Pfaffenhofen, im Dezember 2002

Liebe Verwandte und Freunde,


Das letzte freie Dezemberwochenende neigt sich seinem Ende zu, und so ignoriere ich halt das schöne Wetter und komponiere den diesjährigen Weihnachtsbrief. Erfreulicherweise verlief auch 2002 ohne Überraschungen, in beide Richtungen. Wir haben jetzt zwei Schulkinder, und von den Lehrern hören wir nichts; das ist gut.

Heidialm / Nockberge Für uns war dies das Jahr der Medienauftritte: Joachim war mit seinem Pfaffenhofener Lachklub nicht nur (mit Bild) in der Lokalzeitung, sondern auch in Bayern 1 zu hören und im Lokalfernsehen zu sehen! Meinereiner wurde dreimal in der Zeitung erwähnt nach meiner Beschwerde über mangelnde Schulwegsicherheit (jetzt trage ich den Stempel "besorgte Mutter", aber dafür ist die Unfallgefahr gebannt); und die Kinder waren auch mit ihrem Englischkurs im Infoteil des Anzeigenblättchens.

Besucht haben wir dieses Jahr (fast) niemand, aber dafür so viel Zeit in Vorauf verbracht, wie schon lange nicht mehr. Nur in den Sommerferien haben wir uns eine Woche Kinderhotel in Kärnten geleistet, auf fast 2000 m Höhe in den Nockbergen. So viel gewandert sind wir (Großen) seit Jahren nicht mehr.

Seit September ist Joachim nun auch offiziell selbstständig und die ersten Erträge aus freiberuflicher Programmierung und Webseitengestaltung beginnen hereinzutröpfeln. Unser Keller wird für Kabel durchlöchert, und die Freude an der Arbeit ist wieder da, unterstützt von der allgemeinen Frohsinnserhöhung durch das organisierte Lachen.

Bei mir gibt es im Amt zwar viel zu tun, aber nicht viel Neues. Die Großbaustelle vor meinem Fenster ist noch nicht über das erste Kellergeschoss hinausgekommen. Meine Freizeit widme ich inzwischen dem Chorsingen: bei drei (bald vier) Gospel-/Spiritualworkshops habe ich meine Freude am Singen entdeckt; die Ergebnisse sind auch recht gut anhörbar (ich singe ja eher leise). Um dabeizubleiben, singe ich jetzt im Pfaffenhofener Kirchenchor, und war auch schon bei der konzertanten Aufführung einer Gounod-Messe dabei. Eine überwältigende Erfahrung (vor allem angesichts des geringen Probenvolumens ...)!

HP2-Spiel - BettinaUnsere lieben Kleinen entwickeln sich entsprechend ihrer bisher gezeigten Anlagen weiter: Bettina hat in ihrem ersten Schuljahr mit Noten schon ein paar Aufsatz-Einser heimgetragen, und Christoph artikuliert sich zwar noch nicht so gut, hat aber oft tiefgehende Einsichten. Hier sind die besten Sprüche des Jahres:

unser Haus - Christoph Christoph: "Ich habe mein (Plüsch) Küken Dicki genannt; das passt dann so gut zu deiner Dickitalkamera, Papa!"
Bettina: "Es gibt Sachen, die sind weder giftig noch lecker. Zum Beispiel Spinat."
Christoph: "Meine Socken passen noch ausgezeichnet, aber stinken tun sie schlecht."
Christoph (zitiert aus einem Lied) " ... ohne mir schmeckt der Kuchen nicht ... Das muss doch 'mich' heißen!" Bettina: "Das verstehe ich auch immer, aber das soll 'Mehl' heißen."
Christoph wird gefragt, ob er denn Unterschied zwischen "Michael kommt gleich" und "Michael kommt sofort" kennt. Christoph: "Sofort ist, wenn er gleich vor der Tür steht. Gleich ist, wenn er noch ein bisschen braucht."

Zum Abschluss noch Cordulas (!) Basteltip, geboren an einem Wochenende nach Ladenschluss: Kerzen lassen sich mit gewöhnlichen Wachsmalkreiden nicht bemalen. Gar nicht. Auch nicht, wenn die Wachsmalkreiden in heißem Wasser erwärmt werden. Dann tropfen sie nur ins Wasser. Aber: in dieses Wasser kann man die Kerzen tauchen. Und wenn man mit einem Küchentuch zwischendurch übriggebliebene Farbe aufnimmt, dann kann man mit einer einzigen Tasse voll heißem Wasser auch verschiedenfarbige Lagen erzeugen. Sieht sehr edel und gewollt aus, manchmal marmoriert und manchmal in einer dicken Schicht. Die Tasse bekommt man, solange sie warm ist, auch einfach mit einem Küchentuch wieder sauber.

Wir freuen uns nun auf ein Weihnachtsfest in Vorauf und den Jahreswechsel im Kreis der Familie. Alles Liebe von

Cordula, Joachim, Bettina und Christoph

Weihnachtsgrusskartenbild