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USA WEST

13.11.92 bis 29.11.92


Flagstaff, AZ


Mitwirkende (in alphabetischer Reihenfolge):

Amerika

American Airlines

Arizona (inkl. ein kleiner Teil der Bevölkerung)

Auto (ein Ford Mini Van)

Californien (inkl. ein vernachlässigbarer Teil der Bevölkerung)

Kessler, Cordula und Joachim

Kublan, Elke und Toni

Motels (in allen Größen und Farben)

Nationalparks und National Monuments (alle, die nicht rechtzeitig flüchten konnten)


Erster Tag, Amerika, wir kommen!!!

13.11.92

12.20 Uhr Jetzt geht's los! Sitzen seit 10 Minuten im Flieger, wider Erwarten doch sehr voll und eng. Die Klimaanlage ist auch furchtbar laut. Joachim und Cordula sitzen vor uns (auch in einer 3er Reihe). Draußen schifft es und vor uns an der Kinoleinwand werden die Sicherheitsanweisungen gezeigt. Wann gibt's denn endlich was zum Beißen??? Das Flugzeug setzt sich in Bewegung und rollt auf die Startbahn (liegt die auf der anderen Seite von München, oder warum ist das so weit?)
13.00 Uhr Es geht doch noch nicht los: "Ladies and Gentlemen, here's your Captain speaking. Wir müssen wieder zurückfahren und Gewicht abladen; der Flieger ist zu schwer, um bei diesem Wetter zu starten." Er wollte wohl nicht zugeben, daß er Angst hat, am Freitag den 13. um 13 Uhr zu starten. Liegen wieder am Terminal. Von wegen Gewicht abladen, ein paar Passagiere werden hinauskomplimentiert und müssen samt Gepäck hierbleiben.
14.00 Uhr Zweiter Anlauf; vielleicht klappt es ja jetzt. Aber zuerst noch enteisen. Unseren Anschlußflug in Chicago werden wir wohl auch nicht erwischen. Das geht ja schon gut los!
15.30 Uhr Wenigstens gibt's was Feines zum Futtern und Getränke so viel man will.
18.30 Uhr Langsam fängt's an, langweilig zu werden. Im Kino gibt's bloß so blöde Werbung. Zur Abwechslung versuchen Toni und ich eine Runde Backgammon und anschließend eine Runde zu rüsseln.
19.00 Uhr Lustig, es wird immer später abends, aber draußen wird's nicht dunkler. (fast nicht).
22.00 Uhr MEZ Langsam wird's draußen doch dunkel.
01.00 Uhr MEZ In Chicago gelandet! Ziemlich unruhige Landung, vor allem viel zu schnell. Der Anflug auf Chicago sah toll aus; erst der Sonnenuntergang, dann die vielen Lichter.
18.00 Uhr Ortszeit Chicago Wir sind mit dem Bus zur Abfertigungs- / Ankunftshalle gefahren worden. Eine Angestellte von American Airlines hat dann gemeint, wenn wir uns ganz arg beeilen, können wir den Anschlußflug eventuell noch erwischen.
19.00 Uhr Nach einem rasanten Trip (Gepäck abholen, wieder aufgeben, im Tiefflug durch die Einwanderungsbehörde und dann ca. 15 Minuten im Dauerlauf mit Handgepäck durch das Abflugterminal) sitzen wir leicht fertig doch noch im richtigen Flieger nach Phoenix, der dann prompt auch mit Verspätung abfliegt.
21.00 Uhr In Phoenix gelandet, diesmal etwas sanfter. Cordula versucht ein nicht defektes Telefon zu ergattern, von dem aus sie kostenlos im Motel anrufen kann. Anscheinend hat sie dem etwas undeutlich sprechenden Gegenüber das Richtige verklickert, denn nach 15 Minuten unruhigen Wartens vor dem Terminal 3 kommt tatsächlich ein Shuttlebus, der uns in unser Motel bringet, ins Rodeway Inn.
22.30 Uhr Wir haben erfolgreich unser Zimmer erobert und uns breit gemacht. Schick hier, aber alles müffelt nach Mottenpulver. Den Pool verschieben wir doch lieber auf Morgen. Noch schnell alle Vier unter die Dusche (nacheinander !!) und dann in die Fallen (two by two!)
2.40 Uhr Kurzes Aufwachen: Mitternachtsimbiss (verspätet), Trinken, Gegenteil von Trinken, .....

14.11.92

5.30 Uhr Aufwachen! Good Morning America, how are you? Wir werden den schicken Pool angesichts der etwas frischen morgendlichen Temperaturen doch links liegen lassen und uns lieber etwas Vernünftigem widmen, zum Beispiel dem Frühstück.
8.00 Uhr Fertig mit unserem 1. Frühstück auf amerikanischem Boden, Cornflakes, Malzkaffee, hot Chocolade, süßer Kram (Küchlein) und für die Vitaminversorgung noch etwas Obst.
9.00 Uhr Vor dem Inn findet die erste Foto-Orgie statt, der blaue Himmel ist aber auch sehenswert. Mit dem Shuttlebus sind wir dann wieder zum Flughafen gefahren worden. Unterwegs erzählt uns der Fahrer noch eine rührselige Geschichte von Indianern und ihren versteinerten Tränen, von denen er jedem von uns zum Abschied noch eine schenkt. Cordula kümmert sich souverän um das Auto und läßt Joachim und mich noch als zusätzliche Fahrer eintragen. Anschließend reserviert sie auch gleich noch für den Rückflug (was täten wir nur ohne sie?). Aber leider sind jetzt schon keine Fensterplätze mehr frei. Unser Auto ist toll, breiter und bequemer Fahrer- und Beifahrersitz, 2 Sitzreihen hinten mit viel Beinfreiheit und noch einen großen Kofferraum mit viel Platz für Gepäck.
10.00 Uhr Cordula manövriert uns geschickt [Anm. C: Danke, hauptsächlich nervös] aus dem Terminal in Richtung I17 North nach Flagstaff. Kilometer(pardon, Meilen-)stand bei der Abfahrt: 16020 Meilen
10.20 Uhr Bauarbeiten auf der I17, Stau!! Die Amis fahren auch nicht rücksichtsvoller als die Preußen. Draußen finden wir alles graubraun und dürr, aber wir wurden aufgeklärt, daß es auf Grund heftiger Regenfälle im Sommer (16 cm!) momentan schön grün ist. Ich möchte nicht wissen, wie es hier bei wirklicher Trockenheit aussieht.
11.00 Uhr Rest Area - kleines Picknick mit den aus dem Flugzeug abgestaubten Resten. Daher wohl Rest Area, oder? Es ist für unsere Verhältnisse (Abflug im Schneesturm) ziemlich heiß. (83° F, ca. 30° C).
12.00 Uhr Kommen an einer Ausfahrt "Bloody Basin Road" vorbei; echt vielversprechend. Langsam wird's draußen grüner, lauter fast kugelrunde Bäume. Sind jetzt auf über 1000 m Höhe.
12.30 Uhr Montezuma Castle besichtigt (noch echte Ziegelbauweise!) und einen schönen Spaziergang gemacht.

Montezuma Castle, AZ Baum (Aspen?) in Montezuma Castle


13.30 Uhr Zurück auf die Autobahn Richtung Oak Creek Canyon/Sedona. Langsam setzt der Hunger ein, deshalb Stop an einem kleinen Shop. Wir bunkern Chips, Cookies und Wasser. Anschließend fahren wir durch die Red Rocks, lauter rote Felsen, wie der Name schon sagt.
14.40 Uhr Auf der Suche nach einem Motel in Sedona. Schon beim zweiten Anlauf haben wir Glück und finden ein akzeptables Zimmer im Sugar Loaf Lodge. Laden unser Gepäck im Zimmer ab und fahren noch auf eine schöne aber kurze Wanderung in den Red Rock National Park. Weil der um 17.00 Uhr schon zumacht, fahren wird noch ein bißchen zwischen den Hügeln rum und bewundern den phantastischen Sonnenuntergang.
18.30 Uhr Wir fallen im Kentucky Fried Chicken ein auf ein Gummiadler-Fleischpflanzerl, abscheuliches Kartoffelpüree, zu süßen Krautsalat und ein überdimensionales Cola.
20.00 Uhr Mit etwas strapazierten Magenwänden packen wir unsere Koffer um und verkonsumieren zur Verdauung noch einen lustigen Film im Fernsehen (weiß noch jemand, worum es ging?).
21.00 Uhr Großer Logout.

15.11.92

7.00 Uhr Nach einem Erlebnisduschen mit Massagedusche zum Frühstück zu Arby's; Croissants mit Käse und Schinken, Rührei, Apfeltaschen, Kaffee, heiße Schokolade... [Anm. C: burp!]
8.00 Uhr Packen und los geht's, wir verlassen Sedona und fahren in den Oak Creek Canyon. [Anm. C: Blick in den Canyon vom Aussichtspunkt; Canyon = Elke-förmig(!); Navajo Indianer verkaufen Silberschmuck]. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, das Licht am Morgen ist phantastisch. Es ist noch empfindlich kalt, aber es verspricht ein herrlicher Tag zu werden.
9.00 Uhr Kurven, Steinschlag, Tornanten (Tolle Tanten), wir passieren die 2000 m Höhenlinie.
10.00 Uhr Nach dem wir ganz souverän durch Flagstaff gefunden haben, fahren wir auf der 180 in Richtung Grand Canyon, vorbei am schneebedeckten Humphrey's Peak. Rechts und links von der Straße schneeüberpuderte Trockenwiesen, dazwischen immer wieder Pinienwälder und Birken.
10.38 Uhr Wir sind 7000 feet hoch, ca 2300 m. Die Straße wellt und schlängelt sich durch eine traumhafte Landschaft, Torsten's Rock Symphonien passen gut dazu.
12.00 Uhr Zimmer im Maswik Lodge reserviert; zwischendurch ist die Grand Canyon Steam Railway eingefahren; hmmm, dieser Sound, und der leckere Rauchgeruch... Spaziergang zum Visitor's Center und zum Yavapai Point (der Spaziergang entpuppte sich als Gewaltmarsch).

toter Baum am Grand Ganyon, AZ


16.00 Uhr Wir beziehen unser Zimmer. Leider gab es nur noch Raucherzimmer, es müffelt entsetzlich.
17.00 Uhr Wir starten zum Hopi Point, um den nicht ganz wie gewünscht stattfindenden Sonnenuntergang zu bewundern. Als Ausgleich sind wir dafür halb erfroren. Anschließend fahren wir zum Shop und decken uns mit den Zutaten für ein leckeres Sandwich-Abendessen ein.

Baum im Sonnenuntergang am GC


20.00 Uhr Mit vollem Bauch noch ein paar Ansichtskarten schreiben und dann ab in die Falle.

16.11.92


6.30 Uhr Joachim's Geburtstag!!! Zur Feier des Tages gehen wir vornehm in der Hotelcafeteria Frühstücken. Nach 2 kingsize Pfannkuchen (einer ungefähr so dick wie ein Steak) mit Sirup sind wir satt und stecken ganz unauffällig die Reste als Wanderproviant ein (für eine Rest Area, wenn wir eine finden).
8.15 Uhr Telefonseelsorge: Anrufe in Gröbenzell, Neunkirchen und München: Uns geht's blendend, freut uns, daß bei euch das Wetter so gräßlich schlecht ist (nur keine Schadenfreude).
8.30 Uhr Aufbruch zu Hermit's Rest (da haben wir schon einen Rest, nichts da, nicht jetzt schon futtern). Von dort aus steigen wir ca. 1 1/2 Stunden in den Grand Canyon; es wird immer wärmer. Nach einem ausgiebigen Snack steigen wir den gleichen Weg in ca. 1 1/4 Stunden wieder hoch. Aber sehr viele Steine gab's (und wenig Hofbräuhaus), außerdem wären wir beim Abstieg fast über eine Babytarantel gestolpert (gut, daß der große Bruder nicht in der Nähe war).
14.00 Uhr Spazierfahrt zum Navajo Watch Tower. Für 50 Cent kann man auch hinaufsteigen und von dort auch nicht mehr sehen als von unten. Sehr schöne Sicht auf den Colorado River und den North Rim. Im Souvenir Shop müssen noch einige T-Shirts und ein Sweatshirt als Gefangene mit.
17.00 Uhr Auf der Rückfahrt werden alle Aussichtspunkte abgeklappert; anschließend wollen wir zur Feier des Tages fein zum Steakessen gehen, aber die Preise waren leicht unanständig; also haben wir in der Cafeteria einen (natürlich jeder einen) Taco Salat verdrückt. Macht auch satt, und das Steakessen wird as soon as possible nachgeholt.

Grand Canyon im Sonnenuntergang (Bild von '88 ...)

17.11.92

6.30 Uhr Die Tragödie des Aufstehens nimmt ihren Lauf! Zum Frühstück gibt's zur Abwechslung mal Bacon & Eggs & Bratkartoffeln. Das süße Zeug hängt uns langsam zum Hals raus (ich glaube, ich verdaue immer noch an dem Pfannkuchen von gestern herum).
8.00 Uhr Joachim fährt !! Aus-Checken und Telefonrechnung bezahlen. War gar nicht so teuer wie befürchtet, und den Anruf in Gröbenzell haben sie sogar ganz vergessen.
8.15 Uhr Auf geht's in Richtung Süden.
10.00 Uhr Wir fahren durch Seligman, bekannt, weil es an der berühmten Route 66 liegt. [Anm. C: -Und NUR deshalb-] Auf eben dieser Route fahren wir zu den Grand Canyon Caves. Soweit das Augen reicht total öde Landschaft, verdürrte Steppen und abgemagerte Rindviecher. Öde, öde, öde, ...
10.45 Uhr Scharf links in die Grand Canyon Cavern's. Die ausgestellten Plastik Saurier ließen Schlimmstes vermuten, aber die Führung durch die Höhle war ganz nett (aber teuer; 7.50$ pro Nase, gut daß jeder von uns nur eine hat). [Anm. C: Lustiger Souvenirshop, aber man kann sich ja beherrschen, und ohne witzige Steinfiguren leben.]
12.00 Uhr Weiter nach Kingman. Ich darf auch mal vorne sitzen. Draußen sieht's noch genau so aus, wie vor 3 Stunden. Korrigiere, es sind ein paar Hochspannungsmasten dazugekommen.
12.30 Uhr Oha, draußen wird's interessanter; bewaldet... hügelig..... bergig; Hurra, wir überholen eine Santa Fe Railway mit 4 Loks und ca. 75 Waggons. Pustekuchen, bergauf überholt der Zug uns wieder.
12.45 Uhr Langsam wird die Landschaft etwas bewohnter, rechts der Straße tauchen immer wieder Ansammlungen von Holzhäusern auf. Wir sind sozusagen am AVA (A.. von Arizona). Oh, welch Wohltat, eine Plantage erfreut unsere müden Äuglein, mit Bäumen, echten Bäumen. Fast nicht zu glauben.
13.00 Uhr Beim Motel 6 in Kingman haben wir vorsichtshalber gleich ein Zimmer in Twenty Nine Palms vorreserviert. Anschließend verkonsumieren wir bei Mc Würg ein wenig viele Kalorien. Aber als aus dem Lautsprecher plötzlich "Silent Night" erdröhnt, vergeht uns gewaltig der Appetit und wir machen uns schleunigst auf die Flucht, weiter auf die I 40 in Richtung Los Angeles-Californien.
15.00 Uhr Haben die Grenze nach Californien passiert, die von der Fruit Control wollten nichts von uns wissen.
16.20 Uhr Nach hunderten von Meilen durch absolute Öde (die Bergkette rechts nennt sich "Devil's Playground") müssen wir doch tatsächlich an einem Bahnübergang anhalten und eine 100 Wagen Eisenbahn vorbeilassen. In Amboy biegen wir ab nach 29 Palms, fahren durch total versalzte Wüste.
17.00 Uhr Ortszeit Californien Beziehen unser Motel-Zimmer, nachdem wir noch schnell von Raucher auf Nichtraucher umbuchen konnten. Nach 2 mal Tanken [Anm. C: 1x teuer normal, 1x billig mit Vorauszahlen, kompliziert] und Einkaufen fahren verköstigen wir uns noch mit den Resten vom Canyon. Quatsch, natürlich mit den Essensresten aus dem Canyon.
20.00 Uhr Noch ein paar Ansichtskarten geschreibselt und dann ab in die Falle.

18.11.92

6.00 Uhr Die ersten Aufstehaktivitäten; kleiner Rundgang ums Motel, um bewässerte Palmen im Sonnenaufgang zu bewundern. Anschließend Frühstück im Family Restaurant. Leckeres Schinkenomlett mit Käse, Kaffee, Grapefuitsaft...Gerade als ich ganz verschämt unter dem Tisch die restlichen Marmeladetoasts in eine Serviette wickeln wollte, hat mir die Bedienung freundlich grinsend eine Plastikdose unter die Nase gehalten. Peinlich, aber es erleichtert die Sache ungemein.
16. 50 Uhr Rückblick: Nach dem Frühstück durch das Joshua Tree Monument gefahren; zwischendurch immer wieder kleinere Wüstenwanderungen eingelegt; z.B. am Skull Rock, im Hidden Valley und bei den Cholla-Kakteen (Teddybären Kakteen). Zuletzt waren wir noch bei einer echten Oase mitten in der Wüste; neben einem homöopathisch schmalen Rinnsal wachsen echte Palmen im Wintermantel und gefiederten Bewohnern. Temperaturen: warm mit einem ziemlich kalten Wind. Diesig und ganz schlechte Fernsicht. [Anm. C: Auffahrt zum Aussichtspunkt lohnte sich nicht].

Joshua Trees

Skull Rock Trail, Joshua Tree NP, CA Teddybear Chollas

Live: Jetzt fahren wir wieder in Richtung Arizona auf der I10 mit Ziel Blythe (noch in Californien).
18.00 Uhr Sind wieder in einem Motel 6 untergekommen. Abendessen gab's beim mexikanischen Fast Food. War zur Abwechslung auch nicht besser und nicht schlechter als die Anderen. [Anm. C: In einem Liquor Shop mußten noch einige T-Shirts ihre Heimat verlassen.]
21.30 Uhr Nach einem Postkarten-Schreib-Marathon -> Großer Logout.
01.30 Uhr Wir müssen die Klimaanlage einschalten, aus dem Nebenzimmer stinkt es entsetzlich nach Rauch.

19.11.92

6.00 Uhr Igitt, schon wieder aufstehen, diesmal geht's gleich ohne Frühstück weiter nach Arizona (da schmeckt's besser).
7.00 Uhr Fahren direkt in die aufgehende Sonne. Sehr schön, aber ein aufgehendes Frühstück wäre mir lieber.[Anm. C: Auf der Suche nach Frühstück durch Quartzite gekurvt - gottverlassene Campingstadt mit Hunderten von Mineralienständen.]
9.00 Uhr Endlich einen Truck Stop gefunden. Das war knapp, sonst wären wir verhungert. Nur schade, daß keine schönen Trucks unterwegs sind.
10.00 Uhr Oh Schreck! Elke will fahren. Kaum hat sie sich den Bauch vollgehauen, schon wird sie mutig.
10 05 Uhr Schwitz, die ersten 10 Meter sind geschafft (bis zur Tankstelle). Und nun on the road again, geht schon ganz gut!
12.00 Uhr Fahren durch ein Militärfluggelände, in dem gerade Zielanflüge geübt werden (hoffentlich sehen wir nicht zielmäßig aus). Finden ein nettes Motel in Ajo. Werden unser Gepäck dort abstellen und weiter zum Organ Pipe Cactus Park fahren.
13.30 Uhr Abstecher zum Visitor's Center und dann zum Parkplatz auf dem Campingplatz. Von dort gehen wir zur Victoria Mine. Der Weg ist ziemlich weit, dafür daß am Ende nur ein paar mit Drahtgittern zugedeckte Löcher im Boden sind. Das schlimmste ist, daß wir den ganzen Weg wieder zurück müssen.
18.00 Uhr Auf der Rückfahrt nach Ajo können wir noch einen hyper-phantastischen Sonnenuntergang miterleben. Wow, super.
19.00 Uhr Anruf bei Bodo und Martina scheitet kläglich am Faxgerät, mit dem wir uns einfach nicht unterhalten können. (Den Operator hätte fast der Schlag getroffen, er hat doch glatt gemeint, wir würden aus Deutschland anrufen, nur weil Cordula meinte, wir wären die "Friends from Germany".) Anschließend lädt uns Joachim zu einem leckeren Steakessen im Restaurant gegenüber ein (angeblich gibt es bei "Dago Joe's" die besten Steaks im ganzen Westen).
21.00 Uhr Kugelrund und vollgefressen schauen wir noch ein wenig in die Röhre und dann ab in die Falle.

20.11.92

7.00 Uhr Diesmal scheinen wir gut geschlafen zu haben, die Aufsteh-Anzieh-Frühstücksorgie eine Stunde später. Breakfast wieder bei Dago Joe's. War wieder ganz lecker, vor allem die frisch gepressten Säfte... [Anm. J: .. und die reizende Bedienung ...]
9.30 Uhr Wir schaffen es endlich, uns von unseren erzählfreudigen Vermietern losreißen zu können. Noch ein kurzer Shoppingausflug (Saft, Sandwiches, was Süßes - also das Übliche). Auf dem Weg durch den Ort müssen wir an der einzigen vorhandenen Ampel anhalten - This is the last traffic light before you reach the mexican border. An 99 % aller Tage ist der Himmel hier angeblich wolkenlos. Heute ist das restliche Prozent. Es würde mich nicht wundern, wenn es heute noch regnet.
16.30 Uhr Rückblick: Es hat nicht geregnet; ganz im Gegenteil, mittlerweile ist der Himmel wieder strahlend blau und kein Wölkchen mehr zu sehen. Sind den Ajo Mountain Drive entlanggefahren; unbefestigte staubige Schotterstraße; nur die ganz steilen Stücke sind geteert. Zwischendurch haben wir zwei Wanderungen gemacht. Eine kurze in den Arch Canyon und eine ziemlich lange (4 Meilen) zum Estes Canyon - Bull Pasture Trail. Hin und wieder blies ein abscheulich kalter Wind. [Anm. C: Dafür grandiose Aussicht + der Urgroßvater aller Saguaros.] Der Mountain Drive war ein Erlebnis - eine Off Road Achterbahn Schüttelmassage. Ein Schlagloch jagt das nächste.

Saguaro im Organ Pipe NM, AZ; höchstens 150 Jahre alt


16.50 Uhr Die Zivilisation hat uns wieder. Das Gerüttel ist beendet, wir streben auf geteerten Straßen dem Waschsalon entgegen. 17.00 Uhr Nach einer Woche bringen wir schon 2 Waschmaschinen und vier Wäschetrockner voll. Die Waschsession zieht sich über 1 1/2 Stunden hin. [Anm. C: Nicht zu vergessen der schäkernde, zahnlose Mexikaner undefinierbaren Alters mit junger Freundin(?).] Anschließend marschieren wir wieder in unser Stammlokal Dago Joe's. Joachim verdrückt ein riesiges T-Bone Steak, Cordula und Toni versuchen sich an etwas Mexikanischem. Ich esse lieber ein Hühnchen auf italienische Art. Dazu gibt es den obligatorischen Orangensaft.
21.40 Uhr Die Klimaanlage hat mittlerweile auch die letzten feuchten Wäschestücke dehydriert, also können wir langsam ans Schlafen denken.

21.11.92

6.00 Uhr Wache von einer eiskalten Nase und blaugefrorenen Füßen auf und beschließe, daß genug gelüftet ist. Beim Frühstück im Stammlokal ignoriert uns die Schreckschraube , die schon gestern nicht umwerfend nett war, fast völlig. Erst als wir einfach aufstehen und uns in Richtung Ausgang zubewegen, bequemt sie sich dazu, uns wenigstens die Rechnung in die Hand zu drücken. Wenn wir ihr das gleiche wünschen würden, wie sie uns, dann würde sie wahrscheinlich rot anlaufen.
8.45 Uhr Wir verabschieden uns von unseren netten Vermietern und machen auf dem Weg Richtung Tucson noch eine kleine Nest - pardon Stadtbesichtigung. Ich darf fahren.
11.30 Uhr Nach einer paßähnlichen Strecke (ächts, schwitz, mit unserem Kadett hätte es mehr Spaß gemacht) von 12 Meilen landen wir auf dem Kitt Peak, auf dem sich ein Observatorium befindet.
13.30 Uhr Nach einer Besichtigung und einem kurzen Mittagssnack geht es den Berg wieder runter. Diesmal mit Cordula am Steuer. Ich fahre ihnen wohl zu langsam.
15.30 Uhr Haben uns durch den Samstag-Nachmittagsverkehr quer durch Tucson gewurschtelt, um Festzustellen, daß die Familie Rau ausgeflogen ist. Kleben einen Zettel an die Tür, daß wir wieder anrufen und machen uns auf die Suche nach einem Zimmer.
16.00 Uhr Finden auf Anhieb das angepeilte Motel, the "Lamp Post Motel". Haben auch noch ein Nichtraucher-4-Bett-Zimmer. Der Mann an der Rezeption spricht ungefähr genausogut Englisch, wie ich Französisch. Für den Preis von 36$ ist das Zimmer recht ordentlich, aber sehr laut. Dar angepriesene Pool verdient mehr den Namen "Hühnerbrühe" (Fettaugen, Federn und Sonstiges).
16.30 Uhr Beziehen unser Domizil und marschieren zum Futter kaufen (Sandwiches, O-Saft, Cookies...).
19.00 Uhr Nach einer (zwei) Runden Kniffel mit special rules à la Keßler faxt uns das Rau'sche Telefon immer noch an.

22.11.92

7.30 Uhr Verspätetes Aufstehen. Ohne viel Hoffnung rufen wir nochmal bei Martina und Bodo an. Wider Erwarten hebt sogar schon nach dem 1. Klingeln eine sehr verschlafene Martina ab, die wahrscheinlich etwas blaß geworden ist, als ich ihr angedroht habe, daß wir in ca. 2 Stunden vor der Tür stehen. Aber das stört uns erst mal nicht weiter, wir können sie ja durchs Telefon nicht sehen.
8.30 Uhr Frühstück bei Jack in the Box, anschließend im gegenüberliegenden Shop 1/2 Stunde einkaufen. Lauter Leckereien. Brot, Saft, Käse, Tomaten, Marmelade, Joghurt ...
9.30 Uhr Einfall bei Familie Rau, dabei stören wir Oma & Opa Rau beim Frühstück. Die kleine Sabrina ist ja ganz reizend, das haben die beiden gut hingekriegt. Das Haus ist ganz toll, nur der Garten ist etwas steinig.
11.00 Uhr Brechen in das Saguaro National Monument ein. Ist aber nur ein schlechter Abklatsch des Organ Pipe Cactus Park. Aber eine schöne Picknick Area gab es, die wir auch reichlich ausgekostet haben. Einen Haufen nette Viecherl gab es auch zu sehen, Spechte, Schnepfen, Chipmunks, komische Hühner, Squirrels...
14.00 Uhr Wollen die Colossal Caves besichtigen, war aber zu viel los für unseren Geschmack und wahrscheinlich auch nicht besser als die Grand Canyon Caves. Außerdem viel zu teuer. Also weiter auf die I10...aber die Straße dorthin muß zu unserem Vergnügen erst noch überwunden werden, bzw. überflogen !!! Holldrio, wir fahren mal wieder Achterbahn. Nicht übel, diese Dip's, so heißen nämlich diese umgestülpten Kuppen, bei denen der Mageninhalt Freudensprünge veranstaltet.
15.30 Uhr Das Wetter ist trotz aller negativen Vermutungen immer noch sehr schön.
16.00 Uhr The Thing The Thing? ... Nachdem dieses Schild knallgelb ca. 50 mal am Straßenrand steht und uns auffordert, an der nächsten Ausfahrt rauszufahren, können wir unsere Neugier nicht mehr zügeln. Erst mal müssen wir durch den riesigen Shop. (Wir können mal wieder nicht widerstehen, und kaufen ein paar T-Shirts). Für 75 Cent dürfen wir (Cordula und ich) dann "The Thing" sehen (3 Wellblechhallen voll mit altem Gerümpel). Großer Reinfall, aber ganz lustig. Das Frozen Yoghurt anschließend war alles andere als ein Reinfall, eher schon ein Volles-Eis-Bauch-Erlebnis. Vom Parkplatz aus schauen uns zwei braune Kühe beim Essen zu. Dafür haben wir aber auch einen schönen Ausblick auf die vielen hübschen Trucks, die dort parken. Toni kann das Fotografieren wieder nicht lassen. Sie sind aber auch zu schön.
17.20 Uhr Wir müssen schauen, daß wir weiterkommen, bevor uns das schlechte Wetter einholt. Als Trostpflaster für die schwarze Wolkenfront hinter uns erleben wir nochmal einen grandiosen Sonnenuntergang.
17.30 Uhr Es wird zu dunkel, ich höre jetzt auf zu schreiben. Übernachten mal wieder im Motel 6; Unser Nachbar nimmt doch glatt seine Harley mit ins Zimmer! Was machen denn die beiden da drüben? Na ja, andere Länder, andere Sitten.

23.11.92

7.00 Uhr Übliche Aufstehprozedur: Cordula und Joachim stehen schon fast an der Tür zum Gehen und wir zwei liegen noch halb im Koma. Frühstück in einem feinen aber kalten Restaurant mit Bedienung.
8.15 Uhr Aufbruch zu neuen Schandtaten! Hurra, endlich mal schlechtes Wetter. Von allen Seiten pirschen sich dicke schwarze Wolken heran, als wir (ich) auf einer schmalen Bergstraße durch den Chiricahua Nationalpark fahren. Das Visitor Center lassen wir auf dem Hinweg vorsichtshalber aus, um die wahrscheinlich letzten trockenen Minuten für eine Wanderung zu nutzen.

Chiricahua NP, AZ

Beim Aussteigen beschließen wir, daß es uns (so leicht bekleidet, wie wir seit 8 Tagen sind) einfach zu kalt ist. Also Griff in den Koffer zu Wollpulli und langen Unterhosen und Wollsocken. Dazu Mütze, Handschuhe und Schal, und schon ist der eisige Wind nur noch halb so schlimm. Kaum sind wir ein paar Minuten unterwegs, fängt es an zu schneien. Erst nur vereinzelte Flocken, später überfällt uns ein Graupelschauer nach dem anderen. Als wir wieder am Parkplatz sind, ist sogar schon die Straße weiß. Weiter unten am Visitor's Center geht der Schnee dann in Regen über und es donnert noch zur Abwechslung. Vom netten Volunteer im Visitor's Center lassen wir uns noch ein paar Tips für Bisbee geben.

Arizona ...

14.00 Uhr Fahren weiter nach Bisbee. An einem Schild "Cafe" biegen wir scharf rechts ein und beschließen, daß es Zeit für eine anständige Nahrungsaufnahme ist. Dieser Entschluß erwies sich noch als sehr weise, das mexikanische Essen war ganz vorzüglich. Und erst das Eis als Nachspeise, mnjam, lecker. Draußen vor dem Fenster rollen hintereinander plötzlich zwei Büsche vorbei. Nichts wie hinterher! Weil ich beim Eisessen mal wieder zu langsam war, fährt Joachim weiter. Kurzer Foto-Stop mitten auf der Straße: Wir haben die rollenden Büsche eingeholt. Sie haben sich wie hunderte andere in einem Begrenzungszaun verfangen und aufgestapelt. Zwischendurch schauert's immer mal wieder. 2 mal werden wir von einem wildgewordenen zweibeinigen Bullen in seinem Policecar mit Blaulicht und Tatütata überholt. Üben die denn für Police-Academy 7???
16.30 Uhr Fahren durch Bisbee auf der Suche nach einer Unterkunft. Diesmal gar nicht so einfach. Das einzige Motel ist schon besetzt. Wir müssen wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und ein B&B suchen. Besonders groß ist die Auswahl auch nicht. Wir landen bei einem älteren Ehepaar (er ist Holländer und verkannter Maler, sie Dänin, 1950 ausgewandert). Das ganze Haus ist total verwinkelt, 2 alte Hunde, unzählige Katzen (später erfahren wir, daß es 11 sind), 2 davon machen sich gleich in einem von unseren Zimmern breit, wo sie aber postwendend wieder rausfliegen, weil Joachim eine Katzenhaarallergie hat Da anscheinend in Bisbee um 5 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, ist unser Dorfrundgang in diesem auf den ersten Blick ganz niedlichen, antiquierten Städtchen, das im 19. Jahrhundert stehengeblieben ist, ziemlich erfolglos. Also müssen wir doch wieder auf den K-Mart an der Tankstelle zurückgreifen, um unseren Kalorienbedarf aufzufüllen. Zurück in unserem B&B gibt's zum Trost einen kleinen Snack mit Tee, heißer Schokolade und Crisp Fudge.
22.10 Uhr Lange noch gekniffelt und nach ein paar schlaffördernden Spinnengeschichten dann fröhlich ins Bett. Seltsame nächtliche Geräusche halten uns zeitweise vom Schlafen ab. (Huch, ist da nicht eben eine Spinne über meine Hand gekrabbelt...?)

24.11.92

6.00 Uhr Der Wecker klingelt das erste Mal (sollte uns das stören??)
6.15 Uhr Der Wecker klingelt das zweite Mal (es stört !!) Na gut, dann werde ich eben wie versprochen Frühstück machen. Da die Kaffeemaschine nicht zu den schnellsten gehört, muß ich sie wohl oder übel gleich einschalten, damit wir in 1/2 Stunde genug Wasser für 4 Tassen Tee haben. Nachdem das 1. B von B&B (=Bed) nicht ganz so schlimm wie befürchtet war, peppen wir das 2. B (=Breakfast, bestehend aus löslichem Kaffee und einem Stückchen abgepackter Quarktasche) mit mitgebrachten Zutaten zu einem ausgewachsenen Frühstück auf.
9.00 Uhr Nach einem ausgiebigen Ratsch mit unserem Hausherren über Gott und die Welt und seine Jugend, in der er (unser Hausherr, nicht Gott) mit dem Fahrrad bis in Schaffhausen am Rhein war, brechen wir zu einer Besichtigung von Bisbee auf. Kommentar: "Mei, is des putzig". Vor dem Lookout (Aussichtspunkt) von dem man sehr schön auf die Stadt schauen könnte, haben sie einen dicken, fetten Strommasten gebaut. Dann eben ein Foto mit Strommasten.
10.30 Uhr Die Bergwerksbesichtigung der Queen Mine war ganz nett, vor allem die Verkleiderei. Aber das Eintrittsgeld von 7$ + Tax bei weitem nicht wert. Außerdem war's ar... kalt da drin.
12.00 Uhr Ein kleiner Fudge Snack und dann auf nach Nogales, direkt an der mexikanischen Grenze.
13.30 Uhr Nogales war nicht der Rede wert, etwas mexikanisch angehaucht, das war alles. Vielleicht wäre die Stadthälfte auf der mexikanischen Seite schöner gewesen, aber da dürfen wir mit unserem Auto eh nicht hin.
14.00 Uhr Nachdem der Hunger auch heute nicht auf sich warten ließ, wollten wir uns an der Autobahn in einem Imbiss-Lokal ein paar Sandwiches organisieren. Als wir den Menschen da drin auf seine Apothekenpreise hinwiesen, meinte er, wir sollen doch zum Mc. Würg gehen, wenn es uns nicht passt. Jawohl, das werden wir auch tun!! Hunger!!!
14.30 Uhr Halt, da wäre eine Freß-Ausfahrt gewesen. Zu spät, schon vorbei.
14.50 Uhr Gut, dann gehen wir halt zu Arby's auf ein paar Prontoburger und als Nachtisch gibt's einen Milch-Shake. Nein, Cordula, der Strohhalm ist nicht zum reinblasen gedacht, an dem muß man saugen!! (Sonst gibt's Schoko-Flecken). Zu spät, sie hat's getan!
16.00 Uhr San Xavier del Bac, eine schöne (nur auf den ersten Blick, auf den zweiten sieht sie zumindest von innen schon etwas heruntergekommen aus) alte spanische Mission. Vor der Kirche verkaufen ein paar Indianer (besonders indianisch sehen die ja nicht gerade aus) "Popoverse", was'n das für'n Zeugs?

San Xavier del Bac bei Tucson


16.30 Uhr Nach ein paar Mitbringseleinkäufen im Gift-Shop (wem wollten wir das Gift eigentlich mitbringen?) fahren wir nach Tucson Downtown und starten die Invasion auf das Franciscan Motel.
17.00 Uhr Jetzt wissen wir, warum uns Bodo vor Downtown gewarnt hat, ein Police Car nach dem anderen brettert mit heulender Sirene vorbei.
17.30 Uhr Wir beschließen, Shopping zu fahren in die Tucson Mall; so ähnlich wie das OEZ, nur eine Kleinigkeit größer (ca. 20 x so groß), mit allem, was das Herz begehrt und auch nicht begehrt. Da es mittlerweile dunkel ist und der Berufsverkehr eingesetzt hat, wird die Rolle des Chauffeur's großzügig mir überlassen. Einigermaßen unbeschadet landen wir auch dort wo wir hinwollten. Finden sogar für Toni gleich 2 Jeans, die gut passen. Für ca. 40 DM das Stück. Was will man mehr.
21.00 Uhr Shopping unfreiwillig beendet, die Geschäfte haben einfach zugesperrt. (Zum Glück, sonst hätten wir noch viel mehr Geld ausgegeben, war eh schon viel zu viel).
21.30 Uhr Anruf bei Bodo wegen morgen. Ein bißchen ein- und umpacken, dazu verschlingen wir zu viert 1kg Joghurt.
22.30 Uhr Im Fernsehen kommt gerade eine Sendung, in der Ehepaare vor der Kamera ganz ungehemmt ihren ganz persönlichen Kleinkrieg austragen (wer mit wem wie oft und warum nicht, immer Migräne und du gibst zu viel Geld aus.....und die ganze restliche schmutzige Wäsche). Ich glaube, es wird Zeit für den großen Logout, Joachim rüsselt eh schon selig vor sich hin.

25.11.92

7.00 Uhr Zur Abwechslung haben wir mal eine Stunde länger schlafen dürfen. Was ist denn da passiert, nehmen Cordula und Joachim zum Ende des Urlaubs tatsächlich noch menschliche Züge an? Wahrscheinlich nur, weil wir ausnahmsweise nicht einpacken müssen, sondern noch eine Nacht bleiben. Der Knilch an der Rezeption empfiehlt uns fürs Frühstück das Coco Village Inn, angeblich gleich um die Ecke. Er hätte sich bei der Spezifikation dieser Ecke vielleicht etwas deutlicher ausdrücken sollen. Nachdem wir ca. 20 Minuten unfündig in der Landschaft rumgetiegert sind, entern wir, der Erschöpfung nahe doch noch einen Mc. Freß. Das war "The Mistake of the Day". Der Mömpf war unter aller Würde und kaum genießbar. Leicht frustriert brechen wir gegen
9.00 Uhr zum Sonora Desert Museum auf. Taranteln, Pumas, Braunbären, Geier, Adler, Biber, Otter, Skorpione, Schlangen, Kolibris..... alles quietschlebendig und echt. Sehr nett angelegt alles. Mit sehr viel Phantasie. Leider aber nur für die Besucher. Auf die Tiere wurde nicht allzuviel Rücksicht genommen. Eine Wärterin hatte sogar eine echte (ungiftige) Schlange auf dem Arm, die man streicheln durfte (aber nicht mußte!) Ein anderer Wärter zeigte einen Falken (Kestrel), das kleinste Exemplar in Amerika; ein sehr hübscher Vogel. Als ein Flugzeug über uns hinwegflog, bekam der arme Kerl die Panik und wollte wegfliegen. Weil er aber angebunden war, endete das ganze in einem uneleganten Purzelbaum.
14.00 Uhr Fahren in den westlichen Teil des Saguaro Nationalparks und auf einer Dirrrrrrt Road (dirt, weil's so staubt und rrrrrr weil's so ruckelt) mitten durch. Zwischendurch laufen wir immer wieder mal zwischen den Kaktuserln umeinander. Gemein, Joachim wollte sich um keinen Preis auf den hübschen Kaktus setzen, dabei wäre es ein so schönes Bild geworden. Spielverderber!
15.00 Uhr Wir verlassen ihn wieder (natürlich den Park). Oha, im Santa Cruz River (den wir gerade überqueren) ist ja glatt Wasser. Bisher kannten wir ihn nur als ein staubiges Flußbett.
15.15 Uhr Auf zur zweiten Shopping Orgie in der Tucson Mall. Jeans, T-Shirts, Popcorn, CD's... Frechheit, die gleichen Jeans, die gestern noch 27$ gekostet haben, gibt es heute für 19$. Ätsch, dann nehmen wir eben noch mal 3 mit.
17.15 Uhr Jetzt aber ab ins Motel, Bodo holt uns gegen 18 Uhr ab.
18.00 Uhr Hier trennen sich unsere Wege; Cordula und Joachim gehen in den Pizza Hut und anschließend ins Planetarium. Wir werden um 1/2 7 von Bodo, Martina und Sabrina abgeholt und fahren zu einem mexikanischen Restaurant. Martina, Sabrina und ich besetzen schon mal einen Tisch, während Bodo und Toni noch einen Grill umtauschen fahren. Es wurde noch ein sehr lustiger Abend mit einem ganz hervorragenden mexikanischen Essen. Nur die leckeren Margueritas und das mexikanische Bier hatten so ihre Wirkung nach dieser langen Enthaltsamkeit.
22.00 Uhr Wir werden wieder vor unserem Motelzimmer abgesetzt. Ich hasse Abschied! Aber wir kommen wieder, keine Frage. Ob Sabrina bis dahin wohl schon laufen kann?
23.00 Uhr Nach viel erzählen (Ach wir haben uns ja schon soooo lange nicht mehr gesehen) ab in die Falle.

Thanksgiving Day - 26.11.92

8.00 Uhr Nach einem phänomenalen Frühstück bei Coco's (beim 2. Anlauf doch noch gefunden) mit Kaffee, Tee, Orangensaft, Rührei, Vegetable Omelett (hm, lecker) hätten wir fast noch einen ganzen Kuchen mitgenommen (die standen aber auch schon besonders verlockend im Schaufenster). Gut daß wir so vollgefressen waren, sonst hätte uns die Kuchengier übermannt.
10.30 Uhr Packen unseren Vormittagsbedarf ein und fahren durch Downtown (=3 Hochhäuser, 2 Parkgaragen und ein paar Restaurants) (huch, ein Hochhaus ist unten hohl) zum Pima Air Museum. Die zwei Männer gehen alte Flugzeuge angucken, während Cordula und ich erst den Gift Shop durchwühlen und dann im Auto Siesta halten.
14.00 Uhr Nach kurzer Zwischenlandung am Motel (kleiner Spielanfall mit der aufblasbaren Erdkugel aus dem Museums-Shop) weiter zum Catalina State Park zu Walk & Picknick.
17.00 Uhr Walk war ganz schön, vor allem der Abstecher in das Flußbett, um herauszufinden, ob der Sand jetzt naß oder trocken ist. Ich habe gewonnen, der Sand war trocken. Toni und ich nehmen eine Abkürzung zurück zum Auto. War ganz gut so, denn Toni bekommt am Parkplatz Nasenbluten. Nachdem die anderen beiden etwas abgekämpft auch wieder eintreffen, fahren wir stadteinwärts, um nach Computergeschäften Ausschau zu halten. Außerdem brauchen wir wieder etwas zu süffeln. Lustig, auf dem Mittelstreifen wachsen hier Kakteen in roten Kieselsteinen; sozusagen in Hydrokultur (weniger Hydro als Kultur). Beim Bizmart und bei ABO vorbeigeschaut. Wir beschließen, daß es besser ist, nochmal vorbeizukommen, wenn offen ist. Zwischendurch haben wir noch einen schönen Sonnen-untergang von einem Parkplatz aus fotografiert - sehr idyllisch, mitten in der Stadt. Zum Abendessen gibt's noch ein paar delikate (ironisch gemeint!) Sandwiches vom K-Mart. Und als Schlaflied singt uns Cordula noch "Wer mit dem Ventilator heult" (Zitat Joachim). Na dann, gute Nacht.

Letzter Tag - 27.11.92

21.00 Uhr Bis jetzt keine Zeit zum schreiben gehabt! Rückblick:
ca. 8.00 Uhr Nach dem zweiten Versuch, bei ABO Software zu bekommen (er hatte zwar offen, aber nur Schrott), verdrücken wir im Coco's ein leckeres Frühstück. Anschließend zum Bizmart (sowas wie Computer Schulz), der hatte aber auch nichts Brauchbares.
10.30 Uhr Schon wieder in der Tucson Mall. Mit ein paar Hindernissen (sie nehmen keine Kreditkarten, und wir hatten nur noch 10$ Schecks) kaufen wir uns doch noch den tragbaren CD Spieler. Und ich mir eine Uhr, damit ich nicht immer so dumm fragen muß.
12.30 Uhr Nach einigen Irrwegen über Parkdecks und dunkle Gänge finden wir auch mit etwas Verspätung noch zum Auto zurück, wo C & J schon kuchenmömpfend auf uns warten. Sie haben uns auch noch etwas aufgehoben; das ist wahre Freundschaft. Außerhalb von Tucson Fahrerwechsel, ich darf auch mal wieder unseren fahrbaren Untersatz durch die Gegend lenken. Toni dirigiert mich durch die in Phoenix wohl den ganzen Tag anhaltende Rush Hour zu unserem 1. ausgeguckten Motel. Aber oh Schreck, unerwarteter und ungewohnter Weise ist es schon voll belegt. Aber gleich nebenan ist noch eines, das Traveler Inn. Bekommen ein schönes großes Zimmer mit Blick auf den Pool, den Lastwagenparkplatz und den Sonnenuntergang. Was will man mehr. Das große Zimmer ist ideal zum Koffer aus- um- und wieder einpacken, denn das ganze Gerümpel aus sämtlichen Taschen und Tüten will ja schließlich anständig verpackt sein. Aber vorher genießen wir ausgiebig den Pool und den Whirlpool, das Wetter ist auch viel zu schön für etwas anderes. Da das Wasser viel zu warm zum schwimmen ist, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als uns faul herumtreiben zu lassen (ach, wie traurig).
ca. 19.00 Uhr Nach dem Duschen wird noch fleißig der wunderschöne Sonnenuntergang fotografiert, wobei Toni mehr die schönen Trucks im Auge hat, die in Scharen auf dem Parkplatz vor dem Motel stehen. Danach werden erst mal die Koffer gepackt. Chaos hoch Chaos. Nach längerem hin und her und suchen im Telephonbuch beschließen wir, daß es am einfachsten ist, im gegenüberliegenden Restaurant zum Abendessen zu gehen. Noch ein bißchen Fernsehen (die beiden Männer haben sich einen entsetzlich blutrünstigen und ketchupverspritzenden Film als Abschluß herausgesucht; lecker) Und dann auf zur vorerst letzten gemeinsamen Nacht in einem amerikanischen Motelzimmer.

28.11.92 - Rückreise-Drama

1. Akt: 6.00 Uhr Aufstehen, Anziehen
2. Akt: 6.45 Uhr Frühstücken im Sonnenaufgang: Waffeln mit Erdbeeren, Apfelkompott, Pfannkuchen, Toast, Orangensaft... Und der wunderschöne Sunrise.
3. Akt: 7.45 Uhr Alles zusammenräumen und einpacken (stopf, ächts, würg) und ins Auto laden.
8.15 Uhr Ich wühle mich zum letzten Mal mit dem Auto durch den Großstadtverkehr zum Flughafen. War gar nicht so kompliziert wie befürchtet. Alle Zufahrtswege waren gut ausgeschildert. Das Auto bei Hertz abgeben war zum Glück auch kein Problem. Bisher verlief für meinen Geschmack alles zu reibungslos. Bloß wieder die Schlepperei. Und dann das obligatorische Schlangestehen beim Einchecken und Kofferabgeben. Uff, Glück gehabt, wir müssen kein Übergewicht zahlen (zumindest nicht fürs Gepäck).
4. Akt Wir warten auf das Flugzeug. Nachdem alles so gut geklappt hat, sind wir viel zu früh fertig und müssen uns in der recht schönen Wartehalle noch ein wenig gedulden.
5. Akt live: Hilfe, wir fahren rückwärts. Jetzt geht's los. Wie oft müssen wir uns den Einleitungsfilm denn noch anschauen. Diesmal mit zeitweiligen Stromausfällen, wie beruhigend.
14.00 Uhr Der Flug Phoenix -> Chicago verlief relativ ruhig, das Frühstück was gut und der Film auch ganz lustig. Toni und Cordula haben sich zusammen eine freie Fensterreihe ergattert. Ja was machen die denn ganz allein da? Wahrscheinlich das gleiche wie Joachim und ich: sich unterhalten und die Zeit totschlagen. Aber im Gegensatz zu uns konnten sie ein Apfelmännchen- und ein Cookie-Feld sehen. (Details bitte bei den Betroffenen erfragen). Zitat beim Landeanflug:"Die Autos da unten schauen aus wie Ameisen." - "Hilfe, das sind Ameisen!!"
ca. 15.30 Uhr Ortszeit Chicago Umsteigen in Chicago diesmal ohne Gepäckschlepperei und mit viel zu viel Zeit.
15.30 - 18.00 Uhr lesen ... gähnen ... rausschauen ... spazierengehen ... Cookies naschen ... lesen ... gähnen ... aufpassen, was man sagt, mittlerweile haben sich nämlich auch einige Deutsche im Warteraum eingefunden.
6. Akt Die Tragödie nimmt ihren Lauf. Nach ca. 3 Stunden Flug:
4.45 Uhr MEZ Wir reißen noch einige Witze über das Fliegen - "Thank you for flying Coconut Airline ..." live: "Ladies and Gentlemen, here's your Captain speaking! I have bad news for all of you ....."
Der Navigationscomputer ist ausgefallen, wir müssen zurück nach New York, er darf nicht ohne Satellitennavigator über den Atlantik fliegen - und das, nachdem wir schon fast zuhause waren (über Neufundland). Das macht 2 Stunden Rückflug, x Stunden Aufenthalt und nochmal 2 Stunden Weiterflug. 2+2+x ist auf alle Fälle > 4 Stunden Verspätung! Ich wollte zwecks familiärer Bindungen immer schon mal nach NY, aber um 1.00 Uhr früh Ortszeit kann ich kaum meine mir unbekannte Großtante besuchen. Mal sehen, wie's weitergeht.
6.45 Uhr MEZ Es wird turbulent. Mann, haben die hier aerodynamische Dip's und Bump's.
7.45 Uhr MEZ = 1.45 Uhr NY Ortszeit Gelandet in J. F. Kennedy. Die neuen Computer sind schon vor uns dagewesen, aber wir brauchen eine neue Crew, die alte ist schon zu lange unterwegs. Das kann dauern, bis die alle aus dem Bett geklingelt haben. Wir können bei American Airlines eine Nachricht hinterlassen, wer in Deutschland von der Verspätung benachrichtigt werden soll. Wir machen davon Gebrauch und lassen sie bei Mariele anrufen. Etwas später fällt uns ein, daß die Gute bestimmt schon unterwegs zum Flughafen ist (es ist ja nicht jeder so chronisch unpünktlich wie Toni und ich), und gar nicht mehr zu Hause sein wird. Ein netter Zeitgenosse (auch ein Deutscher) läßt uns auf Kosten seiner Telefonkarte noch selber bei Mama Keßler und bei Hildegard anrufen (unser Verdacht war richtig, Mariele war schon unterwegs, weil der Videotext nicht im Traum daran dachte, auf dem neuesten Stand zu sein). Gammeln geschlagene 2 1/2 Stunden im Terminal rum (woanders darf man nicht hin) und reißen Witze über Piloten und Stewardessen (keine Details hier, ist nicht jugendfrei). Getränke und Sandwiches (iih, die leben ja schon wieder - mein Salatblatt hat mich angeschleimt) sind auch kein großer Trost.
10.30 Uhr MEZ (eigentlich sind wir ja schon seit 1/2 Stunde in München - Mensch, hat sich hier in den 2 Wochen viel verändert) Dürfen endlich an Bord; anscheinend hat sich mittlerweile eine vollständige Ersatzcrew auftreiben lassen.
4.45 Uhr Ortszeit Geplanter Abflugszeitpunkt ist schon seit 5 Minuten überschritten
4.50 Uhr Ortszeit: 2. Versuch!
16.30 MEZ Anscheinend hat der 2 Versuch geklappt, jedenfalls wird gerade das als Frühstück geplante Essen serviert, das es kurz vor der Landung hätte geben sollen. Ansonsten gibt es nicht besonderes mehr zu schreiben. (Außer vielleicht, daß uns die Flugzeugwitze endgültig vergangen waren.)
17.00 MEZ Erleben einen tierisch schönen Sonnenuntergang über weißem Plüschwolkenteppich. (Unter dem Plüschteppich regnet es wahrscheinlich). Oh, wie ich mich darauf freue, endlich mal wieder richtig deutsches Schlabberwetter.
17.05 MEZ Der Sonnenuntergang war phantastisch. Fast so schön wie ein arizonaischer. Vermiß, schnüff, ich will wieder zurück.
17.20 Uhr MEZ Gleich ist's duster draußen. Und die armen Abholer, die auf uns warten (wenn sie es nicht schon aufgegeben haben) müssen im kalten Regen stehen.
17.45 Uhr MEZ Es geht schon eine geraume Weile bergab. Sind in den Wolken, null Sicht auf den Flughafen. Das kann ja eine lustige Landung werden.
17.55 Uhr Uff, gelandet. Den Flughafen haben wir erst gesehen, als wir schon kurz vor dem Aufsetzen waren. Igitt, alles neblig und tropfnaß. Pfui Spinne. Das Aussteigen zieht sich ewig hin. Aber irgendwann sind wir dann doch draußen und warten auf unser Gepäck. Toni hat in der Zwischenzeit Mariele und Hildegard vor der Glaswand entdeckt. Gott sei dank, wenigstens das hat geklappt. Das Kublan'sche Gepäck ist mittlerweile vollständig, aber von C&J fehlt noch einiges. Das wird wohl noch in Chicago stehen. Endlich, da kommen doch noch ein paar Gepäckstücke nach, und siehe da, die vermißten Koffer sind auch dabei.
18.30 Uhr Vom Zoll will zum Glück keiner was von uns wissen, und anscheinend sehen auch unsere Ausweise nicht verdächtig aus. Na dann, welcome home.

Es war wunderschön und schreit nach Fortsetzung. Aber es ist auch immer wieder schön, wieder zuhause zu sein.

ENDE (für dieses Mal)



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