält allerdings nicht lange an, da nach relativ kurzer Zeit (ihr wisst ja, Zeit ist relativ!) die nächste und schwierigste Stelle kommt. Von oben sind Felsen heruntergepurzelt, die nun den Weg versperren - seit diesem Frühling allerdings in neuer Formation und, unserem Guide zufolge, dreimal so schwer zu bezwingen wie früher. Man stelle sich vor: Über einem - Felsen. Neben einem - glatte Felswände. Und der Rest der Familie. Hinter einem - ein superenger Slotcanyon. Unter einem - Sand. Der Guide klettert das Ganze natürlich einfach hoch wie eine Spinne, wir stehen unten und staunen ... mit einem leicht unguten Gefühl im Bauch, da Cordula doch ein Problem mit ihrem Knie hat, Dad einfach so und Betti etwas Angst. Nachdem der Guide also oben ein Seil befestigt hat, wagt sich Cordula als Erste hinauf - und scheitert. Scherz, nach einigem Gehieve und Knie- sowie Platzproblemen ist es geschafft, sie sitzt oben und grinst auf uns herab. Gut, Betti versuchts als Nächstes, immer schön ans Einspreizen und Händebenutzen denken, klappt alles ohne Probleme. Dad kraxelt Spider-like hinterher, kommt allerdings etwas geschafft oben an, das liebe Alter halt =P. Dann der Guide hinterher, die Rucksäcke wurden zwischendurch hochgereicht, und weiter geht es. Im Vergleich zu diesem Teil ist der Rest von Spooky 

unspektakulär und wir erreichen das obere Ende, das ziemlich unscheinbar hinter einer Sanddüne liegt. Ebendiese geht es auch sogleich hinauf, und nach 15 Minuten Fußmarsch gibt es einen Halt im Schatten. 

 

Ziemlich exakt 12:00 

Mittagsfütterung! Die Begeisterung ist groß, der Platz gut (keine Skorpione in Sicht) und das Essen schmeckt nach der Anstrengung gleich doppelt so gut. Es wird über alles mögliche geredet, Betti hört nicht zu (wen interessiert schon Politik und wem wieviele Acres Land gehören?! Also mich nicht...). Endlich geht es weiter, denn direkt um die Ecke liegt der Eingang zu Peek-a-Boo. Der Slot ist nicht so eng wie Spooky, dafür windet er sich viel mehr und wir gehen diesmal runter -> keine Klettereien, sondern auf-den-Hintern-setz-und-runter-Rutschereien :D. Die machen doch gleich noch mehr Spaß, und die engste Stelle kann man umgehen, indem man am oberen Canyonrand entlangläuft, was ziemlich interessante Einblicke in das Gewürm unter einem gewährt. Am Ende von Peek-a-Boo befindet sich oben erwähnter Ausstieg. Der Guide demonstriert kurz, dass man immer die Hände unten vor den Füßen haben soll, damit man sein Körpergewicht auffangen kann wenn man rutscht, allerdings klappt das schon bei der ersten Stufe nicht so gut. Also benutzen Cordula und Betti ein Seil um die Hüfte zur psychischen Sicherung (wirklich nur psychisch. Er musste uns nicht halten oder gar hochziehen! =P), Dad spart sich das Seil aus männlichem Stolz (der hat ja auch lange Spinnenbeine >.< ). Wir kommen alle sicher und unversehrt unten an, die Hautfarbe um einiges bräuner - der Sand und Staub machen schon was her. Die Slotcanyons sind nun vorbei, und auf uns wartet nur noch ein Aufstieg in der prallen Mittagssonne, durch knöcheltiefen Sand und glühende Felsen. Wir schaffen es ohne Probleme und erreichen gegen kurz nach eins den Jeep. Also alle wieder rein in den klapprigen Jeep, da außer dem Guide keiner das eisgekühlte Wasser in Anspruch nehmen wollte, hatten wir doch selber noch Wasser übrig (Gut, unseres war warm, aber das stört ja keinen mehr...).

 

Noch nicht 14:00 

Auf der Dirtroad zurück fragt unser Guide plötzlich, ob wir noch "Devil's Garden" sehen wollen, da wir noch Zeit übrig haben - ach, wir schnellen Wanderer =D. Also noch ein kurzer Abstecher zum Teufel, wo beeindruckende Hoodoos stehen. Mal wieder. Ziemlich hübsch, so zweifarbig, aber nach dem Urlaub hat man Hoodoos ja schon gesehen, was uns trotzdem nicht davon abhält, noch rumzudackeln und Fotos zu machen, das Touristen-Dasein soll man ja schließlich ausleben. Kurz vor drei sind wir nach einer, im Vergleich zur Hinfahrt, langweiligen Rückfahrt wieder am Wohnmobil, wo Chris schon auf uns wartet.

 

15:00 

Nicht nur Chris, sondern auch der See wartet, zusammen mit der oberhammer Eiscrème: Schokoeis mit mit Fudge gefüllten Schokostücken und dazwischen noch Fudgeschichten... Das Eis ist schnell vertilgt, und danach geht es für Mum und Chris in den See, Betti wäscht sich nur die Beine auf dem Steg. Nach kurzer Zeit kommt noch eine weitere bayrische Familie hinzu, mit denen dann eifrig geplaudert wird, bis es Betti auf dem Steg zu warm wird und sie sich mit Klamotten in den See wirft. Nungut, eher bis zu den Oberschenkeln reinstellt und dann von Chris und Cordula reingeschleppt wird. Das Schwimmen mit Klamotten ist gar nicht so einfach, dafür aber auch nicht halb so kalt wie für die anderen. Chris weiht gleich seine neue Outdoorhose ein, die auch im Wasser eine gute Figur macht. Nach dem Seeausflug werden die schmutzigen Sachen in der Dusche gewaschen und an der frisch gespannten Leine an der Campsite aufgehängt. Nach solcher Entspannung erstmal ein wenig chillen, bis die hungrige Meute nach Abendessen verlangt - Mum stellt sich also an den Herd und produziert was Gutes, bis die nun satte Meute zufrieden ist und den Abend entspannt ausklingen lässt. 

 

Fotos 385 - 424 auf Picasaweb

 

 

6.9. wieder kein wlan ... 

7.9.11 03:49 

 

Stehen am höchsten Punkt von Sand Hollow SP mit Blick Richtung Zion :-) und das Sand Hollow Reservoir. Waren wie geplant in Bryce (Fairyland Trail) und Zion, sind dort gestern im Regen in der Menge versumpft und heute noch zum Hidden Canyon gehatscht, mit viel weniger Leuten. Jetzt haben wir endlich wieder Duschen, war dringend nötig :D. Mehr gibts dann mal wieder mit Netz ... 

 

 

Nachtrag 04.09. Escalante -> Bryce Canyon 

9.9.11 01:04 

 

Ausschlafen is nich! Erst weckt uns die Sonne um 7 und dann gruschtelt Betti durchs Womili ihre 1000 und eins Sachen suchen zum Duschen ... Frühstück im Freien, wie immer Obst, Flakes und Brot mit was drauf. Um halb 10 sind wir unterwegs zum Bryce-Canyon. Der Laden in Cannonville hat Sonntags zu (genau wie in Escalante), also gehts direkt nach Bryce. Der North Campground hat tatsächlich noch Vacancies und wir finden auf Anhieb einen uns genehmen Platz. Nur mit dem Zahlen haperts diesmal, wir Alten haben kein Kleingeld mehr - die 15$ brauchen wir abgezählt fürs Kuvert - aber das merken wir erst als wir an der Zahlstelle sind. Der Camphost kann (darf) nicht wechseln, also wieder zurück zum Womili, die Kinder haben ja auch noch Dollar ;-). Wasser abfüllen, Sandwiches schmieren, Rucksäcke packen und kurz darauf sind wir unterwegs. Fairyland Trail, insgesamt 8 Meilen Rundweg und um die 500hm. Gut dass es nur 28° hat, wir sind aber auch auf 2400m üNN. Auf den ersten 1,5 Meilen gehts nur bergab und uns kommen etliche andere Wanderer entgegen, wir laufen den Trail ja auch in "falscher" Richtung, nach 1,7 Meilen dann die Abzweigung zur Tower-Bridge, nur 200 yrds, ein perfekter Platz für die Mittagspause. Wir teilen uns den Platz erstmal mit Schweizern und ein paar anderen, aber zum Dessert im Desert sind wir dann allein. Es gibt Skittles - igitt! Ein Blujay kontrolliert die Rastplätze auf Reste sobald die Rastenden abgezogen sind. Von wegen Wildlife, frech und betteln. Nach der Pause gehts weitere 4 Meilen zum Fairyland-Viewpoint, wo wir ja schon vor einigen Tagen bei der Herfahrt waren. Auf und Ab und wieder Rauf und wieder Runter - pust, schwitz. Endlich sind wir oben, jetzt sinds nur noch 2,5 Meilen den Rimtrail entlang zurück zum Campingplatz. Mit letzter Kraft und unter Einbeziehung des Motzantriebs erreichen wir unser Wohnmobil. Betti und Co laufen noch zum General Store, Jo kommt nach, doch da haben sie auch nix gescheites, also dackeln wir wieder zurück. Danach gibts Kaltwasserwaschen und ein paar Snacks, die stufenlos ins Abendessen münden. Bis zum Einbruch der Dunkelheit noch ein paar Runden Schafkopf am Canyon und dann das übliche Abendprozedere bis alle bettfertig sind. 

 

 

Nachtrag 05.09.11 Bryce -> Zion 

9.9.11 01:05 

 

Frühmorgens 7:30. Es ist kalt, nur 11° im Spiegelschrank, trotzdem gibts Frühstück draussen. Geschirrspülen müssen wir im Waschhaus, da unsere Wasserpumpe laut röchelt, vermutlich ist der Frischwassertank leer oder sie gibt ihren Geist auf ... Nach dem Zusammenpacken fahren wir los. Tschüß Bryce! Zion wir kommen. In Orderville gibts einen kurzen Shopping-Stop und kurz danach gehts rechts ab auf die 9 zum Zion. An der Grenze zum National Park wird sogar die Straße rot und am Zahlehäuschen knöpfen sie uns 15$ extra ab für die Tunneldurchfahrt - Raubritter! An keinem einzigen der ganzen Viewpoints können wir anhalten, da sich überall Autos stapeln, Wahnsinn gehts hier zu. Der Tunnel ist im Vergleich zu 1988 langweilig, voll ausbetoniert, nix mehr zackige Innenwände. In Kolonne gehts die Serpentinen runter in den Canyon, auch hier sind alle Turnouts VOLL, sogar am Straßenrand stehen immer wieder Touristen und fotografieren und das obwohl es aus geschlossener Wolkendecke leise nieselt. Am Watchman Campground fragt der Ranger "Do you have a reservation?" - "Ähh, do we need one?" - "YES" - Au Scheiße ... aber wir haben Glück, der Ranger findet noch ein Plätzchen für uns, sogar mit Stromanschluss. Gut, wir bleiben, auch wenns wieder keine Duschen hat. Nach dem Befüllen des völlig leeren Wassertanks (da steckt wohl was im Rohr, das das Wasser nicht durchlässt), einem kleinen Snack und dem desertgemäßen Bestücken der Rucksäcke mit viel Wasser und Cookies laufen wir erst zum Visitorcenter, um uns nach der Begehbarkeit der Narrows zu erkundigen. Unmengen von Touristen, na gut ist ja Visitor Center und Memorial Day ... "go on your own risk" sagt der Ranger, also los, auf in den Shuttlebus, der uns und 100 andere in einer Dreiviertelstunde zum letzten Parkplatz bringt. Auch dort Menschenmassen. Die werden hoffentlich alle am vorderen Ende bleiben ... tun sie aber nicht, wir zuckeln in Kolonne die Meile hinter in den Canyon. Es fängt jetzt richtig an zu regnen und immer wieder kommen uns völlig durchgeweichte Leute entgegen. Aus den Gesprächsfetzen entnehmen wir, dass das Wasser in den Narrows brusthoch steht, öhhh, na mal sehen. Am Trailende immer noch jede Menge Leute und viele davon laufen doch tatsächlich im Fluss weiter zu den Narrows - genau wie wir auch ... Nach der dritten Biegung ist Schluss für uns, da das Wasser, das bisher nur knietief ist, jetzt deutlich tiefer wird  - einige der Irren baden sogar darin - und dabei wollen wir doch alles nur nicht nasswerden ... Also wieder zurück. Es regnet immer noch. Betti und Chris haben schon auf dem Herweg einen todschicken durchsichtigen Poncho übergezogen und wackeln nun im modernen Müllsackdesign durch den Fluss. Wieder auf dem Trail gehts in Kolonne zurück zur Haltestelle, wo wir uns ein überdachtes Plätzchen suchen und Obst und die Cookies mümmeln.

Anschließend fahren wir zum Grotto-Halt, dort beginnt der Kayenta-Trail zu den Emerald Pools, den wollen wir noch laufen. Chris fährt weiter zum Campground, sein Knöchel schmerzt in den Sandalen. Wir anderen drei steigen den Trail nach oben - hatte ich schon erwähnt, dass es regnet? - doch schon nach kurzer Zeit, ein Stau. Der Grund ist eine Tarantel, die am Wegrand sitzt (wie wir später im Visitorcenter erfahren, sind jetzt die Männchen auf Brautschau, das letzte was sie in ihrem Leben machen). Die Emerald Pools sehen ganz anders aus als noch 1988, aber das Wasser plätschert wenigstens über die Kante und wir können drunter durchlaufen. Betti und Co laufen noch zu den Middle Pools hoch, Jo derweil langsam runter zur Zion-Lodge, der nächsten Bushaltestelle. Dort treffen wir uns alle wieder und fahren stehend, der Bus ist rappelvoll, zurück zum Visitorcenter. Noch ein wenig gucken und dann zurück zum Womili, Betti und Jo voraus, Co muss nur noch schnell zahlen. Chris ist tatsächlich schon am Womili, es ist ja auch schon nach 6 und wir haben Hunger. Co kommt nicht, hat sich wohl verlaufen. Erst als es fast schon dunkel ist, kommt sie angewackelt. Sie musste noch eine extra Expedition zum Zion Museum unternehmen, um einen "kriminell niedlich" (Fingerpuppen-Chipmunk) für Chris zu kaufen, der dafür auch sehr gut ankommt ;D . Essen, aufräumen, Fotos und Videos sichten; morgen fahren wir weiter, es hat hier einfach zuviel Gschwerl, Zion ist soweit ne ziemliche Enttäuschung.  

 

 

Nachtrag 06.09. Zion NP -> Sand Hollow SP 

9.9.11 01:08

 

class="P12">Aufwach um kurz vor halb acht nach einer warmen, feuchten Nacht (schwitz!). Frühstück im Freien, die Vorräte bzw. die Auswahl verringert sich allmählich; von dem Kakao mit Marshmallows verschütten wir heute nicht so viel, da Cordula weniger gemacht hat. Um neun sind wir abgenabelt und nach erfolgreichen Dumpen unserer Abfälle (Zion trennt den Müll) und Abstellen des Womilis auf dem RV Parkplatz auch an der Shuttlebus Haltestelle. Heute steht dann doch noch der Hidden Canyon Hike auf dem Plan. Es sind nicht mehr viele Leute da, angenehm. Ausstieg am Weeping Rock Trailhead; als erstes sehen wir uns den Weeping Rock an; ist aber nichts esoterisches, sondern einfach eine Felswand mit breiter Nische, in der das Wasser aus der Wand sickert; viel Moos und Farne - wie daheim ;-). Nachdem aufgrund des vielen Wassers plötzlich allen die Blase drückt, warten wir noch, bis der Restroom gereinigt ist (Boden wischen - es ist ein Plumpsklo), um uns dann auf den eigentlichen Hidden Canyon Trail zu begeben. 1 Meile und 800 Füße sind angesagt - kann ja nicht so hart werden. Der Anfang ist auch noch ganz gemütlich, auf betoniertem Pfad. Ständig begegnen uns Amis auf dem Rückweg - Bettflüchtige oder wissen die was, was wir nicht wissen? Vor und hinter uns hat's dafür wieder die ganzen Europäer; tja, das Lebenstempo in good old Europe ist halt doch gemütlicher ;-). Nach einer Weile wird der Weg allerdings felsig mit Sand (die Erosion bei der Arbeit) und man muss aufpassen, wo man hintritt. Schließlich kommen wir an ein Treppensteilstück, und danach wird es richtig kriminell: der Weg läuft völlig exponiert schmal an der Felskante entlang; immerhin gibt es stellenweise eine psychologische Sicherungskette (hoffentlich halten die Bolzen im Sandstein, den die wackelnden Kettenglieder schon aufreiben). Nach dem letzten Hindernis (Umgehung einer Serie von abfallenden Löchern, die wohl manchmal einen Wasserfall bilden, und dahinter sandrutschige schräge Stufen im Fels) sind wir am Ende vom maintained trail, ab jetzt heißt es, selber einen Weg durch den Canyon zu finden, inklusive scrambling (kraxeln). Das tun wir dann auch lustig; nur Chris bleibt irgendwann sitzen, weil ihm der Knöchel für solche Scherze zu weh tut. Nach ein paar hundert Metern finden wir auch den Hidden Arch; ganz süß, insgesamt vielleicht 4 m hoch. Foto! Leider hat Co nicht gemerkt, dass der Selbstauslöser schon losgelaufen ist; das gibt dann ein unvorteilhaftes Rückenbild :o). 

Hinunter geht es dann nach ein paar Müsliriegeln auch wieder unfallfrei; dann noch ein Einkehrschwung im Zion Human History Museum (wo es die kriminell niedlichen Chipmunk-Plüschies gibt) mit Fast-Einschlafen beim "Introduction to Zion" Film (in Broadcast Quality, also fast handtellergroße Pixel auf der Projektionsleinwand), und dann satteln wir unsere ca 200 Pferde und brechen auf, wer weiß, wohin; jedenfalls Richtung Westen. 

Ein erster Hungerstop in Springdale scheitert am New Age Ambiente und dementsprechenden Preisen, aber in Virgin, was eigentlich nur auf der Karte eine Ortschaft ist, springt uns eine Westernnstadt in die Augen und wir halten auf Verdacht an. Neben Jail, Tipi(?!?) und Saloon gibt es auch einen Laden mit Eatery - und zwar mit Cowboy-und-Indianermäßigen Köstlichkeiten. Jo bekommt einen Buffalo-Burger, die Kinder Chicken-Breast-Burger und Co ein vegetarisches "Navajo Taco" mit Kaktus-Chili (hothothot!). Njam. Gut gesättigt legen wir noch etwas Süßes nach, da Jo der Chocolate Fudge Cake schon beim Hineingehen aufgefallen ist. Den nimmt er auch, Co sucht sich einen Strawberry Cheese Cake aus, Chris nimmt eine Pecan-Chocolate Pie und Betti begnügt sich mit zwei Chocolate Cookies (von denen sie aber nur einen schafft). Die freundliche Bedienung hat uns inzwischen noch einen Krug Diet Coke Refill auf den Tisch gestellt - wir werden gemästet :P. Beim Rausgehen schauen wir uns noch den netten Krimskrams an, den sie verkaufen, beherrschen uns aber, und schwätzen lieber noch ein bisschen mit der texanischen Besitzerin über die ausgestopften Rattlesnakes (aus Texas eingeführt, da in Utah geschützt).

Sehr zufrieden setzen wir gegen halb vier unsere Fahrt zum Sand Hollow Reservoir und State Park fort, welches wir nach einem Ausflug zurück in die Zivilisation (Hurricane hat Ampeln!) auch gleich finden. Hier muss am langen Wochenende die Hölle los gewesen sein, jetzt sind außer uns noch ganze zwei Camper da. Für 28$ bekommen wir den höchsten Platz am Hügel (mit Full Hookup) - hoffentlich entwickeln sich die Wolken im Westen nicht zum Gewitter; heiß und schwül genug (35° ?) wäre es ja.

Aber sie bleiben friedlich, und die drei nicht wasserscheuen begeben sich in ihre Badeklamotten und alle sich zum See hinunter (eine gefühlte Meile, über Asphalt und kaktushaltige Sandwüste). Jo bleibt am Ufer sitzen, während Co, Betti und Chris sich in die angenehm temperierten (27° ?) Fluten stürzen und zur nahegelegenen Red Rock Insel schwimmen, die sie dann barfüßig erkunden. Leider hat die Insel Canyons und Schilfseen, so dass die Erkundung eher kurz ausfällt. Dafür gibt es noch vergnügtes Uferplantschen mit Sand-Stein-Zerreiben (die roten Schichten sind weich, die weißen hart - deswegen liegen so viele weiße Steine im roten Sand!), bis man sich endlich zum Duschen aufmacht. Die entsprechen nicht ganz den bisher gewohnten Standards (kein Duschvorhang, ziemlich viel Dreck (Sand) am Boden), aber sie sind warm und laufen so lange man will. 

Der Abend verklingt im Freien, zuerst mit wlan-Suchversuchen am überdachten Essplatz im Schatten der an unserer Leine trocknenden Handtücher (das einzige erreichbare Netz ist passwortgeschützt :-(), dann mit Fotos und Videos überspielen und anschauen und Sonnenuntergang gucken und nochmal fotografieren. Um halb zehn hat es immer noch an die 28°, aber die Insektenplage am Bildschirm ist unerträglich (und das ständige Sirren im Ohr auch), deshalb wird jetzt Shutdown gemacht. 

 

 

07.09. Sand Hollow SP -> Valley of Fire SP 

9.9.11 01:10 

 

Ein erfrischender Morgenschwumm nach dem fantastischen Sonnenaufgang würde Leben in die Bude bringen, aber wieder mal schafft es nur Co, sich in die Fluten zu stürzen. Diesmal aber an einer anderen Stelle als gestern, gleich im Norden hinter dem Camp Host, bei den "jumping rocks" (nein, die bleiben schon stehen, aber daneben ist das Wasser tief ;-)). Es ist einfach herrlich, am Ufer entlang zu gleiten, sich mit den Händen über die im Wasser versteckten roten Sandfelsen zu ziehen, auf einem Felsen aufzustehen und seitwärts abzuglitschen - schade, dass keiner dabei ist. Nur Jo macht Fotos. 

Betti hat es auch noch geschafft, aus dem Schneckenhaus zu kriechen und sucht uns aber an der falschen (gestrigen) Stelle, wo ein paar Jugendliche einige nicht ganz jugendfreie Sandbasteleien hinterlassen haben, die natürlich sofort fotografisch dokumentiert werden müssen. 

Erst gegen 11 verlassen wir den inzwischen ziemlich heißen Campground und schwingen uns Richtung St. George, zum Shopping. Dort kriechen wir etwas parallel zum Highway, bis uns eine Mall ins Auge fällt, in der Betti nach etwas Herumfragen noch Converse Chucks bekommt (für 40 $) und Jo eine graubraune Jeans. Der Rest der Klamotten ist dermaßen altbacken, dass sie keinen interessieren. Beim Herumstöbern fallen Co und Be allerdings noch über die Elektronikecke des Sears und erstehen dort Wesentliches: ein grünes in-ear-Kopfhörerset (für 5 statt 20 $ :o)), da Bettis altes kaputt ist, eine 2 GB Speicherkarte (der no-name 8 GB trauen wir nicht und die SanDisk ist uns zu teuer) für Bettis viele Videos und eine Dreierpackung iphone Display­schonfolien, da die von Cordulas Kamera sich durch den vielen Sand und Saub abgelöst hat. Die Zurechtschneideaktion im überhitzten Womili funktioniert auch auf Anhieb - na sowas.

Weiter geht es auf dem Interstate 15 nach Süden, entlang dem Virgin River (richtig, der Fluss durch Zion). In Arizona machen wir an der Virgin River Gorge Recreation Area gegen zwei Mittagspause. Co würde ja gerne im Schatten der Veranstaltungshalle stehen bleiben, aber da über solche Ideen immer geschimpft wird, fährt sie halt weiter bis zu einem Parkplatz mit überdachtem Picknicktisch. Säfte, Cracker, Dips einsammeln und Tür auf - wumm! So eine Hitze! Mühsam schleppen wir uns zum Tisch und verschlingen unsere Leckereien (blöder Futterneid ;o)), dann würden Jo und Co gerne einen kleinen Trail gehen, aber es ist einfach wahnsinnig heiß. Na gut, mal runter zum Fluss, oha, da haben wohl Freiwillige im Sand einen Pfad mit Steinen abgesteckt, war bestimmt spaßig, die zu schleppen. Am Fluss wir es tatsächlich kühler, und als wir auch noch ein Schattenplätzchen hinter einem Felsen mit interessanter Schichtung (unten roter Sandstein, oben grober Beton?) finden, würden wir doch glatt gerne länger bleiben. Aber nein, wir müssen ja noch bis zum Valley of Fire heute.  

Also noch mal ein gutes Stück entlang dem I15, durch die Canyons, die uns am ersten Abend im Finsteren so zum Gruseln gebracht haben (wegen dem Streckenverlauf, von den Bergen haben wir ja nicht mehr viel gesehen). Beeindruckend sind sie auch tags, aber es fehlt ihnen das gewisse Etwas - das Rot ;-). In Longdale verlassen wir den Freeway, um nach einem Tank- und Trinkvorrätenachfüllstop (die fast leere Zahnpasta haben wir wieder vergessen) nach ziemlichem Herumgekurve endlich das Valley of Fire zu erreichen. Dort fallen wir zuerst beim Visitor Center ein, das allerdings schon um halb fünf schließt, und es ist schon viertel nach vier (für uns noch viertel nach fünf, wir haben eine Zeitzone überfahren). Einmal tief durchatmen (gekühlte Luft!), schlau machen über die Lage des Campingplatzes, und dann selbigen anfahren. Öha, 20$ pro Site, uff. Hookup gibt es nur bei den Nummern 31-44, und zwar mit 10$ Aufschlag!! Na was solls, ohne Klimaanlage überleben wir den Nachmittag nicht, also Zahlemann&Söhne. 

Die Kinder bleiben im gekühlten Fahrzeug wir setzen uns mit einem kühlen Drink (endlich brauchen wir das Eis unserer Nachbarn vom Snow Canyon auf) in die unbequemen Campingsessel im Wind in den Schatten, und beobachten die Natur. Die kommt auch bald zu uns, in Form von etlichen "kriminell niedlichen" Chipmunks, die sich eindeutig von uns eine milde Gabe erhoffen. Nach etwas Hartbleiben geben wir doch nach, und holen die Sonnenblumenkerne heraus (die leider gesalzen sind). Daraufhin holen sie ihre gesamte Sippe von ca 10 Mitgliedern und balgen sich um die Kerne, dass es nur so eine Freude ist :D. Da wir tierfreundlich sind, drehen wir den zweiten Wasserhahn unseres Stellplatzes, an dem sich eh schon Dutzende Bienen tummeln (die gefürchteten Killerbienen, vor denen im Visitor Center gewarnt wird?), auf ganz leichtes Tröpfeln und legen den Streifenhörchen einen Sour Cream Becherdeckel voll Wasser hin. Siehe da, sie kapieren es. 

Allmählich verschwindet die Sonne, aber es hat immer noch über 30°. Das wird wohl nichts mit dem Abendspaziergang, dabei wartet doch ein 2 Meilen Trail um den Campground auf uns. Na, dann verschieben wir ihn halt auf morgen früh, und kochen uns erstmal was. Meatballs mit kombinierter Packerl- und fertiger Pastasauce, mit Hörnchennudeln. 

Viel zu viel, aber der Nachtisch aus Dosenananasstücken, -pfirsich, frischer (naja, nicht Dose) Banane und geschmolzener Schokolade (war wohl keine gute Idee, die im Küchenschrank aufzubewahren), frisch aus dem Gefrierfach, geht trotzdem weg wie warme Sem- achwas, Brezeln (da gabs in der Mall einen Pretzelstand, aber 2,34 $ pro Stück sind appetithemmend). 

Kleine Abspülorgie der Damen, die übliche Fotosortiererei und Berichtschreiberei, und um halb elf (oder halb zehn Nevadazeit) sind alle bettfertig. Lassen wir die Klimaanlage (laut!) jetzt an oder versuchen wir, bei Außentemperaturen von über 25° so zu schlafen?? 

 

 

08.09. Valley of Fire > Lake Mead - ZU HEISS! 

9.9.11 03:09

 

Was für eine heiße Nacht - die Temperaturen sanken nicht unter 25 Grad. Immerhin gab es ein kühles Windchen durch das Womili, dank offener Löcher überall. Um halb sieben (also Ortszeit halb sechs) geht Bettinas Wecker und wir quälen uns in die Klamotten. Viertel nach sieben, pünktlich zum Sonnenaufgang, sind wir auf der Campingplatzrunde, angeblich zwei Meilen. Zuerst gibt es Petroglyphen zu bewundern, auf über 10 m Höhe - wie sind die Indianer da bloß hingekommen? Dann geht die Strecke im Schatten weiter, auf Asphalt immer um lustig geformte rote Felsen herum, die sich dem fotografiert werden entziehen, da sie auf der Schattenseite hauptsächlich grau sind . Nachdem wir auf der Parkhauptstraße noch einem Schulbus begegnet sind (winkewinke), lesen wir zurück am Womili 4,2 Meilen vom GPS ab. Mmf. Aber um neun gibts dann Frühstück, diesmal nur kalt, man ist froh um jede Abkühlung.

Auf dem Weg aus dem Park schauen wir uns noch die petrified logs an (haha, eingezäunt, die haben hier so wenige), laufen noch zum Mausloch (Mouse's tank) mit irrsinnigem Bienengesumme und einem viel hübscherem Slot Canyon samt Arch daneben, kühlen uns im Visitor Center ab (wo wir noch hinter einem großen Glasfenster nach Norden Vögel und Groundsquirrel, so heißen die kriminell-niedlich nämlich, beim Futtern und Abkühlen beobachten können) und tragen uns dort ins Logbuch des petrified logs Earthcaches ein (Jo musste noch die Frage beantworten, was das denn für Bäume wären :D) und gehen zuletzt den völlig überflüssigen Trail zum Elephant Rock (das Teil steht direkt neben der Straße). Halb zwölf (mountain time) sind wir wieder on the road und machen uns auf den Weg zum Lake Mead.

Die Fahrt geht auf 3D-kurvigem Highway ziemlich einsam durch graue Hügel, nur hin und wieder eine Baustelle - ziemlich ermüdend. Einmal unterbrechen wir die Fahrt, um einen Cache an den Ausläufern von Las Vegas zu heben, ein Wash mündet in einem riesigen Wasserloch und auf der anderen Seite des Flussbetts steht eine Suburb mit Terrassen zum Fluss hinunter und einem riesigen Mündungsloch von wasauchimmer. Grob, der Kontrast zwischen Wüste und Zivilisation. Kurz darauf kommen wir in Boulder Beach an. Wir kreisen einmal um den hübschen recreation area Campground (mit 10 $ pro Nacht), nur um festzustellen, dass es entgegen der Aussage des AAA Campbooks keine Hookups gibt. So geht das nicht, wir verglühen eh schon. Also beißen wir in den sauren Apfel und gehen nach nebenan in den privaten RV Park, für 35 $. Dafür gibt es auch Duschen und Internet (das allerdings nur sehr widerwillig funktioniert; ok, bei den Bildermengen, die wir hochladen ...). 

Der Nachmittag vergeht mit Eis essen, internetten und zusammenräumen; schließlich müssen wir morgen um 11 (Las Vegas Zeit) den Camper zurückgegeben haben. Oh ist das viel Zeug. Gegen Abend zieht eine Wolkenwand auf; überall regnet es, aber nicht bei uns. Und kühler wird es auch nicht. Trotzdem müssen wir duschen und dann nochmal Futter kochen; es ist noch etwas im Kühlschrank, was weg muss (pork chops, mal sehen, wie das wird). 

 

 

9.9. LV

9.9.11 22:34 

 

Zu heiss zu laut zu viele Leute. Betti gefällts. Chris ist auf dem Zimmer geblieben. 

 

The Strip

9.9.11 22:48 

 

Hahaha saugeil ueberall kopien von bedeutenden beruehmten bauwerken und ein haufen touristen zusammen mit einer affenhitze. XD ich liebe es hehehe. (Betti, wer sonst) 

 

 

09.09. Nachtrag Lake Mead -> Las Vegas 

10.9.11 03:44 

 

"Du kannst deine Balls ja in Lake Mead hängen, dann haste Meadballs" - Zitat Jo um 5 Uhr abends in Las Vegas. Heute soll wieder mal Betti schreiben, weils "der heut am besten gefallen hat". Hmpf. Also gut. Morgens aufgestanden, Reste gefrühstückt (Chris hatte keinen Hunger. Die Welt geht unter. o.O)... Und dann kam das allseits gefürchtete Womili-Putzen, Dad ran an die Seesäcke, während die Frauen drinnen aufräumen und Gegenstände rausreichen, Chris chillt derweil bequem im Restroom... Wahre Familienarbeitsteilung halt. Als "Strafe" darf er dumpen helfen und wir erreichen überpünktlich Cruise America, wo wir auch gleich das Womili abgeben und den Sandwichmaker sowie diverse Fressualien an wartende Camper verschenken (eine gute Tat pro Tag muss ja sein. XD). Noch während wir gemütlich ratschen kommt unser Taxi und um halb elf erreichen wir das Hotel, natürlich viel zu früh. Das führt dazu, dass wir nur eins unserer beiden Zimmer erhalten, das zweite sollen wir ab 3 beziehen können... Nachdem wir die vieeeeeel zu schweren Seesäcke dann ins Zimmer geschleppt haben (das hat 2 Doppelbetten. Reicht doch für die Nacht. ;D), werden die am Morgen präparierten Sandwiches gemampft, danach wollen sich Jo, Co und Be "The Strip" anschauen, wozu Chris eher weniger (bis hin zu gar keine) Lust hat, schließlich ist es mit 97°F durchaus wohl temperiert draussen. 

12 Uhr oder doch schon halb eins? 

Wir brechen endlich auf und marschieren tapfer durch die geteerten Straßen, bis wir endlich den Strip erreichen. Der erste Eindruck: viele Leute. Viele Casinos. Sehr warm. Und viele Leute, die einem freie Cocktails, Shoots, Dances, Eintritte und sonstwas für drittklassige Casinos anbieten/ einen Zettel dafür in die Hand drücken wollen. Erstmal loslaufen und Jos Cacheroute folgen, die wird uns schon irgendwo hinbringen, wos schön ist. Auf dem Weg trifft man einige Cosplayer, a la Darth Vader mit Minion, Spiderman, Mario, Minnie Maus, komische Typen, die unidentifizierbare Kriegskostüme tragen, Pinguine und viele mehr. Gut, der Pinguin hat Werbezettel verteilt, war aber einfach soooo niedlich. Der ganze Strip besteht aus vielen kopierten Bauwerken, die in etwas kleiner dargestellt sind. So schnell trifft man also wieder auf das Kolosseum, den Trevi-Brunnen und diverse römische Statuen, war ich doch erst in Rom... 

Besonders beeindruckend sind der Caesars Palace (einfach riesig das Ding. Wow. ó.Ò), und der unterbaute Eiffelturm (hehe, da steckt ein Casino drunter XD). Überall werden auf großen Werbetafeln Peepshows, Strips und Babes angeboten, also eher was für die Männerwelt. ;o). Unser Ziel dagegen ist die M&Ms World... Yummy!! Nach 6km Hinmarsch kommen wir an, und es wird BUNT! Der knallbunte Laden wird dekoriert von Red, Yellow, Green, Blue und Orange (den M&M Charakteren) - Spielfiguren, Trinkbecher, Boxershorts, Tshirts, Chopsticks... alles was das Herz begehrt (die Begeisterung war groß. Hehehehe). Im dritten Stock gibt es sogar einen kostenlosen 3D-Film, der echt lustig ist. Schlussendlich füllen wir uns etwas über ein Pfund M&Ms an der riesigen Candywand ab, da gibt es schließlich Pretzel- und Cocos-M&Ms =3. Gerade wollen wir den Laden verlassen, steht da ein lebensgroßer Yellow - den muss Betti einmal knuddeln. Vielleicht auch zweimal...  Auf alle Fälle ist dieser Laden der Wendepunkt und wir laufen den ganzen Strip nochmal runter, diesmal auf der anderen Seite, um klein-Venedig und Treasure Island nicht zu verpassen. Um halb sechs sind wir wieder bei Chris und nach 12 km Gesamtstrecke in der Hitze ziemlich ausgepowert, aber die McDo Large Drinks und nun noch ein Cheeseburger geben wieder etwas Energie. Grad sind Jo und Co von der zweiten Zimmer-Bestellung wiedergekommen, Ergebnis: Erfolgreich haben wir das Zimmer neben unserem gekapert, aber die Klimaanlage funktioniert nicht. Arrgh. Egal, Platz genug ist hier ja... ^^ Schlafen gehen ist heute früh angesagt, müssen wir doch morgen um 4 Uhr morgens raus und an den Flughafen. Seufz, schon ist der Urlaub aus ... :-((

 

Fotos 557 - 584 auf Picasaweb

 

 

10.09.LV -> ?

10.9.11 17:38 

 

Unser Flug nach Atlanta ist so verspätet dass wir den Anschluss nach München nicht erreichen. Im Moment sieht es so aus, dass wir heute abend (8:55 pm) nach London fliegen. Also spät am Sonntag in MUC. Ach die Freuden des Fliegens ... :-( 

 

 

10.09 19:00 LV -> London 

11.9.11 02:57 

 

In 3h sitzen wir hoffentlich im Flieger. Das wird dann eine Abwechslung zum Hin- und Herlaufen am Airport. Aber ein Bett wäre auch fein. Ein paar Bilder dokumentierte Langeweile sitzen auch schon auf Picasaweb; aber jetzt geht dem Samsung der Akku aus. Also dann mal hoffentlich bis bald in alter Frische!

 

 

11.09. 23:30 Wieder daheim 

12.9.11 09:07 

 

Nachdem auch noch der BA Flieger von London nach München wegen Gewittern über Mitteleuropa erst einen späteren Slot bekommen hat, sind wir erst um zehn Uhr abends in München gelandet. Zum Ausgleich bestand der "Snack" auf dem Flug aus 12(!) g(!) indischen Chips. 

Aber das eigene Bett ist immer wieder eine feine Sache zzZ (auch wenn um 5:30 wieder der Wecker geht, und danach noch der Reservewecker).



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