Zurück zur Reiseseite
Zurück zur Hauptseite

USA WEST

27.03.93 - 17.04.93



Teilnehmer:


Kessler, Joachim (29) und Cordula (28)

Kublan, Toni (31) und Elke (27)

Ostermeier, Ursula (53) und Torsten (16/17)

außerdem:

1 Mini-VAN Marke Ford Aerostar

1 Riesenwohnmobil auch made by Ford

Diverse Tankstellen, Sehenswürdigkeiten und ein paar Einwohner in Arizona und Utah


27.03.93

11.30 Uhr Endlich alle da, am Munich Airport. Alle = Cordula, Elke, Joachim, Torsten, Toni, Ostermama. Nach Verabschieden von unseren Chauffeuren (... kommt gut zurück, macht's gut, viel Spaß...) reihen wir uns in die Schlange an der Paßkontrolle ein (das restliche Gepäck hatten wir zum Glück schon gestern Abend aufgegeben). Schreck am Sicherheitsschalter, Toni's Taschenmesser wird als gefährliche Mordwaffe identifiziert und muß dableiben (zum Glück ist Osterpapa noch in der Nähe).
11.45 Uhr Wir entern den Blechvogel und machen uns in Reihe 36 + 37 breit.
12.45 Uhr Mit der obligatorischen Verspätung geht's endlich los. Leichter Schneefall. (Gestern Abend hatten wir noch Schneesturm!).
13.30 Uhr Endlich gibt es was zu trinken, wir sind schon ganz ausgedörrt. Aaaah, und der Speisewagen ist auch schon in Sicht.
16.15 Uhr Essen beendet. Hat doch noch etwas länger gedauert, bis die Fütterung der Raubtiere beendet war. In Chicago ist es jetzt 9.15 Uhr Vormittag. Das ist der längste Samstag in unserem Leben.
16.30 Uhr Kino !!! Pustekuchen, nur die blöde Werbung.
17.30 Uhr Na endlich, der "Bodyguard" legt los.
20.00 Uhr Diesmal ist die Luft unter uns nicht so schlecht geteert, wie letztes Mal. Das Anschnallzeichen kam noch kein einziges Mal.
20.40 Uhr Juhu, die Snacks sind im Anmarsch.
22.00 Uhr Ups, es wird etwas holperig, jetzt müssen wir uns doch anschnallen. Anscheinend sind sie mit den Teerarbeiten noch nicht ganz bis Chicago fertig.
22.20 Uhr Würg, es geht bergab; unter uns ist Chicago in Sicht. In gut 5 Minuten werden wir aufschlagen, pardon aufsetzen.
22.25 Uhr bzw. 15.25 Uhr Chicago Time Juhu, gelandet; sogar 20 Minuten zu früh. Ein Bus karrt uns zur Immigrationsbehörde, wo wir problemlos "einwandern".
17.40 Uhr Gut, daß Cordula aufgepaßt hat; der Flug ist nämlich überbucht, und wer nicht rechtzeitig am Schalter ist, hat Pech gehabt. Und wir sitzen seelenruhig in der Wartehalle und bekommen nichts mit. So ein Mist, diesmal haben wir zwar Fensterplätze, aber draußen zieht dichter Nebel auf, so daß wir vermutlich gar nichts sehen werden.
19.30 Uhr Chicago Time. Mit reichlich Verspätung (1 Stunde) geht's weiter. Wir sitzen in den letzten 3 Reihen. Draußen ist's ziemlich neblig, aber nur rund um Chicago. Widerlich, dieser vom letzten mal noch unangenehm bekannte Knoblauchduft weht langsam durch den Flieger. Pfui Spinne, mir ist jetzt schon schlecht.
21.40 Uhr Arizona Time (Mountain Standard Time) Recht gute Landung! Unsere Koffer finden auch alle den Weg zu uns, und wir mit Hilfe des Shuttlebusses den Weg ins Hotel. Nach etwas hin und her bekommen wir auch 2 Zimmer (2 x Kessler + 2 x Kublan; 2 x Ostermeier), in denen wir 2 Nächte bleiben können (die ursprünglich reservierten Zimmer wären nur für 1 Nacht frei gewesen).
24.00 Uhr Nach Dusche Surprise und einem obligatorischen Snack (Mama Ostermeier macht auch noch eine Stipvisite) mit TV Unterhaltung ab ins Bett.

28.3.93

6.00 Uhr Es rührt sich was, leise Schritte geistern durch die Dämmerung.
6.30 Uhr Erste Fotosession; bewölkter Sonnenaufgang. Mittlerweile sind auch alle auf, zumindest in unserem Zimmer. Telefonisch werden auch Osterma und Torsten aus den Federn gebimmelt.
8.30 Uhr Opulentes Frühstücksbuffet geplündert. Hilfe, wir platzen gleich. Ob wir morgen wohl wieder hier rein dürfen, so wie wir zugeschlagen haben? Jetzt holen wir unsere Tagesausrüstung und lassen uns dann zum Flughafen fahren, unser Auto holen.
9.30 Uhr Reservierungsbestätigung bei AA wäre unnötig gewesen. (Kommentar vom Mann am Schalter: "Nice to see you")
10.00 Uhr Leichter Schock bei Hertz: Jeder zusätzliche Fahrer kostet 4$ pro Tag! Und braucht eine Kreditkarte. Da Toni keine Kreditkarte hat, wollen wir Osterma als Fahrer eintragen lassen. Das wäre auch fast danebengegangen, weil die Nummer in ihrem Führerschein unleserlich ist.
10.15 Uhr Endlich können wir unser Auto in Besitz nehmen. Wieder ein Schock, das reservierte Auto ist viel zu klein. Dabei hatte Cordula doch ausdrücklich wieder den Ford Aerostar bestellt. Also Adrenalinspiegel hochgeschraubt und ab zur Rezeption zum Reklamieren. Und oh Staunen, es klappt anstandslos. Statt des Bonsaibusserls bekommen wir einen wunderschönen dunkelroten Aerostar. Jetzt kann's losgehen. Gerümpel hinten eingeladen und ich darf dann gleich losfahren, was auch ganz gut klappt. Der Beifahrer verhilft uns dann noch zu einer kleinen Flughafenrundfahrt. Noch ein bißchen Shopping: T-Shirts, Geburtstagskarten, Süffel, Snacks (was sonst) (beim Apfelkauf hätten sich Ma und Cordula fast von einem ältlichen Mexikaner angeln lassen) ... dann entern wir den Apache Trail; Hugh! Von einem "Anhalten!! Foto!!" hangeln wir uns zum nächsten "Halt mal an, da ist's schön". Auf diese Art und Weise kommen wir trotzdem zu aller Erstaunen irgendwann einmal in Tortilla Flat an. 3 verfallene Holzhäuser mit Shops und Restaurants drin. In einem Innenhof gibt es einen Biergarten (mit Country- statt Blasmusik). Gleich nach Tortilla Flat ist die Straße überflutet. Wir schicken Cordula mit dem Fotoapparat voraus - Schuhe aus und durch, zur Freude aller entgegenkommenden Autofahrer. Bald darauf ist der Teer ausgegangen und es geht nahtlos in eine Dirrrrtttt Road über. 22 Meilen Hoppel-Ratter-Hoppelstraße mit 2 kleinen Snack-Unterbrechungen und massenhaft Foto-Stops, u. a. am Roosevelt Damm. Von dort aus geht's auf dem kürzesten Weg nach Phoenix zurück. Bis kurz vor Phoenix war das Wetter wider Erwarten schön. Aber dann - schwarz, Blitz, Donner, Wolkenbruch, Land unter.
19.10 Uhr Trotz Ausflugsrückreiseverkehr und Weltuntergangsregenguß finden wir auf Anhieb ins Hotel zurück.
21.45 Uhr Nach Suppe und Salat im Restaurant Anruf bei Osterpapa - "Aufstehen, es ist schon (erst) 1/2 7" Dann System Shutdown und Power off!

29.3.93

5.15 Uhr Müllaster! Hochschrecken, wundern, ärgern, wieder einschlafen!
5.45 Uhr Kompressor! Hochschrecken, wundern, ärgern, noch mehr ärgern, nicht mehr einschlafen!
6.15 Uhr Power on! Duschen, anziehen, anderes Zimmer wecken, ab ans Buffet!
8.40 Uhr Bapp! Vollgefressen bis an die Oberkante. Aber das Buffet war auch eine Wucht. Rührei, Würstel, Speck, Obstsalat, Orangen mit Sahne, Muffins, French Toast, Pfannkuchen mit Sirup, Corn Flakes, Bratkartoffeln, Obst, Käse, Kuchen... Die Bedienung spricht gut deutsch und ein älteres Ehepaar spricht uns an: "Ihr seid doch die Deutschen aus dem Flugzeug". Wir sind anscheinend bekannt wie die bunten Hunde.
16.15 Uhr Rückblick: Koffer ins Auto verstaut (stapel, quetsch, stopf), und einen kleinen Ausflug in die nächste Mall gemacht (Jeans für fast alle, Bücher, CD's ...). Von dort aus zum Wohnmobilvermieter gefahren. Unsere schlimmsten Vermutungen wurden noch tonnenweise übertroffen: Das Wobbi, das eigentlich ein kleiner Pick-Up Camper werden wollte, hat aus Versehen eine Dose Wachstumshormone geschluckt und ist zu einem kingsize-Wohnbungalow für 6 Personen herangewachsen. Cordula trifft fast der Schlag, aber nachdem die Devise heißt: "Dieses oder gar keines" kann sie wenigstens noch einen Nachlaß von 15$ pro Tag für den Benzin-Mehrverbrauch aushandeln. Nach ca. 2 Stunden Mängelreklamation und Umpacken setzen wir uns wieder in Bewegung und entern ein paar Kilometer weiter ein riesiges Shopping Monster à la C&C. Dort decken wir uns mit Gastronomiegroßpackungen von Lebensmitteln ein. An der Kasse erfahren wir, daß man einen Ausweis zum einkaufen braucht. Aber eine freundliche Amerikanerin läßt uns auf ihren Ausweis einkaufen. (Aber der Shop war schon gigantisch und die Aufregung wert. Popcorn und Chipspackungen in Kopfkissengröße). Nachdem wir keinen Fernseher mehr haben (no Motel - no TV), brauchen wir auch keine Chips mehr.
17.15 Uhr Wobbi und Van gefüttert.
18.30 Uhr Noch 30 Meilen bis Ajo - Dago Joe, wir kommen, schmeiß den Grill an.
18.50 Uhr Sonnenuntergangsanfang! Sieht recht vielversprechend aus.
19.15 Uhr Campingplatz besetzt und Wobbi angehängt. Jetzt geht's auf zu Dago Joe's.
21.30 Uhr Lecker, der O-Saft war phantastisch. Das Chilli Burro eine Nuance schärfer als letztes Mal (ächts, heul, schwitz). Anschließend machen wir uns daran, im Wohnmobil ein wohnliches Chaos zu verbreiten, was uns auch auf Anhieb gelingt. Vor dem Schlafengehen müssen noch einige wichtige Dinge erledigt werden, z.B. Abrechnung (Cordula) und C-Programmierbuch lesen (Toni).
21.45 Uhr : Logout.
Die Stoßdämpfer des Wobbi's sind total ausgeleiert, sobald sich einer umdreht, schwankt das Ding wie bei hohem Seegang. Man sollte an die Mannschaft Schüsseln verteilen...

30.03.93

3.00 Uhr Dunkle Gestalten rumpeln durch's Wobbi in Richtung Topf (der Sternenhimmel ist prächtig).
6.00 Uhr Im Heck rührt sich was. Ein Hühnchen mit roten Federn setzt zum Weckkrähen an (ab in die Suppe!)
7.00 Uhr Katzenwäsche und eine Runde Freiluftklo und dann ab zu Dago auf's Frühstück. Bei diesem Drang werden wir von ein paar anderen deutschen Touristen gehindert. Sie lassen sich aber zum Glück recht bald abschütteln.
9.00 Uhr Aufbruch zum Organ Pipe Cactus Nationalpark. Elke kutschiert uns beinahe Luftlinie zum Visitor's Center, wo wir 4$ Eintritt zahlen (Wucher, die haben die Preise seit November erhöht). Sofort beginnt eine Postkarten-Kauforgie, nur Cordula kauft das teuerste Buch, das sie haben (es hat aber auch ganz tolle Bilder).
10.15 Uhr Wir entern den Ajo Mountain Drive. Elke hoppelt von Schlagloch zu Schlagloch bis zum Parkplatz am Arch Trail, unterbrochen von mehreren Fotostops.
10.55 Uhr Joachim mobilisiert seine schauspielerischen Fähigkeiten und simuliert Fieber, Kopf- + Halsweh, um nicht mitzumüssen. Er bleibt als "Hüter der Snacks" am Auto zurück, während wir durchstarten.
15.15 Uhr Geschafft, alle 5 gerade noch lebend wieder da. Cordula, Osterma und Torsten haben sich auf relativ direktem Weg zur Arch durchgekämpft (war ca. 3 mal so weit, wie wir letztes mal gegangen waren und entsetzlich steil). Während Toni und ich irgendwann die Abzweigung zur Arch verpaßt haben und so ganz unbeabsichtigt einen kleinen Abstecher auf den nächsten Gipfel machen, in der Hoffnung, daß oben die anderen drei mit Snack und O-Saft auf uns warten. Nachdem diesem nicht so ist, müssen wir hungrig und durstig den Rückweg antreten. Zwei entgegenkommende Wanderer zeigen uns dann zum Glück ungefähr die Richtung zur Arch, wo sie die anderen gesehen haben. Kurz bevor wir uns endgültig verklettern, sehen wir Torsten, der uns dann auch entgegenkommt und uns den richtigen Weg zeigt. Nach einem kurzen Picknick mit Eintrag ins Gipfelbuch (bzw. Archbuch) treten wir dann den anstrengenden Rückweg an, den wir in 1,5 Stunden bewältigen. Unten angekommen finden wir unseren "Hüter der Snacks" im Delirium! Er kann sich einfach nicht mehr daran erinnern, was mit den ganzen Snacks geschehen ist! Am nächsten Picknickplatz futtern wir erst mal etwas. Dann gehen alle bis auf Toni und mich (wir hatten erst mal genug) zum Urgroßvater aller Saguaros. Anschließend beschließen wir zurückzufahren zum Shopping und zur Waschorgie.
19.00 Uhr bis 22.00 Uhr 6 mal Duschen im Wobbi, 1 mal eine Maschine Wäsche waschen, Sandwiches mit Tomaten und Joghurt essen.
22.00 Uhr Alle Mann auf's Klo und dann ins Bettchen.

31.03.93

6.00 Uhr "Liebe Leute, laßt euch sagen, die Uhr hat kurz vor 6 geschlagen. Wer wach ist und schon aufstehn ko, kriegt Frühstück drüben bei Dago Joe!" Zitat Joachim.
7.30 Uhr Frühstück ist bestellt, unsere Lieblingsbedienung hat uns mittlerweile richtig in ihr Herz geschlossen. Goldig, irgendwie werden wir sie vermissen. Sie hat uns sogar schon umgetauft: Toni=Harry, Torsten=Greg, Joachim=Bill, Elke=Jenny, Cordula=Julie, OsterMa=Joan. " Oh my gravy " - Wir dürfen sogar noch ein Abschiedsfoto von Shirley Simpson machen. Alles verstaut und ab Richtung Tucson. Kurz vor Tucson rufen wir noch schnell Martina Rau an, um zu sagen, daß wir erst am Freitag kommen. Wir kaufen für alle ein Rieseneis und Joachim kauft in weiser Voraussicht 50 Briefmarken, von denen er hofft, daß sie eine Weile reichen. "Die braucht's ihr schon!"
16.00 Uhr The Thing !!! Ansichtskarten, T-Shirts ... Ma Ostermeier verdrückt den ersten Cheeseburger ihres Lebens (wird auch nicht der letzte bleiben).
16.25 Uhr Passieren die Willcox Playa, ein halb ausgetrockneter See, der von einer Eisenbahnlinie auf einem Damm durchquert wird. Zufällig hält gerade ein riesig langer Güterzug unter der Straßenbrücke, der prompt fotografiert werden muß.
17.05 Uhr Angelegt am Roadrunner Cafe mit RV Park. Nach dem üblichen Umeinandergeräume von Van nach Wobbi und umgekehrt ("Elke du hast eine Zecke auf dem Kopf" - "IIIIIIIIIIH, Mami, hilfe, quiiiiitsch!!! - Ach so, war nur ein Käfer") kocht uns Cordula leckere Spaghetti "schwarz weiß" mit roter Sauce. Ein paar von den weiß gebliebenen Spaghetti heben wir uns auf für Schinkennudeln ohne Schinken.
21.30 Uhr Nach Abspülen greifen die üblichen Bettaktivitäten um sich.
21.45 Uhr Klappe zu, Affe schläft.

1.4.93

5.55 Uhr BRRRRR, kalt. Eine dunkle Gestalt erbarmt sich und schaltet die Heizung ein.
6.10 Uhr Aufstehstimmung macht sich breit.
8.45 Uhr Nach Frühstück - selfmade - (Cornflakes, Orange, Banane, heiße Schokolade, Marmeladebrote und schräge Gedichte) werden Sandwiches geschmiert, Geschirr gespült und die Morgentoilette vollendet. Dann geht's auf in den Chiricahua Nationalpark.
14.00 Uhr "Häbi Börschdei du juhhhh.... In good old Germany ist es jetzt 00.00 Uhr am 2.4.93, und damit hat unser Torti in exakt diesem Moment Geburtstag!!! Das muß doch gefeiert werden, auch wenn wir das Geburtstagskind etwas überrascht haben. Daher gibt es auch nur Orangensaft statt Sekt.
16.05 Uhr Oh Schmerz, wimmer, au, ächts, stöhn, jammer, schwitz, prust .... Nach einem Gewaltmarsch von 13.5 km sind wir reichlich erledigt wieder am Auto (ganz eben alles hier, wie in der Schweiz). Heiß war's, steinig, ziemlich trocken und staubig.
19.00 Uhr Nach einem delikaten Freßchen beim Roadrunner lädt uns Torsten noch auf ein leckeres Eis ein.
21.30 Uhr Ein kleines Schnäpschen auf Torstens Wohl verschafft uns die nötige Bettschwere. Also gute Nacht.

2.4.93

6.15 Uhr Die Aufstehorgie nimmt mit 1/4 Stunde Verspätung ihren Lauf ("Hallo, Rotgesicht" - "Hallo, Bartstoppel" - "Laß mich meine Brille aufsetzten, dann hör ich dich besser").
9.00 Uhr Nach Frühstück - Wobbimade (getoasteten Toast, Spiegeleier, Cornflakes) brechen wir (..quatsch, dazu war's viel zu gut..) nach Tucson auf. Unterwegs müssen wir nochmal anhalten, um einen rolling bush zu fotografieren. Dabei verlieren wir das Wobbi aus den Augen und aus dem Funkkontakt. Als wir sie endlich eingeholt haben, sind die Batterien vom Funkgerät leer. Pech!
10.30 Uhr Wir biegen von der Autobahn ab auf die "Dip - Holper - Dip - Huggel - Kurve - Dip - Straße" an den Colossal Caves vorbei.
11.20 Uhr Bei Bodo und Martina vor dem Haus das Wobbi abgestellt. Aber keiner daheim. Dann fahren wir eben erst mal Shopping: Reihenfolge: Park Mall (Jeans, Ansichtskarten) Mc Donalds (Sofort-Mömpf), Safeway (Für-Später-Mömpf). Zwischendurch Anruf bei Martina - Sie wartet schon auf uns.
15.00 Uhr Wiedersehen! Auch Sabrina wacht irgendwann mal auf. Sie ist aber nicht ganz so begeistert von uns, wie wir von ihr. Zwischendurch mißbrauchen wir die Rau'sche Waschmaschine für eine Wasch- und Verfärbeaktion. Nachdem Bodo von der Arbeit zurück ist, machen wir uns fertig zum Abendessen zu fahren. Das Steakhaus ist leider so überlaufen, daß wir nicht mal mehr einen Parkplatz bekommen. Als Alternative bietet sich ein Hamburger-Selbstbausatz-Restaurant an. Die Devise heißt: Wer stapelt den größten Hamburger, ohne daß er umfällt!? Als Sabrina dann eingeschlafen ist und Martina auch schon kurz vor dem Delirium steht, fahren wir wieder zurück und machen uns in der Rau'schen Wohnung und im Wobbi zum Schlafen bereit (nicht ohne vorher noch auf Torsten's Wohl angestoßen zu haben).

3.4.93

6.10 Uhr Nachdem der Keßler'sche Weckruf heute fehlt, müssen wir auf unseren Wecker zurückgreifen, der uns auch pünktlich weckt. Unser frühes Erscheinen erstaunt die Wobbibewohner auch auf's Heftigste. Während wir uns langsam alle warmlaufen, richtet uns Martina ein extrem mild gewürztes mexikanisches Frühstück (Feuer und offenes Licht beim Ausatmen vermeiden). Während wir frühstücken, lassen wir noch eine Ladung Schlafanzüge waschen und trocknen.
9.15 Uhr Fast pünktlich treten wir den Abflug an nach Norden, raus aus Tucson; vorher gibt's noch die übliche Abschiedstragödie.
13.05 Uhr Nach einer heißen Bergfahrt gibt's endlich mal wieder einen Snack und eine "ich geh mal kurz hinter den Baum"-Pause. Mittlerweile hat auch die Vegetation gewechselt. Die Kaktuserln werden immer weniger, dafür wird's waldiger. Die Schreiberin hat für die Weiterfahrt das Transportmittel gewechselt und läßt sich von nun an noch mehr verschaukeln. Kommentar von Joachim: "Jetzt haben wir genug Proviant gebunkert, jetzt können wir fahren." - Was er wohl damit meint?
14.30 Uhr Tapfer klettert das Wobbi alle Steigungen hinauf.
14.45 Uhr Von nun an geht's bergab und auf den Bergen vor uns liegt frisch gefallener Schnee, wie vielversprechend!
15.00 Uhr Fotosession von Bonsai-Grand-Canyon (Salt Lake Canyon) und Joachim snackt schon wieder. Ein Fotopäuschen jagt die nächste "Schnellere-vorbeilaß-Aktion".
16.10 Uhr Während die Schreiberin ein kleines Nickerchen gehalten hat, haben sich entlang der Straße Kiefernwälder breitgemacht. Ähnliche Vegetation wie auf der Strecke von Flagstaff zum Grand Canyon.
16.30 Uhr Wow, entering Show Low! It beats me from my socks! - "An Arizona Main Street City". Alles flüchtet, als wir die Tankstelle entern. An der nächsten Kreuzung muß Torsten noch mal zurück zur Tankstelle joggen, weil Cordula den Verschluß von der Wobbi-Freßluke vergessen hat.
17.00 Uhr Fahren über eine total öde Hochebene (rechts und links flaches Gestrüpp und dürre Wiesen) auf einer ganz graaaaaden, laaaaangen Straße.
17.30 Uhr Die Öde wird von einem Hauch Monument Valley unterbrochen.
18.00 Uhr Im RV Park Holbrook haben wir einen Platz zugewiesen bekommen und uns häuslich eingerichtet. Nach einem Nudelkoch-, Nudeleß- und Duschorgiendurcheinander müssen die Männer abspülen. Anschließend versuchen wir (Elke und Toni) verzweifelt, in unsere drei Koffer so etwas wie Ordnung zu bringen. Der Rest der Besatzung amüsiert sich köstlich. Beim Verstauen des Samsonite Koffers im Kofferraum des Wobbi's hätten wir um ein Haar Joachim mit eingesperrt. Auf den Schrecken hin brauchen wir einen kleinen Snack (O-Saft und Pretzeln)
22.00 Uhr Zapfenstreich, Licht aus.

4.4.93

14.00 Uhr Rückblick: Aufstehen 6.00 Uhr wie üblich. Nachdem wir alle gestern Abend geduscht haben, geht die Morgentoilette relativ schnell. Nach dem üblichen Frühstück schaffen wir es, schon vor 9.00 Uhr unterwegs zu sein. Vorher schicken wir Joachim und Toni noch zum Einkaufen, während ich den Tankdeckel kunstvoll vor dem nochmaligen Vergessenwerden rette (hähä, angeleint). Nach ausgiebiger Geldbeutelsuche entern wir den Van und starten Richtung Petrified Forest Südeingang. Der Park kostet 5$ Eintritt und aus Protest kaufen wir noch jede Menge Bücher über die noch zu besuchenden Nationalparks. Hinter dem Museum gehen wir die ersten versteinerten Bäumchen bewundern und selbstverständlich auch fotografieren. Auf der Scenic Route durch den Park wird jeder Parkplatz / Turnout / Viewpoint / Restroom (closed, so'n Mist) mit und ohne Trail mitgenommen. Die Trails werden bei glühender Sonne und eisigem Wind in Rekordzeit absolviert. Am Nordende vom Petrified Forest im Visitorcenter noch einen hochinteressanten Film (17 Minuten Dunkelheit mit NTSC - never the same color- Geflimmer) reingezogen.
18.00 Uhr Erst kurz von 6 abends bei starkem Gegenwind wieder am RV angekommen, wo Elke sofort damit beginnt, Torsten zu scheren (Cordula: "Mit den abgeschnittenen Haaren kann man ja ein Kissen stopfen" - Torsten: "Neiiiiin"). Während der erste Schwung beim Duschen ist, studiert der Rest die Karte und streicht Mesa Verde einstimmig aus der Reiseroute.
19.40 Uhr Aufbruch zum Pizza Hut, wo wir für nicht ganz satt werden fast mehr zahlen, als für die zwei Nächte auf dem Campingplatz. Wieder zurück geht der Rest duschen und dann ist gemütliches Beisammensein mit Postkartenschreiben; Elke bekommt eine Fußsohlenmassage (quiek, winsel, huhu, iiii, hmmmm, hihi, ...). Licht brauchen wir keines, da die diversen Sonnenbrände an Armen, Nasen und Bäckchen so angenehm rot leuchten....
21.30 Uhr Joachim dichtet, daß sich die Bäuche biegen und Torsten schreibt Karten an alle seine Freundinnen.
22.00 Uhr : Ab in die Schlafsäcke.

5.4.93

9.00 Uhr On the Road again, Richtung Albuquerque, und vor uns wobbelt ein Rolling Bush über die Straße. Das Frühstück verlief wie immer lecker und relativ ereignislos, anschließend waren Toni, Joachim und Cordula unsere Freßvorräte auffüllen, während der Rest das übliche Chaos beseitigt und die Bergstiefel mit den Koffern swapt (Bergstiefel von Autokofferraum in Wobbi-Kofferraum, Koffer von Wobbi-Kofferaum in Autokofferraum).
10.00 Uhr Die Rolling Bushes werden vom Blowing Dust abgelöst, der über die Straße weht. Es riecht auch schon so staubig.
10.05 Uhr Korrigiere, die Rolling Bushes sind auch noch unterwegs. Das Wetter ist trotz aller Befürchtungen auch noch recht schön. Aber was nicht ist, ....
10.20 Uhr Nachdem sich an der Landschaft draußen nichts ändert (niedrige Kiefernbüsche und Bäumchen) wird die Schreiberin jetzt ein kleines Schläfchen halten.
10.30 Uhr Cordula hat soeben mit dem Wobbi einen Rolling Bush kaltblütig dahingemetzelt. In Ganado eingelaufen; Mann, hier geht's vielleicht zu. Ein Verkehr wie am Hauptbahnhof. Aber keine Futterstelle für Wobbi und Van.
10.45 Uhr An der nächsten großen Kreuzung war dann doch eine. Beide fahrbaren Untersätze gefüttert und die Schreiberin wechselt wieder die Fronten. ... und reihenweise müssen die Rolling Bushes ihr Leben lassen, vom Wobbi in tausend Stücke gerissen. Sie sind auch selber schuld, sie warten ja zu tausenden in den Fangzäunen, immer bereit, sich vor das nächste Auto zu werfen.
11.15 Uhr Sind auf 6000 Füße (1800 m) geklettert. Zur Abwechslung weiden mal Schafe am Straßenrand.
11.40 Uhr Sind im Canyon de Chelly Visitor Center eingefallen (nur für die Restrooms). Anschließend nehmen wir erst einmal einen Stellplatz im Campingplatz und machen uns was Feines ("Noodles with Sauce"). Als Nachtisch gibt's Cookies und Tee. Nach einem weiteren Einfall im Visitor Center (diesmal für Restrooms und Prospekte) fahren wir die einzelnen Aussichtspunkte am South Rim ab. Stellenweise hätte uns eine leichte Brise (genannt Sandsturm) fast über den Klippenrand geweht. Der Canyon ist sehr beeindruckend; fast noch schöner als der Grand Canyon. Den einzigen ohne-Führer-zu-begehen-erlaubten Trail am South Rim haben wir noch mitgenommen (Elke und Toni folgen nach ca. 20 Minuten den anderen, nachdem Toni's Nase endlich die Güte hatte, zu bluten aufzuhören). Tolle, abgeschliffene Gesteinsformationen; wir wissen jetzt auch, wie die entstanden sind - au, meine Augen; schon wieder Sand unter den Kontaktlinsen und in den äußeren Gehörgängen. Die white House Ruins am Fußende des Trails wären nach einer äußerst gefährlichen Flußüberquerung zu besichtigen gewesen, aber ein Tele-Foto tut's auch. Dafür haben wir herzlich gelacht mit und über amerikanischen Vater und Sohn beim Balancieren über den Staudamm, den sie Brücke nannten (Sohn zu Vater: "Give me your camera" - Vater tut's, tritt daneben, Fuß naß, Sohn: "I love it" ).-Auf dem Rückweg haben wir noch mehr Wind in Form von Gegenwind, der uns den Sand in alle Ritzen (Ohren, Augen, Nase, Zähne.....) bläst.
19.00 Uhr Navajo Nation Daylight Saving Time Es dunkelt; wir werfen kurz noch je 1 Auge über die restlichen Lookouts und verziehen uns dann zum Würger King nach Chinle; dort zwischen Massen von Navajokindern wie zu erwarten diniert.
21.00 Uhr Ostereiersession, Karten- und Logbuchschreiben im Wobbi, welches im Sturm wackelt (wo ist die Ko.. tüte?)
21.10 Uhr Es schifft! Und das Waschhaus ist abgeschlossen, also pilgern wir durch die Kälte und den Regen zum nächsten, das auf Grund von Überfüllung aus allen Dreckritzen quillt (pfui, whää).

6.4.93

6.30 Uhr Das morgendliche Aufstehdrama beginnt heute gnädigerweise etwas später. Nach allgemeiner Klogehunlust starten wir wieder zum Burger King wegen Kalorien sammeln. Croissants mit Ham, Platter (Platte mit "von jedem etwas" - Durcheinander), Muffins, Tee, Kaffee... Hauptsache was Essbares - und ein sauberes, warmes Klo. Allgemeines Dumpen, dann rüber zum Supermarkt für ein paar Ansichtskarten.
9.30 Uhr On the Road again am North Rim entlang.
9.38 Uhr ES SCHNEIT!!! Pfui Spinne, dementsprechend kurz fallen die Ausflüge zu den Overlooks aus.
11.00 Uhr Wir verlassen den Canyon de Chelly und biegen wieder nach Norden ab. Es schneit immer noch, was runter kann.
11.30 Uhr Draußen macht sich eine fantastische Landschaft breit. Rote Steilwände und einzelne Tafelberge linsen in die gespenstisch tiefhängenden Wolken. Wäre so toll, wenn das Wetter besser wäre.
12.00 Uhr Die Sonne traut sich langsam wieder vor und die Wolken werden etwas heller. Fahren Richtung Utah auf einer Dibbel-dibbel-dibbel-Straße und das Wobbi vor uns hat mal wieder einen eleganten Hüftschwung drauf, olala! Vor uns am Horizont tauchen die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains auf.
13.30 Uhr An einer Tankstelle Wobbi gefüttert und für uns einen Berg Sandwiches eingekauft. Ein paar Meilen weiter werden dann die leckeren Dreiecke verdrückt. Als Nachspeise gibt es Bananen und eine Orange, an der Joachim beinahe erstickt.
15.00 Uhr An der Willson Arch Foto gemacht. Kurz darauf setzt Schneegestöber ein.
16.00 Uhr Auf dem Campingplatz in Moab angelegt und Wobbi angenabelt. Anschließend fahren wir trotz drohend schwarzer Wolken an allen Seiten noch in den Arches NP, genauer in die Window Section. Dort machen wir im Wechsel zwischen Sonnenschein und tief hängenden Schneewolken den Windows Trail. Auf der Rückfahrt nehmen wir noch ein paar Aussichtspunkte mit.
19.00 Uhr Wir beschließen, daß wir alle kurz vor dem Verhungern sind, und da wir diesen Zustand nur sehr ungern eintreten lassen wollen, versuchen wir als erstes, in der Cafeteria des Campingplatzes was zu beißen zu bekommen. Handelt sich aber um einen Freiluftimbiß, daher verziehen wir uns angesichts der leicht kühlen Temperaturen mitsamt dem Auto nach Moab. Erstes Restaurant zu teuer, zweites zu voll; letzte Rettung: Pizza Hut, da weiß man was man hat. 2x Kingsize ist genau das Richtige als Appetitanreger.
21.00 Uhr Pappsatt zurück ins Wobbi zum kartenschreibenderweise Verdauen. Zwischendurch entblößt Joachim noch ein paar Orangen, um sie dann genüßlich zu vernaschen (dieser Schwerenöter). Wir dürfen aber mitnaschen.
22.30 Uhr Shutdown voll im Gange.

7.4.93

6.30 Uhr Es kommt Leben in die Bude.
10.30 Uhr Fahren nach dem Frühstück in den Arches NP mit tausend anderen. Nachdem laut Rangerin der Trail im Devil's Garden soooo schwiiierig und gefäääährlich ist, gehen wir absichtlich dorthin, in der Hoffnung, dort auf weniger Deutsche als im restlichen Park zu treffen.
Trugschluß Nummer 1: Der Trail ist nur halb so schlimm wie angekündigt.
Trugschluß Nummer 2: Es ist immer noch genug los (besonders Deutsche!).
Das Wetter ist trotz herumziehender kleiner schwarzer Wolken ziemlich beständig (entweder ar.. kalt oder ar.. heiß). Wir klappern alle Arches ab, die so im Weg herumliegen. Recht nett! Der Weg ist schön abwechslungsreich: Sanddünen, steile Felswände rauf und runter, auf fußbreiten Felssimsen an Abgründen entlang, auf Felsrücken über Arches....
17.30 Uhr Ostermama und Torsten lassen es sich (nach kurzem Parkplatzsnack) nicht nehmen, auch noch den Trail zum Delicate Arch zu schnellpilgern. Wir schlendern derweil die (gesperrte) Mud Road zum Delicate Arch Viewpoint. (Verdurstende Gestalten versuchen, aus den Schlammpfützen zu trinken; haben diese Gestalten nicht Ähnlichkeit mit Anwesenden? Elke macht auch nähere Bekanntschaft mit dem braunen Zeug, das Schokoladenpudding verteufelt ähnlich sieht). Noch ein paar Fotos von bunten Blümchen und natürlich vom Arch (ohne Touristen, die sind aus dieser Entfernung so klein wie Ameisen) sind wir ca. 2 Minuten vor den anderen beiden wieder am Auto.
20.00 Uhr Allgemeine Duschaktion (RV Park erstaunlich sauber) und Rice-a-Roni-Chicken-Flavour satt (naja manche nicht ganz) dazu noch leckeren mud-ähnlichen Schokopudding. Die Becher werden anschließend als Plum-Gläser mißbraucht.
22.00 Uhr J. + C. + T. + E. versuchen vergeblich, in einem Bett unterzukommen. Nachdem J.+C. E.+T. rausgeworfen haben und den großen Lichtschalter umgelegt haben, fotografieren Letztere aus Verzweiflung noch den Vollmond.

8.4.93

6.30 Uhr Brr-brrrr-brrrrrrr ! J.: "Eis an den Scheiben find ich zum Speiben". Es ist arch-kalt! Während J. sich in die beheizten Restrooms verzieht, bleibt der Rest der Mannschaft noch liegen, bis der Boden des Wobbis Temperaturen erreicht hat, daß man mit bloßen Füßen nicht gleich festklebt. Danach die übliche Frühstücksprozedur. Mit erfolgreich mikrogewellten Sandwiches wird, nachdem die Männer beim Einkaufen waren, um
10.00 Uhr zu den Canyonlands aufgebrochen. Den Looptrail am Upheaval Dome schenken wir uns, der Trail zu den beiden Lookout Points reicht uns heute vollständig (der andere sah auch eher öde aus, und beim Aufbruch hatten sich verdächtige Gestalten um unser Auto herumgetrieben).
13.00 Uhr, warm! Dafür gibt's bei der Rückkehr (zum unversehrten Van) gleich die Sandwiches + Cookies + Restkarotten. Dann werfen wir noch einen Blick vom Rand des "Island in the Sky" am Ende der Straße (Grand View Point Overlook), aber es ist diesig. Auf dem Weg zurück nehmen wir als bisher eindrucksvollsten aller Arches den Mesa Arch mit: groß ist er nicht, aber er steht an einer ca. 300m Abbruchkante und sieht so aus, als wolle er gleich runterkippen. Sogar Torsten ist nicht von dem Gedanken begeistert, da rüberzulaufen. (E.: "Ich liebe das Ziehn von den Zehn zu den Knien".)
17.00 Uhr Stopover am Wobbi, um die Karte mit der Beschreibung der nun zu fahrenden Rundtour zu holen: "Moab Mountain Loop Scenic Drive". Erst geht's am Colorado entlang, dessen Uferböschung von wilden (?) Campern besiedelt ist. Der Colorado hat die Farbe von leicht anverdautem Schokopudding und fließt uns träge entgegen. Eine Camperin sitzt lässig im Liegestuhl und zielt mit dem Gewehr auf nicht mehr vorhandenes Viechzeug. Kurzer Fotostop am Fluß; dabei können wir die Entstehung eines Canyons bewundern (ein Auto voller Schnepfen hängt links in der Böschung. 3 Schnepfen steigen aus, um das Gewicht zu verringern, die beiden anderen graben beim Anfahren tiefe Furchen in den Hang. Nach ca. 2cm abgewetztem Gummi an den Reifen, schaffen sie es endlich, wieder Teer unter die Räder zu bekommen.) Den ersten Teil vom Castle Valley taufen wir um in Sandwhopper State Park (oder auch "Burger-Country"): lauter leckere Doppel-Whopper aus köstlich rotem Sandstein. Auf der Weiterfahrt fotografieren wir noch den "Priester" mit seinem "Nonnen"-harem. Auf einer Weide mitten zwischen Kälbern stehen ein paar Rehe rum, die nur darauf warten, aus dem Fenster fotografiert zu werden. Als aber Ostermama mit ihren roten Socken aussteigt, setzt eines todesmutig über den Stacheldraht und verzieht sich mit dem Rest in die Büsche. Auch die anderen Kälber stoben verschreckt in alle Himmelsrichtungen. Direkt auf der Hälfte der Strecke steht ein Schild auf der Straße "Road Closed". Frechheit, das hätten sie auch etwas eher sagen können. Jetzt aber schnell zurück zu Noodles&Sauce. Die rasante Rückfahrt wird nur noch von einer Big-Whopper-Fotosession unterbrochen. Sie sehen aber in der untergehenden Sonne auch schon zu köstlich aus. Aber genug vom Fast Food, die Noodles rufen.
22.30 Uhr Nach Nudelmömpf mit Chickengeschmack angehaucht, gibt's als Nachtisch Erdbeeren (die zwar wie Erdbeeren aussehen, aber nicht so schmecken) mit Joghurt und Schokodip. Anschließend beginnt ein ca. 2 Stunden Postkartenmarathon, von dem erschöpft wir alle ins Waschhaus und dann ins Bett taumeln.

9.4.93

Nach neuen Frühstückstoastbrotkreationen (Orangen mit Käse überbacken, Marmelade mit warmem Schokodip...) packen wir unsere Siebensachen und verlassen den RV-Park, nicht ohne uns vorher köstlich über das Grüngemüse im Waschhaus mit kiloschweren Schminkköfferchen amüsiert zu haben. Einkaufen, tanken und Post Office suchen ("Sixty stamps please" - "Sixteen?" - "No, sixty." - "Sixteen." - "No! Sixty" - Kopfschütteln der Beamtin) erledigen wir auf dem Weg in den südlichen Teil der Canyonlands. Auf dem Weg Richtung Süden überholt Cordula mit dem Wobbi 3 blaugraue Jeeps auf einmal, die daraufhin total verschreckt am Straßenrand anhalten. - Das hat sich rentiert.

Aus Erfahrung wissen wir, daß die Campingplätze in den Nationalparks immer schon sehr früh voll sind. Daher bleiben wir vorsichtshalber auf einem ganz wildromantischen "freien" Campground (am Newspaper Rock = Felswand mit angeblich antikem Gekrakel), der zwar nichts kostet, dafür aber auch nichts hat außer einem Plumpsklo und fließend Wasser in einem kleinen Bach. Das kann uns aber nicht abschrecken, ganz im Gegenteil, hier machen wir's uns gemütlich. Dann geht's mit der vollgepackten Kühlbox in den Park zum Wandern. Nach 3 hübschen kleinen Trails durch Mushroomland - Cookieland - Hefeteig-Country - Pancake-Country (Umschreibung für die niedlichen und appetitlichen Gesteinsformationen) geht's zurück ins Wobbi, wo uns C. einen Berg Nudeln mit roter Soße brutzelt. Gleichzeitig: "Waschen im Fluß ist ein Genuß" bzw. "Waschen im Fluß kühlt die Nieren; wer's nicht glaubt soll's selber probieren". Reichlich erschöpft vom Wandern und Essen mümmeln wir noch einen leckeren Joghurt/ Obst/Schokodip-Nachtisch und verziehen uns nach Verrichtung unserer Duties etwas früher als sonst in die Falle (21.30) (alle bis auf Ostermama, die noch fleißig Postkarten schreibt.)

10.4.93

Rückblick: Aus Mangel an Strom gibt's nur Cornflakes und kalten Toast. Aus Mangel an Wärme entfällt das geplante Waschen im Creek. Aus Mangel an Kalorien fallen wir am Trading Post ein, und das, obwohl fast alle vor lauter Dump-Bedürfnis fast platzen. Aber Futter geht vor. Aber dann geht's zur Entleerung ins Visitor Center. Auf einer Dirt Road fahren wir zum Elephant Hill. Von dort latschen wir anfänglich ganz munter Berg rauf und Berg runter. Nach 1/4 der Strecke gab's eine Cookiepause (tief drinnen im Cookieland). Danach wurde es langsam aber unheimlich immer wärmer. Nach 1/3 der Strecke auf einer Hochebene verdrücken wir dann unsere leckeren Sandwiches mit Truthahnwurst, Käse und Paprika auf einem netten kleinen Tafelberglein sitzend. 1 Stunde nach Beendigung des Lunches treffen wir auf die 4-Wheelie-Straße, wo wir von allen Seiten angegriffen werden (von Jeeps). Am Ende der Straße ist ein Nest von Jeeps mit halbnackten gackernden Schönheiten auf der Ladefläche. Die männlichen Counterparts machen sich auf unserem Trail breit. Der wird nämlich ausgerechnet hier sehr schön und führt in eine immer enger werdende Felsschlucht. Schon der Einstieg war für einige unserer breiteren Mitwanderer nicht ganz einfach (die mit den Rucksäcken natürlich ...). Ab hier war die Schreiberin vor Durst und Erschöpfung im Delirium (und rast mit einem Tempo vor uns wie der ICE auf der Neubaustrecke). Als Rückweg wird zwecks Zeitersparnis der gleiche Trail wie beim Herweg bewältigt (nur diesmal etwas schneller). Kurz vor dem Parkplatz (ca. 3 Meilen) treffen wir einen Ranger, dem wir sein Wasser wegtrinken, damit er nicht so schwer zu tragen hat, der Arme (er hat's uns schließlich angeboten). Gegen sechs Uhr endlich am Parkplatz wanken wir aus Stiefeln und Socken und sorgen für eine gründliche Luftverpestung. Direkter Heimweg zum Wobbi, ohne Dumpingstop, und dann ein Bad im heute deutlich kälteren Creek, auf daß sich die letzten Haare auch noch sträuben. Nachdem die Mädels trockengerubbelt sind und die Jungs ausgeschlottert haben, gibt's endlich Happi-Happi: Nudeln + rote Soße + Egg (burp), kurzes Spülen (Geschirr und Zähne). Emergency-Logout.

11.4.93 Ostersonntag

Aufstehweckruf verzögert sich um 15 Minuten (Joachims Ostergeschenk an uns). Als wir den Schlafsack ausschütteln, stellen wir fest, daß Toni noch drinlag. Ein warmer Wind bläst durch den Canyon, als wir unseren Pilgergang zum Plumpsklo antreten. Aus Mangel an Zeit und Strom gibt's nur verkürztes Frühstück (Cornflakes und Flüssigkeit, ohne Toast).
Weiterfahrt Richtung Monument Valley. Die Käffer auf dem Weg dorthin wirken wie ausgestorben. Alles hat zu. An der Tankstelle, an der wir auch schon bei der Herfahrt getankt hatten, füttern wir Van + Wobbi mit Unleaded und kaufen für uns einen ganzen Papiersack voll Sandwiches, die wir am Aussichtspunkt "Goosenecks" vertilgen (die Einfahrt hatten wir verpaßt, aber wozu gibt's Wendestellen?). Als Nachtisch kaufen wir uns noch etwas Indianerschmuck von einem alten Indianer, den angeblich seine Frau gemacht hat (natürlich den Schmuck). Die letzten 20 Meilen tun wir uns beeilen.
13.00 Uhr Ergattern auch einen sehr schönen Campingplatz. Beschließen, daß es uns hier gefällt. Die Restrooms bestehen den Test auch. 3 Waschmaschinen Wäsche gewaschen, getrocknet, und vom Wüstensand verwehen lassen. Die T-Shirts sind danach X-wide aber dafür nabelfrei, wie neckisch. Anschließend poolen wir uns auch, denn wer frische Wäsche will, muß auch Wasser an sich ran lassen. Während Ostermama und die Schreiberin sich mit Kaffetrinken und Kartenschreiben verlustieren, fährt der Rest Shopping, worauf sich das Abendessen als Chili con Carne mit Mais, Erbsen und Spinat, alles aus der Dose, herausstellt. Wer ist denn nur auf diese interessanter Zusammenstellung gekommen? Warum nur schmeckt der Toast so unbandig sandig? Wahrscheinlich, weil der Wind den roten Sand in großen Wolken vor sich herbläst, immer von rechts nach links über den Tisch und durch alle Teller. Nachtisch: Joghurt con desert (Joghurt mit Sand). Abspülen wird zwecks Sonnenuntergangsfotografierspazierfahrt verschoben. Enttäuschung: 1. Eintritt für Monument Valley nur pro Tag und pro Person $ 2.50, 2. Sonnenuntergang wurde wegen "war nicht" abgesagt (Wolken). Zurück am Wobbi spülen Ma Ostermeier + Joachim ab, danach wird die Plumflasche endgültig mit Luft vollgemacht und die Pretzeltüte geschlachtet; derweil wird Joachim mit Kleinteilen von Brezeln beschossen. Dabei hatten die Gummibesitzer gar keinen Waffenschein.
21.40 Leicht müde vom Plum beginnen wir jetzt die Bettgehtragödie.

12.4.93

7.15 Uhr Der Weckruf dröhnt durch's Wohnmobil: "Jetzt will ich Frühstück, aber viel". Die Frühstückszeremonie läuft ab wie üblich: Essen fassen - dumpen - Proviant bunkern für den Tagestrip. Diesmal ins Monument Valley, mit Löhnen pro Person. Das Visitor Center ist eine Enttäuschung. Im gesamten Valley darf man nichts, aber auch gar nichts machen ohne Führer, und der kostet ein Vermögen. Nichtsdestotrotz deponieren wir die Karte für Holger bei der Rezeption und beschließen, den 17-Meilen selfguided scenic drive zu fahren: schlechte Straßen - schlechtes Wetter. Staubteufel aus Sand tanzen durch die Gegend, eigentlich kann man sich das Ganze wirklich schenken. Einige Fotos machen wir trotzdem, aus Dokumentationsgründen.
13.00 Uhr Wieder am Campground, beschließen wir, den Nachmittag zu vertrödeln. Kleiner Snack, dann Yatzee und Uno, während draußen böiger Sandsturm stürmt. Teilweises Duschen, dann Alfredo-Nudeln zum Abendessen und warten auf Sunset.
19.30 Uhr Gleicher Sunset wie gestern - Wolken grau - igitt. Nach ein bißchen Partnertausch (mit den Kameraobjektiven!) ein Gedicht von Torsten, Pretzeln, Tacos + Dip. Burp - ready for beddy.

13.4.93

Elke hüpft geradezu aus dem Bett (6.40), als der Ruf "Sonnenaufgang" durch's Wobbi schallt. Fotoapparate werden gezückt, und fast alle stürmen ins Freie, nur Toni, Torsten und Ostermama bleiben liegen. Es sieht aber auch wirklich gut aus: schwarze Silhouette des Monument Valley und rosa, orange pastelliger Himmel. Nach dem Foto geht's sofort zurück ins Wobbi, da es saukalt ist! Die übliche Aufstehprozedur läuft ohne größere Probleme ab - wir sind sogar früher ready for takeoff als sonst. Nach kurzem Diashopping von Elke und Toni und anschließendem Post Office visiting verlassen wir den niedlichen Campground und starten in Richtung Grand Canyon. Nach Tank- und Sandwichstop in Tuba City geht's weiter bis zu einem Little Colorado Gorge Viewpoint. Da der Parkplatz für Cordula, eh Wobbi, zu klein ist, fahren J. und C. mit dem Wobbi voraus und warten 5 Meilen weiter am Straßenrand. Am Osteingang des Grand Canyon erzählt uns der Ranger, daß alle Campgrounds voll sind - so'n Mist. Dennoch beschließen wir, daß C. penetrant wie immer nachfragt, ob nicht doch vielleicht noch überhaupt ein winziges Plätzchen für uns frei ist. Wobbi und Van bleiben auf dem Shopping Center Parkplatz zurück, C.+J. machen sich an's Campground organisieren, während der Rest das Visitor Center heimsucht und einen Blick über die Kante wirft. Trailer Village hat Mittagspause, der zweite Versuch, am Mather Campground, ist erfolgreich. Die Rangerine sagt, wir sollen uns an der Autoschlange anstellen (zu Fuß!), dann kriegen wir ein Plätzchen. So ist es denn auch, und was für ein hübsches, inmitten von einem lauschigen Kiefernwäldchen, und, was'n Glück, direkt gegenüber den (nicht so tollen) Restrooms. Per Funkkontakt machen wir für 14.15 Ortszeit Treffpunkt Shopping Center aus, dortselbst wir dann nochmal für $ 50 Köstlichkeiten ergaunern. Nach einem nicht sehr langen Walk entlang dem Rim Trail inmitten von Unmengen von Touristen und unter fleißiger Benutzung des Polfilters, kocht C. mit Elke ein Kessler-1988-Memorial-Abendessen. Hackfleisch mit Travelshop-Gewürzstreuer-Würze + Tomatensoße und Reis mit Mais. Schmeckt alles prächtig! Da J.+C. den Sonnenuntergang am GC schon kennen, bieten sie freiwillig an, zum Abspülen dazubleiben, während der Rest den Sonnenuntergang fotografieren fährt (ob da wohl eine bestimmte Absicht dahintersteckt?). Dafür geben sie ihre Kamera mit, denn Fotos wollen sie ja doch. Zurück vom recht netten Sonnenuntergang (tiefgekühlt fallen wir ins geheizte Wobbi ein), machen wir einer Flasche kalifornischem Roséwein den Garaus, dazu gibt es Pretzeln mit Onion Dip und Cookies in Wein gedipt. Dank Joachims Abfüllaktion kann sich die Schreiberin von hier (hicks) an an nichts mehr erinnern.

14.4.93

6.15 Uhr äktschn. Beim Frühstück wird eine Cornflakesschachel nach der anderen leer, was essen wir dann die nächsten Tage? Zitat Toni "Ich will aber noch mindestens einmal ein Cheeseomelett!" Anschließend lassen wir J.+C. auf dem Campingplatz zurück und machen aus, daß wir uns um 12 Uhr am Flintstone-Park wieder treffen.
8.15 Uhr - 1. Part der Story Dann fahren wir zu viert den East Rim entlang zurück zum Indian Watchtower. Nehmen auf dem Weg dorthin noch ein paar Aussichtspunkte mit. Am Watchtower kaufen wir nach langem Hin und Her und Suchen in 3 verschiedenen Shops dann doch die T-Shirts, die wir uns als allererstes ausgesucht hatten. Die Kassiererin steht auch ein wenig neben den Dingen und macht noch eine Diplomarbeit aus dem Geldkassieren. Von mir aus, nachdem sie sich um $2 selbst bescheißt. Der gute Mann im Information Center, von dem wir nur wissen wollten, ob er eine bestimmte Kassette auch als CD hat, war nicht nur schwerhörig, sondern auch schwer von Begriff. Daraufhin ließen wir ihn mit seiner langen Leine links liegen und fuhren zu irgendwelchen alten Steingemäuern von den Anasazi. Danach pressiert's eh schon, und wir düsen zum Südausgang des GC NP. Dort stehen auf der Einfahrtsspur die Autos in Zweierreihe, soweit das Auge reicht. Rendezvous mit 4 Minuten Verspätung begonnen.
12.04 Uhr 2. Part der Story Nachdem wir wegwaren, haben die beiden erst mal tief durchgeschnauft (zwecks der Erleichterung) und sich dann frischen Mutes ans Abspülen gemacht. Joachim wollte dumpen, war aber alles besetzt, daraufhin sind sie ans Visitor Center gefahren, wo er nicht durfte. Stattdessen haben sie sich einen Film angeschaut. Vom Rim aus noch ein Foto und einen kleinen Walk, dann zum Postamt und festgestellt, daß Zelt verschicken zu teuer ist. Danach sind sie raus aus dem Park und haben die Schlange am Eingang bewundert (die Autoschlange). Dann sind sie zum IMAX Theater, für $7 einen 34-Minutenfilm anschauen. Große Klasse. Langsam weitergetigert zum Flintstonepark. Dort auch keine Restrooms -> fast geplatzt. Das große Warten begonnen (19 Minuten lang). Flintstonepark = Touristenfalle, nicht reingegangen, weil wir intelligente Touristen sind. Nach Rendezvous mit Van-Besatzung großes Fressi im Inn gegenüber: leckeren Cheeseburger und anschließend Cheesecake. Weiterfahrt nach Williams zum Wobbi füttern. Das Tankstellendach kam der Klimaanlage auf dem Wobbidach bedenklich nahe. Noch'n Foto von Grand Canyon Railway und vom Little Fat Lady Café (hat die Schreiberin hier ein Caf‚ eröffnet?). Bei Flagstaff verlassen wir die Autobahn und schleichen durch den Oak Creek Canyon nach Sedona, wobei wir eine kilometerlange Autoschlange hinter uns herziehen. In Sedona herrscht Verkehr wie am Stachus, inklusive schöner Verkehrsunfall. Relativ ereignislose Weiterfahrt nach Cottonwood, wo wir 2 mal am geplanten Campingplatz vorbeifahren, um dann festzustellen, daß dieser wegen Überflutung geschlossen ist. Der nächste ist besetzt und dann kommt keiner mehr. Stunden später, nach einer heißen Paßstraße durch Jerome (niedlich) und über irgendwelche Mountains (inklusive trotz Gegenverkehr und Überholverbot und Kurve überholender Wildsau) finden wir doch noch einen sehr netten Campingplatz im Prescott Valley. Nach Wobbi annabeln noch ein kleiner Adventure-Walk zum nahegelegenen See mit Felskletterei und Sonnenuntergangsfotos. Anschließend würden wir gern dem Nachbarn sein Steak vom Grill klauen, aber nachdem er uns nicht läßt, kocht Cordula uns Reisnudeln mit Chickenaroma. Zum Nachtisch vernaschen wir noch die Hälfte von Torstens Schmusepopcornpackung (ca. 1 m3) und verziehen uns mit dem üblichen Gewitzel um 22 Uhr in die Federn (bzw. Schlafsäcke).

15.4.93

6.00 Uhr Der morgendliche Weckruf ist heute überflüssig, nachdem unser Nachbar beschließt, daß alle beide seiner Rostlauben erst eine halbe Stunde warmlaufen müssen, bevor er und seine Tusnelda damit abbrausen können. Bis halb 9 wird in Schichten gefrühstückt, geduscht und Wobbi relativ gründlich geputzt, anschließend rufen wir Papa Ostermeier an und sagen ihm daß es uns gutgeht. Noch! Denn nach ca. 500m Spaziergang haut es die Schreiberin (Elke) voll auf die Schnauze bzw. aufs Knie. Daraus folgt, daß Elke und Toni am Wobbi zurückbleiben und Wunden lecken, während die anderen alleine weitergehen. Arme E&T! Denn sie haben einen wunderschönen Naturspaziergang verpaßt: Krabbeln über runde Felsen mit rauher Oberfläche a la Joshua Tree zu einem Nest mit Kakteen, einem rolling bush und einem genausogroßen runden Stein, weiter zu einer Landzunge bergauf, bergab; dort einen Krebs entdeckt, er uns leider auch und haut unter einem Ast ab. Riesige Eidechsen, Reiher und Kaktusse mit Unmengen leuchtend roter Blüten kreuzen unseren Weg. Um halb 11 kehren wir zum Wobbi zurück und finden unsere Patientin mit leuchtend rotem Knie auf der Sitzbank, Uno spielend und Schokolade futternd. Nach einer kurzen Stärkungspause (Snack!!) verlassen wir Punkt 12.00 den Campingplatz und fahren durch das Grünwald von Prescott mit völlig überschwemmten Isarauen. Prescott selber erweist sich als ziemlich große Stadt mit dem entsprechenden Verkehr. Entlang der Hauptstraße blühen lauter kleine Kirsch- oder Apfelbäumchen. Weil's gestern so schön war fahren wir schon wieder eine Paßstraße. Zwischen Wilkoit und Congress lassen wir uns gegen 13.00 die von Ostermama geputzten Apfel und Orangenscheiben schmecken, während wir mal wieder die ersten vor einer Baustelle sind. Wir halten schon die ganze Zeit Ausschau nach den ersten Saguaros. Hurra, die ersten Saguaros und Ocotillos gesichtet, welch Wohltat nach so vielen Steinen. Ein kurzer Stop am Straßenrand um blühende Kakteen zu fotografieren. Unser Abstecher in die Pampa hat zur Folge, daß wir alle die Schuhsohlen voller Dornen haben.
14.15 Uhr In Wickenburg suchen wir vergeblich einen Tankstelle auf der rechten Seite. Ganz schön warm wirds... Hier scheint's auch ein anständiges Unwetter gehabt zu haben. Das Flußbett ist voll umgestürzter Bäume und alle ufernahen Straßen sind gesperrt. 20 Meilen später endlich Tankstelle gefunden. Dort getankt, gedumpt und Cola gebunkert. Nebendran, ach welch Zufall, ein Post Office, damit ist Ostermama ihre restlichen unfrankierten Karten auch noch losgeworden.
15.30 Uhr In Phoenix Grand Inn RV Park eingefallen; asphaltierten Stellplatz selber ausgesucht. Leider paßt unsere Dumpröhre nicht ins dazugehörige Loch. In der Nähe rumoren Güterzüge und Jagdbomber. Nach Besichtigung der sanitary facilities inklusive eines ca. 10jährigen Jungen mit Maschinenwasserpistole brechen Kub und Ost um 17.00 zur nächsten Mall auf, damit Keß in Ruhe Koffer packen können und ihnen vielleicht auch noch ein fertiges Resteessen vorsetzen können.
18.30 Uhr Draußen ist es immer noch schwülwarm. Die Klimaanlage auf dem Dach produziert zwar Kälte, stinkt aber nach alten Socken. Die verlorengegangene große Taschenlampe ist auch noch nicht wieder aufgetaucht.
19.15 Uhr Es dunkelt. Jetzt dürften die anderen bald wiederkommen!
20.00 Uhr Und wieder gibt es Nudeln, diesmal mit Ei, Chili und Käse (Resteverwertung). Obwohl sich alle so voll stopfen, daß kein Popcorn mehr reingeht, bleiben wieder welche übrig (Nudeln natürlich und demzufolge auch Popcörner).

16.4.93

6.10 Uhr Deswegen werden diese nach einer hellen Nacht (wegen weit offener Fenster - Hitze) mit weiteren Eiern und etwas Ham in der Pfanne verbraten. Davor wurde eine Packung Cornflakes-Ersatz geschlachtet.
9.30 Uhr Das Wobbi ist leer bzw. aufgeräumt. Man trennt sich wieder, Wobbi abgeben (seufz) und Hotel buchen. Auf der Straße gibt's noch einigen Funkkontakt inklusive Sticheleien (ganz harmlos natürlich).
11.15 Uhr Man trifft sich wieder bei Cruise America. Die Abrechnung ist für uns sehr positiv: Wir bekommen 400$ zurück (eigentlich nur 285$, der Rest ist irgendwie mit der Versicherung krumm gelaufen), dafür vergessen sie, die Übermeilen zu berechnen. Dann brechen wir auf zum Desert Botanical Garden. Dort werden noch viele Fotos an Kaktusse etc. verschwendet (na, als ob wir sie nicht schon live gesehen hätten, aber hier blühen sie endlich). Nach 2 Stunden Marsch durch brütende Hitze brauchen wir dringend ein Eis. Das holen wir uns in derselben Mall (downtown) in der wir schon in den ersten Tagen waren, die eine, die wir vorher noch fanden, war nämlich sehr geschlossen.
16.00 Uhr Nach ausführlichem T-Shirt bekleckern geht's zurück zum Hotel. Start der Einpack-session. Pool sehr unappetitlich wegen zweier menschlicher (?) Fettaugen darin / darauf.
19.00 Uhr Endlich sind auch E&T mit Chaos beseitigen und wieder verbreiten fertig, nebenbei läuft der Film "Hook" im Fernsehen.
19.15 Uhr Toni und Elke beobachten fasziniert vom Balkon aus, wie ein riesiger Lastzug millimetergenau einparkt, während der Rest faulenzt oder immer noch mit Verstauen von übriggebliebenem Kleinkram beschäftigt ist. Nach langen hin und her beschließen wir, doch noch zum IHOP zum Essen zu gehen. Aus Appetitanregungsgründen duschen Elke und Toni, während der Rest schon mal vorgeht. Torsten und Joachim genießen ein angeblich leckeres T-Bone Steak, während Ma Ostermeier und Cordula beim Salat bleiben. Inspiriert vom Geschmatze der beiden männlichen Anwesenden, bestellt sich die Schreiberin auch ein Steak mit dem üblichen Quentchen Pech dabei - "Steak - genuine leather". Zurück im Zimmer gibts noch eine Nachbarn wachhaltende Waschlappenschlacht. Diese Nacht liefert alles an Wärme, was die letzten zweieinhalb Wochen zuwenig hatten ("geht's doch runter von mir").

17.4.93

6.30 Uhr Sanftes Wecken durch Kitzeln an der Fußsohle. Nach dem üblichen morgendlichen Geräkel und Gekicher Weckanruf im Zimmer nebenan: "Aufstehn und Frühstücken gehn!"
7.30 Uhr Fallen im IHOP ein auf Cheeseomlette, pancakes, Waffeln mit Erdbeeren und Sahne und einer Riesenkaraffe O-Saft. Burps - voll satt !eh!
8.30 Uhr Auf, Reste einpacken.
8.55 Uhr Die ersten Koffer werden runter befördert. Hilfe, was haben wir noch alles in irgendwelchen Ecken vergessen? Und das Übergewicht das wir haben! (vor allem E.). Örps ist mir schlecht.
9.00 Uhr Los gehts! Uff, bis alle Koffer im Auto sind, ist's ein Drama! "Auf der Birne eine Beule, find ich absolut zum Heule": Elke versucht in den Van einzusteigen. Schnell die Türen zu, damit nichts rausfallen kann, und dann eine kleine Vollbremsung, damit die übriggebliebenen siebzehnneunzig Taschen und Tüten auch noch mitkönnen. Stopf, alles drin. Hoppla, und wo setzen wir uns jetzt hin? Auf dem Weg zum Flughafen müssen wir noch mal tanken, weil der Van voll abgegeben werden muß (natürlich mit vollem Tank!). Die erste Tankstelle ist nur mit Kartenzapfsäulen, aber zum Glück ist gegenüber ein K-Mart mit Vanfütterstelle.
9.45 Uhr Fahren am Car Return von Hertz vor und parken unseren Van. Diesmal geht's nicht so zu wie letztes mal und es fallen gleich 2 Hertz Angestellte über uns her, um uns den Van und noch 'ne Menge Dollar abzuknöpfen. Wir leisten uns den Luxus einer Gepäckträgerin bzw. Gepäckfahrerin, die uns gegen ein Trinkgeld freier Größenwahl alle schweren Trümmer zum AA Schalter fährt. Einchecken und Auswandern passiert alles auf einmal, und als wir zum Flugsteig gehen, sind wir für die Amerikaner sozusagen schon gar nicht mehr da. Mit unseren 100$ Gutscheinen können wir nichts anfangen, die Dame am Schalter meint, daß wir sie höchstens an jemanden weiterverkaufen können. Es werden noch ein paar Mitbringsel gekauft ("Soll ich für Tante xy lieber einen Topflappen oder ein Geschirrtuch mitbringen", oder "Meinst du, daß Papa lieber ein grünes oder ein blaues T-Shirt anzieht", oder "Soll ich für xyz noch ein paar cookies kaufen"...). Für Torsten kaufen wir noch ein Basketballnetz im Bonsaiformat für's Zimmer. Davon weiß er aber noch nichts, soll eine Überraschung werden. Dann ist's eh schon Zeit zum Boarden, der Flieger möchte in 20 Minuten abfliegen (hoffentlich tut er es auch).
11.29 Uhr Ganz pünktlich gehts los. Einem unserer Pechvögel (J.) tut der Finger weh, er blieb beim Sweatshirt Einräumen an einer Kante hängen und der Nagel machte einen U-Turn.
14.00 Uhr Nach einem relativ ereignislosen Flug (das Essen war mal wieder naja - kalte Nudeln mit Shrimps oder kaltes Hühnchen auf Salatblatt) gehts bergab (der Flieger macht sich für die Landung bereit).
14.30 Uhr Plumps, gelandet. Nun beginnt der ewige Marsch von Flugsteig K2 nach K13, wo wir auf den Anschlußflug warten. Dieser ist mal wieder total überbucht, worauf 4 Freiwillige gesucht werden, die nach Düsseldorf fliegen wollen. Wäre für Ostermama und Torsten natürlich praktisch, aber nun werden sie ja schon in München abgeholt.
18.05 Uhr Endlich im Flieger nach München. Kurz nach dem Start gibts Abendessen: Filet mit Reis, als Nachtisch einen Plombenzieher Cookie. Langeweile macht sich breit. Irgendwann fängt dann auch mal der Kinofilm an - Little Sister - endlich dunkel, daß man schlafen kann; wenn sie jetzt nur noch den blöden lauten Motor abschalten würden... Nachdem wir den Anfang des Films 5mal gesehen haben (weil der Videorecorder jedesmal irgendwo stoppt und zurückspult)

... sind wir abgestürzt?

Auflösung in der nächsten Ausgabe!

The End





   Zurück zur Reiseseite
Zurück zur Hauptseite